“Vitamin” von Augustin Rebetez

Der Künstler in einer seiner Installationen. Links in einem Pappe-Roboter und einem Metallschlauch und auf der rechten Seite auf er einem Hocker und davor ein Tisch mit weiteren selbst gemachten Gegenständen zu sehen.

Gewitter der Sinne

Er hat keine Angst davor, sein Publikum herauszufordern, und bekämpft gerne Feuer mit Feuer. So wird es im grauen Winter plötzlich wohlig warm. Augustin Rebetez’ Werke spenden Energie und zeigen seine Freude, die Überforderungen und Widersprüche des modernen Lebens zu einem Sinnesgewitter aufzubauen. Die Arbeiten des Westschweizer Künstlers lassen fantastische Welten entstehen und lösen Alltagskonventionen mit düsterer Leichtigkeit auf.

„Es kann laut und unbequem werden…”

Augustin Rebetez

Rebetez ist Sammler und Dichter zugleich. Er eignet sich schnell und unkompliziert Codes und Zeichen an, die interkulturell lesbar sind, und kondensiert sie zu Ensembles und Szenografien. Aus den unterschiedlichsten Medien erschafft er so raumgreifende, vielschichtige Installationen. Ihm gelingt damit ein poetisches Spiel zwischen high und low art.

Zwei Ausstellungen

Im Zeichen der belebenden und universellen Wirkung von Kunst vereint die grosse Einzelausstellung VITAMIN eine Fülle neuer Arbeiten zu einem einmaligen Kunsterlebnis. Er hat aus den Archivlabyrinthen der Gegenwart all das geborgen, was ihre obskure Substanz ausmacht: synthetische Bürokratie, digitale Roboterporträts, Wucherung von Netzwerken. Die ganze schwarze Magie von Pixeln mit Zaubersprüchen und Grinsen, die von der Maschine gefiltert werden.

Installationsansicht abstrakter Skulpturen aus Papier auf großformatigen Screens
© A. Rebetez

Doch um nicht länger zu verzweifeln, nimmt seine kolossale Geisterbahn die Form von Lebensratschlägen an, die sich ins Unendliche reproduzieren, jugendliche Tänze, ein verrückter Zirkus mit urkomischen Sprüchen.  Dieses moderne Leben ist ein Freudenfeuer, ein Ende der burlesken Welt. Als ob am Ende doch nicht alles so schlimm wäre. Es gibt nichts zu verstehen und alles zu fühlen.

Parallel findet mit LA VIE MODERNE. EXPOSITION AUGUSTIN REBETEZ eine weitere Ausstellung des Westschweizer Künstlers im Kulturhaus La Ferme des Tilleuls in Renens statt. Vom 2. Februar bis zum 18. Juni 2023 kann diese Ausstellung, welche Werke von Rebetez sowie Jeanne Broquet, Jonathan Braun und Dany Petermann vereint, besucht werden.

Augustin Rebez

Augustin Rebetez  (1986) arbeitet in verschiedenen Medien, darunter Fotografie, Video, Skulptur, Malerei, Musik, Installationen und darstellende Kunst. Der Künstler konstruiert ein Werk aus facettenreichen Werken, das auf Totalität abzielt.

Seit 2009 stellt er seine Werke weltweit aus, insbesondere auf der Biennale von Sydney, den Rencontres d’Arles, dem Musée de l’Élysée in Lausanne, dem Kunstmuseum in Bern, der Daegu Photo Biennale, dem Musée Tinguely in Basel, bei der Independent Animation Biennale in Shenzhen oder beim SESC in São Paulo.

Abstraktion in grün auf schwarz: zu sehen sind Worte wie Substance und kleinere Zeichnungen und Symbole wie ein Blitz, Pflanzen und Gesichter.
© A. Rebetez

Er hat verschiedene Auszeichnungen erhalten, darunter den Vevey International Photography Prize, die Swiss Art Awards und den Latour Foundation Prize. Er hat mehrere Bücher veröffentlicht (RVB Books, Actes Sud) und 2021 das Label Rapace mitgegründet , einen Verlag, bei dem er jetzt die meisten seiner Werke veröffentlicht. Er lebt in Mervelier, Jura, wo er sein grosses Haus als Atelier und offene Kunstresidenz nutzt.

2023 zeichnen zwei parallele Ausstellungen seine Reise nach: Vitamin im Aargauer Kunsthaus und Modern Life in La Ferme des Tilleuls. Zu diesem Anlass erscheinen zwei Bücher.


VITAMIN

Augustin Rebetez

AARGAUER KUNSTHAUS ( CH)
18.02.23 – 29.05.23

Text: Pressemitteilung des Aargauer Kunsthaus, 2023

#author

Contributors Avatar

#Latest

Sign in, Stay tuned with the arts!

Subscribe to our newsletter and stay informed about current exhibitions and other topics of the Berlin cultural scene.

Read more about the handling of your data here.
Using her self-portrait Developing Tray #2 (Grey) as its point of departure, Collier’s new body of work engages ideas of representation and community and includes images of herself as well as some of her peers in Berlin. @galerie_neu Das Jahresprogramm des @coberlin Mit über 250 Ausstellungen von mehr als 500 Künstler:innen, der Förderung von 250 Talenten sowie der Etablierung eines neuen Preisformats trägt C/O Berlin kontinuierlich neue Impulse in die Welt der Fotografie. Die Performance gewährt einen Einblick in die autobiografischen Erfahrungen der Künstlerin, die offen und mutig über den sexuellem Missbrauch in ihrer Kindheit spricht. Die Begegnung ist sehr intim, nur für eine*n Zuschauer*in vorgesehen von kurzer Dauer Berliner Clubkultur setzt auf Zusammenhalt und Wandel: The @kristinhjellegjerdegallery is delighted to announce the opening of its new Berlin gallery in the Mercator Hoefe courtyard on Potsdamer Straße. Die Künstlerin @isabelle_borges_berlin fasziniert mit ihrer Übersetzung von Naturerlebnissen in Kompositionen, in denen Linien mit Flächen tanzen und Farbklänge von Orange und Gelb gegenüber tiefem Grün und Blau die Empfindungen von Licht, Wärme und Poesie wecken.

Looking for short cuts to the arts?
Follow us on Instagram for your daily dose of inspiring content.

Discover more from the B'SPOQUE magazine

Subscribe and get full access to the our curated articles, categories and highlights.