Love Me Tender
„Ich werde nichts rückgängig machen, nicht wieder in meine alte Haut schlüpfen“, schreibt die Autorin Constance Debré in ihrem gefeierten Essay Love Me Tender. Sie beschreibt den Weg einer Frau, die sich aus ihrem Leben löst und die radikale Freiheit sucht.
Alles Feste hat sie aufgegeben oder verlassen: die Anstellung als Anwältin, den Ehemann, den Wohnort, den ganzen Wohlstand ihrer bürgerlichen Existenz. Debré beginnt zu schreiben und verliebt sich in Frauen. Dafür wird sie mit dem Entzug ihres Kindes bestraft.

Zwischen Einsamkeit und Erfüllung entspinnt sich in Love Me Tender ein neues Leben jenseits aller Grenzen. Lässt sich die Trauer über das Zurückgelassene umkehren? Kann man sich selbst neu begegnen?
Marie Rosa Tietjen, Zino Wey und Laura Landergott entwerfen gemeinsam einen Abend als Spurensuche und Befragung des Textes von Constance Debré. Die Premiere ist am 02. April im Roten Salon, weitere Vorstellungen am 10. April und in den kommenden Monaten.
Back to the Present – New Version!

Am 27. und 28. März kehrt Back to the Present von Constanza Macras und DorkyPark nach über 20 Jahren zurück nach Berlin. 2003 feierte das Stück Uraufführung im verlassenen Kaufhaus Jandorf in Mitte und tourte anschließend durch die Welt. Constanza Macras und die Company begeben sich darin auf eine Reise in die Vergangenheit. Wohin geht man, wenn man sich weder mit der Vergangenheit noch mit der Zukunft auseinandersetzen will?

Jill Emerson, die ikonische Darstellerin aus den früheren Arbeiten von DorkyPark, ist zurück, umgeben von einem komplett neuen Cast. Back to the Present lebt in einem Schwebezustand zwischen den Schichten seiner eigenen Geschichte. Es hinterlässt Uniformen und Kostüme, alte Requisiten und Programme, Videoaufnahmen, zerbrochene und unbrauchbare Teile des Bühnenbilds. Wie die Trümmer vergangener Beziehungen. Ganz nach dem Motto: Memory is fragile, garbage lasts forever.
Repertoire

Kurdwin Ayubs Weiße Witwe spielt am 22. März, mit der Neuköllner Rapperin addeN, Samirah Breuer, Benny Claessens, Georg Friedrich, Zarah Kofler und dem Tanzchor SC motion*s im Bühnen- und Kostümbild von Nina von Mechow.

Am 23. und 24. März läuft die neue Uraufführung von Christoph Marthaler, Anna Viebrock, Malte Ubenauf und Ensemble Wachs oder Wirklichkeit.

Im Roten Salon spielt Meo Wulf am 24. März SALLY – Mein Leben im Drag und am 30. März mit Christine Groß auf der Vorbühne Conni & Clyde.


The Hunger von Constanza Macras/DorkyPark läuft am 29. März, ja nichts ist ok von Pollesch/Hinrichs am 30. März und 01. April.
Am 31. März spielen Kathrin Angerer, Franz Beil, Rosa Lembeck, Milan Peschel und Martin Wuttke Der Schnittchenkauf von René Pollesch. Die Monosau, nach einem Episodenroman on the Rocks von Jonathan Meese, in der Regie von K.U.N.S.T. läuft am 02. April.

MOND

Die ehemalige Kampfsportlerin Sarah (Florentina Holzinger) verlässt Österreich, um drei Schwestern aus einer reichen Familie in Jordanien zu trainieren. Was sich nach Traum-Job anhört, nimmt bald beunruhigende Züge an: Nour (Andria Tayeh), Fatima (Celina Antwan) und Shaima (Nagham Abu Baker) sind von der Außenwelt abgeschottet und werden konstant überwacht. Sport scheint sie nicht zu interessieren. Was also ist der Grund, dass Sarah engagiert worden ist?

Brechend mit White-Savior-Erzählungen und Soap-Opera-Prämissen inszeniert Weiße-Witwe-Regisseurin Kurdwin Ayub nach ihrem ersten Langfilm SONNE mit MOND einen klugen und fesselnden Thriller
Am 23. März findet um 20.30 Uhr die Filmpremiere zum Kinostart in Deutschland in Anwesenheit der Hauptdarstellerin Florentina Holzinger und der Regisseurin Kurdwin Ayub im Großen Haus der Volksbühne statt.
Hillside: cantante • Charles Verni • Steven Warwick

Am 22. März präsentiert Hillside im Roten Salon ein unkonventionelles, experimentelles Musikformat mit cantante, Charles Verni und Steven Warwick.

