JSC – drei hochaktuelle Ausstellungen

JSC – drei hochaktuelle Ausstellungen

Zwischen Realität und Imagination liegt oft nur ein gläsernes und technikgestützes Konstrukt. Wie uns das beeinflusst zeigen die Ausstellungen der JSC.

Harun Farocki, Serious Games I: Watson is Down, 2009–2010, Video, 8′, Farbe, Ton. Courtesy of Harun Farocki Filmproduction, 2022.

#1 WORLDBUILDING

VIDEOSPIELE UND KUNST IM DIGITALEN ZEITALTER

Kuratiert von Hans Ulrich Obrist, eröffnet in diesem Juni die Gruppenausstellung WORLDBUILDING: Videospiele und Kunst im digitalen Zeitalter in Düsseldorf, um das 15- jährige Bestehen der JULIA STOSCHEK COLLECTION zu feiern. WORLDBUILDING untersucht die Beziehungen zwischen Gaming und zeitbasierter Medienkunst; die Ausstellung bildet die jüngsten Entwicklungen der Bewegtbild-Kunst ab und zeigt auf wie Künstler*innen sich mit Computerspielen auseinandersetzen und diese zur Kunstform machen. Kurator Hans Ulrich Obrist formuliert es so:

Hans Ulrich Obrist, Photo: Lukas Wassmann.

„2021 haben 2,8 Milliarden Menschen Videospiele gespielt – nahezu ein Drittel der Weltbevölkerung – und machten damit eine Freizeitbeschäftigung, die lange in der Nische existierte, zu einem der größten Massenphänomene unserer Zeit. Viele Menschen verbringen täglich Stunden in einer Parallelwelt und leben dort verschiedene Leben. Videospiele sind für das 21. Jahrhundert, was Kinofilme für das 20. Jahrhundert und Romane für das 19. Jahrhundert waren.“

Eröffnung: 4. Juni 2022, 12:00 – 18:00 Uhr

#2: at dawn

Eröffnung: 27. April 2022, 16:00 – 22:00 Uhr
Jacolby Satterwhite, Venus Region Two, 2017, Fototapete, Dimensionen variabel. Courtesy of the artist and Mitchell-Innes & Nash, New York

Die Gruppenausstellung at dawn verknüpft Prozesse der Bildproduktion mit einem sozialen und politischem Streben nach möglichen Alternativen zu unserer „toxischen und insolventen“ Gegenwart, wie der kubanisch-amerikanische Denker José Esteban Muñoz sie beschrieben hat. Dabei soll ein Gefühl für das utopische Potenzial der Kunst, ein utopischer Horizont vermittelt werden: Die Kunst als generativer Raum – zum Experimentieren, in dem sich verschiedene Bedürfnisse und Verlangen formulieren, queere Beziehungen und Verflechtungen entfalten können. Ein Raum im Einklang mit dem, was der Autor als „ekstatische Zeit“ beschrieben hat. In der Ausstellung sind 30 Werke zu sehen, von einem frühen Performance-Video von Joan Jonas bis zu den allegorischen und animierten Welten Jacolby Satterwhites, die darauf drängen, dass “etwas Anderes, etwas Besseres, etwas Neues” bevorsteht.

Jacolby Satterwhite, Photo: Andreas Laszlo Konrath.

#3: PIÑA, WHY IS THE SKY BLUE?

Stephanie Comilang & Simon Speiser
Stephanie Comilang & Simon Speiser, Piña, Why is the Sky Blue?, 2021, Video-/Virtually-Reality-Installation, Farbe, Ton. Videostill. Courtesy of the artists.

Piña, Why is the Sky Blue? ist die techno-feministische Vision einer Zukunft, in der überliefertes Wissen und neue Technologien zusammengeführt werden. Im Zentrum der Ausstellung steht die gleichnamige Video- / Virtual-Reality-Installation (2021), die die Geschichte eines spirituellen Mediums namens Piña in Form einer spekulativen Dokumentation erzählt. Als eine Art künstliche Intelligenz besitzt Piña die Fähigkeit, angestammtes Wissen sowie Botschaften und Träume von Menschen aus der ganzen Welt zu empfangen, um sie für die Zukunft zu sichern. Die neu angekaufte Installation ist Teil der ersten institutionellen Einzelausstellung der in Berlin lebenden Künstler*innen Stephanie Comilang und Simon Speiser in Deutschland.

Portrait Simon Speiser, Stephanie Comilang
Eröffnung: 27. April 2022, 16:00 – 22:00 Uhr

#Dialogue


2 Antworten zu „JSC – drei hochaktuelle Ausstellungen“

  1. […] dem Zaunpfahl an eine Zuschauerschaft deren alltägliche Kommunikation hauptsächlich digital und via Bild-im-Bild Reflexion […]

  2. […] einfloß. Neben einem durchaus kritischem Kontext können Kunstbegeisterte auch Anlehnungen an die VR Art der anderen Institutionen erkennen, die mit Sicherheit das Bühnenbild inspierert haben. Lustig, Kritisch und ganz am Puls […]

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