Café Magnétique: Ein Zentrum der Jüdischen Migration in Paris
Berühmte Pariser Cafés wie das Café de Dôme in Montparnasse waren Dreh- und Angelpunkt der migrantisch und nicht zuletzt jüdisch geprägten Kunstszene, die bald unter dem Namen École de Paris bekannt wurde. Die Caféhäuser fungierten als Wohn- und Arbeitszimmer für Künstler*innen wie Marc Chagall, Amedeo Modigliani, Sonia Delaunay und andere. Die Veranstaltungsreihe Café Magnétique lädt bei Essen und Getränken zum Ideenaustausch ins JMB ein.
Das Begleitprogramm zur Ausstellung „Paris Magnétique. 1905–1940“ lässt die Pariser Kaffeehauskultur im JMB wiederaufleben. Diskutieren Sie zum Auftakt am 2. Februar mit Sophie Krebs und Annabel Ruckdeschel über die Kunst der École de Paris!
Valentines Special
Für alle Verliebten und Freund*innen haben wir vom 14. bis 20. Februar ein Valentins-Special: Wer zu zweit die Paris-Ausstellung besucht, erhält ein Plakat und kann im Museumscafé Lina ein Stück Tarte Tatin für zwei mit Café au Lait günstiger genießen.
Jugendkulturkarte
Neuigkeiten für alle Berliner*innen zwischen 18-23 Jahren: Mit der Jugendkulturkarte könnt ihr vom 1. Februar bis 30. April 2023 ein Guthaben von 50 Euro im JMB und 200 weiteren Kulturorten einlösen.
Begleitprogramm zur Ausstellung:
Kosmopolitanismus und Nationalismus
23. März 2023, Mit Vorträgen von Cathy Gelbin und Julia Friedrich
Kosmopolitanismus ist der zentrale Begriff in den zeitgenössischen Debatten über die École de Paris. Für die Befürworter der „École“ war die Internationalität der Künstler*innen, das Kosmopolitische, der Beweis für die weltweit führende Stellung von Paris für die Kunst. Für ihre Gegner formulierte sich im Begriff Kosmopolitanismus die Abneigung gegen das Internationale und das vermeintlich „Jüdische“, das sie auf die „École“ projizierten.
Im dritten Teil der Veranstaltungsreihe Café Magnétique nähert sich die Film- und Literaturwissenschaftlerin Cathy Gelbin dem Begriff des Kosmopolitanismus im Kontext europäisch-jüdischer Geschichte an. Julia Friedrich, Sammlungsdirektorin des JMB, spricht anschließend über den Maler Otto Freundlich, dessen Werke sowohl in der Ausstellung Paris Magnétique als auch in der Dauerausstellung des JMB gezeigt werden, und fragt: Kann man hier von einem „Kosmopoliten“ sprechen?
La Prose du Transsibérien
20. April 2023, Lecture Performance mit Shelley Harten und Gästen
Die Pariser Cafés zur Zeit der École de Paris waren nicht nur ein fester Treffpunkt für die Malerinnen und Bildhauer der europäischen Avantgarde, hier trafen auch verschiedene Kunstformen, Malerei und Literatur, aufeinander. Eines der herausragenden Beispiele für eine solche Begegnung ist La Prose du Transsibérien et la Petite Jehanne de France von 1913. Das kollaborative Buchprojekt zeigt ein Langgedicht des Schweizer Dichters Blaise Cendrars über dessen Reise durch Russland in der Transsibirischen Eisenbahn, den Text umspielen expressionistisch anmutende Illustrationen der Künstlerin Sonia Delaunay-Terk.
Der zweite Teil der Veranstaltungsreihe Café Magnétique widmet sich Cendrars und Delaunay-Terks Künstlerbuch und den vielfältigen Momenten des Austausches und der Zusammenarbeit innerhalb der École de Paris. In einer Lecture Performance erkundet die Kuratorin Shelley Harten gemeinsam mit einer Grafikerin und einem Schauspieler das Ineinandergreifen von Migration, Avantgarde und künstlerischen Netzwerken im Paris des frühen 20. Jahrhunderts.
#Dialogue
2 responses to “JMB: Paris Magnétique. 1905–1940”
[…] Arbeiten sowie einige der explosiv- figurativen und hochenergetischen Boxerzeichnungen aus seiner Pariser Zeit. Auch in seinen graphischen Arbeiten zeigt der Künstler seine typische Formen- und Bildsprache, […]
[…] dritte Teil der Veranstaltungsreihe Café Magnétique widmet sich Cendrars und Delaunay-Terks Künstlerbuch und den vielfältigen Momenten des […]