Brechts geburtstag, Premieren und weitere Highlights
Am 10. Februar hätte Bertolt Brecht, der mit 58 Jahren gestorben ist, seinen 125. Geburtstag gefeiert. Das Berliner Ensemble trägt seit der Zeit seiner Leitung des Hauses – gemeinsam mit Helene Weigel! – bis heute den besonderen Namen seiner Kompanie, es ist eine Ehre und Auftrag zugleich. Zu dem Profil gehört des Berliner Ensembles gehört seit Anfang an eine regelmäßige zeitgenössische Interpretation von Brechts Stücken und ein spielerischer Umgang mit seiner Lebens- und Werkgeschichte.
Unterschiedliche Regisseure wie Frank Castorf, Ersan Mondtag oder Barrie Kosky haben in den vergangenen Jahren Brecht-Stücke auf die Bühne gebracht. Und gerade letzte Woche war bereits Bauprobe für Christina Tscharyiskis Neu-Inszenierung von “Herr Puntila und sein Knecht Matti”, welches im April Premiere haben wird.
Brecht to go
Am Wochenende seines Geburtstags zeigen das Berliner Ensemble nicht nur drei Brecht-Inszenierungen aus dem Repertoire und den inszenierten Audioworkshop “Brecht to go“, sondern lädt Sie zu einem großen Thementag mit drei Podiumsdiskussionen zur Aktualität des Denkens Bertolt Brechts ins Neue Haus ein. Der Eintritt zu den Gesprächen ist frei. Zudem erwartet Besucher:Innen noch weitere Highlights aus dem neuen Spielplan des Hauses.
WORX-Premiere im Werkraum:
Alias Anastasius
Das Autor:innenduo Matter*Verse hat für Regisseurin Fritzi Wartenberg ein Stück über die historische Figur Anastasius Rosenstengel geschrieben. Die Uraufführung von “Alias Anastasius” findet am 10. März im Werkraum statt.
1687 im thüringischen Gehofen als Catharina Margaretha Linck geboren, entschied sich Linck im Alter von 15 Jahren aus einem fremdbestimmten Leben im Waisenhaus auszubrechen und sich eine neue Identität zuzulegen: Anastasius Lagrantinus Rosenstengel. Catharina bestritt fortan ein Leben als Mann, wurde ins Militär eingezogen, galt dank eines “ledernen Instruments” bald als Frauenheld, desertierte, wurde zum Tode verurteilt, konnte fliehen, heiratete die junge Catharina Mühlhahn und landete dafür schließlich erneut vor Gericht und wurde zum Tode verurteilt. Anastasius war die letzte als Frau gelesene Person, die wegen Unzucht mit einer anderen Frau in Europa 1721 hingerichtet wurde.
“Alias Anastasius”, inszeniert von Fritzi Wartenberg, Regie-Absolventin am Max Reinhardt Seminar, ist die dritte Produktion im Rahmen des Nachwuchsförderprogramms WORX. Mehr dazu finden Sie hier.
Premiere im Großen Haus:
Ich hab die Nacht geträumet
Am 16. März ist Uraufführung von Andrea Breths Schauspiel mit Musik “Ich hab die Nacht geträumet“, in dem sie u.a. mit Musiker Adam Benzwi eine atmosphärische Welt schafft, die der widersinnigen Logik von Träumen nachempfunden ist – eine poetische, skurrile und absurde Kunstpause, die offen für das Schöne, Zärtliche und Gemeinsame ist.
Mit ihrer neuen Inszenierung für das Berliner Ensemble erfindet die Regisseurin Andrea Breth ein atmosphärisches Schauspiel, das der widersinnigen Logik von Träumen nachempfunden ist: kleine Szenen, teils musikalisch, teils poetisch, bedrohlich und voller skurriler, absurder Rätsel, Angst- und Erinnerungsräume nicht realistischer Art. Eine unerklärliche Kunstpause in einer übermäßig lauten Welt, offen für das Schöne, Zärtliche und Gemeinsame, was möglich wäre.
