An diesem Samstag eröffnet im HAU2 das “Performing Exiles”, ein Festival der Berliner Festspiele, mit einer deutschen Premiere und HAU-Koproduktion. In “Hartaqāt (Häresies)” von Lina Majdalanie und Rabih Mroué erzählen drei libanesische Darsteller:innen in drei Akten ihre ganz eigenen Erfahrungen und Erinnerungen. Die drei Porträts basieren auf Texten von Rana Issa, Souhaib Ayoub und Bilal Khbeiz und werden gerahmt durch Musik von Raed Yassin.
Alle drei Teile handeln vom nötigen Mut und vom Leiden derjenigen, die Grenzen überqueren – ganz gleich, ob diese zwischen Ländern, Geschlechtern, Sprachen oder gesellschaftlichen Klassen verlaufen. In ihren Geschichten erzählen sie von Unterdrückung, von der Last der Vergangenheit und von gewaltvollen Übergriffen einer maroden Gesellschaft – aber auch davon, Wege des Überlebens jenseits dieser Grenzen zu finden und Zukunft auf der anderen Seite zu gestalten.
Das interdisziplinäre Festival “Performing Exiles” der Berliner Festspiele, kuratiert von Matthias Lilienthal, befragt den Begriff des Exils vor dem Hintergrund ständiger globaler Veränderungen und multipler Migrationsbewegungen. War Berlin noch im letzten Jahrhundert ein Ort, aus dem Menschen emigrieren mussten, ist die Stadt heute selbst Ort der Exilierten geworden. Für die meisten Künstler.innen ist dies kein Exil, aus dem sie nicht an den Ort der Herkunft zurückkehren können. Ihre Wirkräume und Bezugspunkte bewegen sich sogar häufig zwischen Ländern und Kontinenten.