Charles Verni setzt sich in seiner Arbeit mit Humor und verschiedenen Genres auseinander, um populäre Lieder, digitales Audio und Stimme neu zu interpretieren. Sein jüngstes Album I’m Crazy erschien bei Plot Toy digital und auf CD. Zu seinen weiteren Projekten gehören I Was Today Years Old und das Hörspiel Not That Deep.
Steven Warwick lebt und arbeitet in Berlin. Seine interdisziplinäre Praxis umfasst Kunst, Musik, Schreiben, Theater und DJing.
Parole Text:
Buch: Sie wartet, aber sie weiß nicht, auf wen
Am 26. März stellt Roland Schimmelpfennig im Roten Salon seinen neuesten Roman vor. Ein Soldat kehrt aus dem Krieg zurück und trifft auf dem Rummelplatz eine Frau, für die er einen riesigen gelben Stoffbären schießt. Ein Ehepaar trennt sich, während im Kinderzimmer die gemeinsame Tochter schläft. Später schlägt ein Filmproduzent einer Frau, die ein Mann ist, mit der Faust ins Gesicht. Anderswo küssen sich zwei über den Dächern der Stadt, und einen Kuss lang ist alles gut. Was treibt uns zusammen und immer wieder auseinander? Warum tun wir uns immer wieder so weh?
Schimmelpfennig, einer der meistgespielten Gegenwartsdramatiker Deutschlands, überträgt in Sie wartet, aber sie weiß nicht, auf wen Arthur Schnitzlers berühmten Reigen in die Gegenwart. In einem Rausch der Bilder und Emotionen erzählt er von unserer Sehnsucht und Verlorenheit, von Liebe, Sex und Gewalt und der Flüchtigkeit unseres Glücks.
Verlag Vault

Das Berliner Label Verlag, das Musik, Kunst und Mode mit einem Schwerpunkt auf Sound, Literatur und Ästhetik verbindet, lädt am 27. März zu einem Abend mit Franka Marlene Foth, Simone Antonioni und Bungalovv.
Franka Marlene Foth arbeitet als Choreografin, Regisseurin und Künstlerin. Im Roten Salon präsentiert sie eine ortsspezifische Arbeit mit der Musikerin Malibu. Simone Antonioni ist Produzent, Sound-Designer und Mitbegründer des Labels Verlag. Er verbindet elektronische Musik mit Mode und Performance.

Bungalovv ist das elektronische Musikprojekt von Pablo Betas aus Buenos Aires. Seine Kompositionen kombinieren lateinamerikanische Rhythmen, Percussion, Trance-Synths und Clubbeats.
SAINT FLESH #4: KICK/BOXEN mit Milena Bühring

„In erster Linie regt Kampfsport meine Fantasie an – und das auf eine Art, die mich als Performance-Künstlerin sehr beeinflusst. KICK/BOXEN ist nicht möglich ohne Partner:in, die Zusammenarbeit ist teilweise sehr intim und gleichzeitig kämpft man immer auch gegeneinander. Dadurch wird das Training zu einem Raum, in dem Fürsorge und Konkurrenz gleichzeitig existieren können.
Diese Mischung fasziniert mich, weil sie eine Klarheit schafft, die Ambivalenz nicht ausschließt – eine Qualität, die ich mir in anderen Kontexten oft wünsche. Mir geht es darum, Kampfsport als Haltung zu verstehen. Eine Haltung, die Aggression nicht als Kontrollverlust, sondern als Strukturierung von Gewalt begreift. Einer Gesellschaft, die sich zunehmend nach rechts bewegt, möchte ich ein anderes Körperbild entgegenstellen.

Einen Körper, der Ambivalenz aushält, überlegt handelt, sich nicht naiv friedlich gibt, sondern Strategien entwickelt, um mit einer sich verändernden Welt umzugehen.“ Milena Bühring hat 2022 ihren Meisterschüler:innentitel an der UdK Berlin absolviert und arbeitet als Künstlerin und Performerin.
In der vierten Folgen von SAINT FLESH am 28. März im Roten Salon sprechen Ricarda Hillermann und Duygu Ağal mit Milena Bühring auf persönlicher, politischer und künstlerischer Ebene über ihr Verhältnis zum Kampfsport.
Videothek: guy working at a pool

In guy working at a pool erzählt Damian Rebgetz von einem Method-Acting-Experiment, in dem er die Rolle eines Rettungsschwimmers in einem Schwimmbad spielt. Am 21., 22. und 23. März zeigt er seine Solo-Performance, eigens für die Videothek der Volksbühne adaptiert.

Rebgetz untersucht kulturhistorische Schwimmpraktiken und das öffentliche Schwimmbad als Ort, an dem der Körper auf Wünsche und Begehren und Leistungswille auf Ziele und Bestrebungen trifft, während der Performer gegen die Strömungen von Fiktion, Autobiographie, Schauspiel und Realität anschwimmt.
ZUM SPIELPLAN
Theaterkasse: Mo – Sa, 11:00 – 18:00 Uhr
Abendkasse: 1h vor Vorstellungsbeginn
+49 (0)30 24065 -777
besucherservice@volksbuehne-berlin.de
Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz
Linienstraße 227
10178 Berlin-Mitte
(U2 Rosa-Luxemburg-Platz, S Alexanderplatz, Bus 200/142/N2, Tram M2/M8) © 2025 Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz
Grafik: LSD/ ÖA Volksbühne
Foto 1: Luna Zscharnt, Foto 2: Marina Ventola, Foto 3: Grandfilm/ Ulrich Seidl Filmproduktion, Foto 4: Katarina Šoškić, Foto 5: Nicolás Astorga, Foto 6: Matthias Horn, Foto 7: Lukas Städler, Foto 8: Apollonia T. Bitzan, Foto 9: Ilya Lipkin, Foto 10: Franka Marlene Foth, Foto 11: Sofia Maria Bergmann


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