Andrea Breth zählt zu den herausragendsten Theater- und Opernregisseur:innen ihrer Generation. Sie ist ein eigener Planet, auf dem Poesie und Fantasie sonderbare Bilder, Atmosphären, Geschichten und Figuren entstehen lassen. Nach Drei Mal Leben von Yasmina Reza inszeniert Breth nun wieder am Berliner Ensemble.
Mehr zu “Alias Anastasius” finden Sie hier.
Solidaritätsveranstaltung mit den Protestierenden in Iran im Großen Haus:
Jin Jiyan Azadi – Frau Leben Freiheit – Zan Zendegi Azadi
Am 20. März laden Melika Foroutan, Sarah Sandeh und Jasmin Tabatabai gemeinsam mit dem Berliner Ensemble und neuen Gäst:Innen wie Gilda Sahebi zu einem Abend mit Musik und Literatur aus dem Iran ein. Das Regime in Iran reagiert auf die anhaltenden Proteste mit Gewalt, Verhaftungen, Todesurteilen und Hinrichtungen. Unter Lebensgefahr gehen die Menschen weiter auf die Straße, um für Freiheit und Menschenrechte zu demonstrieren.
Am 20. März begehen wir gemeinsam Noruz, das bedeutet wörtlich übersetzt “ein neuer Tag”. Von Afghanistan bis Zandschan, von Belutschistan bis Kurdistan und darüber hinaus wird mit diesem Fest der Beginn des Frühlings und des neuen Jahres gefeiert. Bis heute hat sich der Charakter des Festes als Ritual des Übergangs vom Alten ins Neue gehalten. In diesem Geiste gestalten Melika Foroutan, Sarah Sandeh und Jasmin Tabatabai nach der auf große Resonanz gestoßenen Solidaritätsveranstaltung im vergangenen November einen weiteren Abend in Solidarität mit den Protestierenden – mit Expertinnen, Musik und Literatur aus und über Iran.
Zur Aktion:
Human Plus e.v. organisiert damit eine Soforthilfe für aus politischen Gründen inhaftierter oder verfolgter, friedlicher Menschenrechtsverteidiger:innen, Journalist:innen und Künstler:innen in Iran. Die erhaltenen Mittel werden eingesetzt für Anwaltskosten, Kaution, medizinische Unterstützung, Notreisen, sichere Notunterkünfte und Unterstützung Angehöriger. Neben Melika Foroutan, Sarah Sandeh und Jasmin Tabatabai sind diesmal u.a. Eva Mattes, Birgit Minichmayr, Gilda Sahebi und Maria Schrader mit dabei. Eine Aufzeichnung der Solidaritätsveranstaltung vom November finden Sie hier.
Die Menschenrechtsarbeit von HÁWAR.help richtet sich danach aus, dass jeder Mensch unabhängig von Herkunft, Glauben oder Lebensweise selbstbestimmt und in Sicherheit entfalten kann. HÁWAR.help betreut Frauen- und Bildungsprojekte im Irak und Deutschland und arbeitet mit Partnerorganisationen in Afghanistan. Der Schmerz von Menschenrechtsverletzungen ist international. HÁWAR.help kämpft im mittleren Osten für Frauenrechte und betreut dort sichere Frauenhäuser, um allen Menschen den Zugang zu einem sicheren und selbstbestimmten Leben zu ermöglichen.
Der Erlös der Veranstaltung wird weitergeleitet an Human Plus e.V. und HÁWAR.help:
Feiern Sie mit uns Ostern am Berliner Ensemble:
Volles Programm mit Katharina Thalbach
Ab dem 3. Februar erhalten Sie Karten für die Ostervorstellungen der Erfolgsinszenierungen “Draußen vor der Tür” (Karfreitag), “Katharina Thalbach liest: Käsebier erobert den Kurfürstendamm” (Karsamstag) sowie “Der Theatermacher” (Ostersonntag und Ostermontag).
You must be logged in to post a comment.