JMB: Paris Magnétique. 1905–1940

In den Jahren zwischen 1905 und 1940 sind viele jüdische Künstler:Innen nach Paris geflohen. Das JMB zeigt nun eine Ausstellung über die jüdische Avantgarde.

Portrait de Dédie, Gemälde von Amedeo Modigliani, 1918, Öl auf Leinwand, 92 x 60 cm; Centre Pompidou Paris, 1952 gespendet von Frau und Herrn André Lefèvre

Café Magnétique: Ein Zentrum der Jüdischen Migration in Paris

Berühmte Pariser Cafés wie das Café de Dôme in Montparnasse waren Dreh- und Angel­punkt der migrantisch und nicht zuletzt jüdisch geprägten Kunst­szene, die bald unter dem Namen École de Paris bekannt wurde. Die Café­häuser fungierten als Wohn- und Arbeitszimmer für Künstler*innen wie Marc Chagall, Amedeo Modigliani, Sonia Delaunay und andere. Die Veranstaltungsreihe Café Magnétique lädt bei Essen und Getränken zum Ideen­austausch ins JMB ein.

Das Begleitprogramm zur Ausstellung „Paris Magnétique. 1905–1940“ lässt die Pariser Kaffeehauskultur im JMB wiederaufleben. Diskutieren Sie zum Auftakt am 2. Februar mit Sophie Krebs und Annabel Ruckdeschel über die Kunst der École de Paris!

Valentines Special

Für alle Verliebten und Freund*innen haben wir vom 14. bis 20. Februar ein Valentins-Special: Wer zu zweit die Paris-Ausstellung besucht, erhält ein Plakat und kann im Museumscafé Lina ein Stück Tarte Tatin für zwei mit Café au Lait günstiger genießen.  

Jugendkulturkarte

Neuigkeiten für alle Berliner*innen zwischen 18-23 Jahren: Mit der Jugendkulturkarte könnt ihr vom 1. Februar bis 30. April 2023 ein Guthaben von 50 Euro im JMB und 200 weiteren Kulturorten einlösen. 


Begleitprogramm zur Ausstellung:

Kosmopolitanismus und Nationalismus 

23. März 2023, Mit Vorträgen von Cathy Gelbin und Julia Friedrich

Kosmo­politanismus ist der zentrale Begriff in den zeit­genössischen Debatten über die École de Paris. Für die Befür­worter der „École“ war die Inter­nationalität der Künstler*innen, das Kosmo­politische, der Beweis für die weltweit führende Stellung von Paris für die Kunst. Für ihre Gegner formulierte sich im Begriff Kosmo­politanismus die Ab­neigung gegen das Inter­nationale und das vermeintlich „Jüdische“, das sie auf die „École“ projizierten.

Im dritten Teil der Veranstaltungs­reihe Café Magnétique nähert sich die Film- und Literatur­wissenschaftlerin Cathy Gelbin dem Begriff des Kosmo­politanismus im Kontext europäisch-jüdischer Geschichte an. Julia Friedrich, Sammlungs­direktorin des JMB, spricht anschließend über den Maler Otto Freundlich, dessen Werke sowohl in der Aus­stellung Paris Magnétique als auch in der Dauer­ausstellung des JMB gezeigt werden, und fragt: Kann man hier von einem „Kosmo­politen“ sprechen?

La Prose du Transsibérien 

20. April 2023, Lecture Performance mit Shelley Harten und Gästen
Kuratorin Shelley Harten. Sie hat einen offenen und wachen Blick und die blauen Augen strahlen über ein zartes Lächeln. Sie trägt langes, blondes Haar und im Hintergrund sind Bäumen zu sehen.
Shelley Harten; Foto: Yael Bartana

Die Pariser Cafés zur Zeit der École de Paris waren nicht nur ein fester Treffpunkt für die Malerinnen und Bild­hauer der euro­päischen Avantgarde, hier trafen auch verschiedene Kunst­formen, Malerei und Literatur, aufeinander. Eines der heraus­ragenden Beispiele für eine solche Begegnung ist La Prose du Transsibérien et la Petite Jehanne de France von 1913. Das kollaborative Buch­projekt zeigt ein Lang­gedicht des Schweizer Dichters Blaise Cendrars über dessen Reise durch Russland in der Trans­sibirischen Eisenbahn, den Text umspielen expressionistisch anmutende Illustra­tionen der Künstlerin Sonia Delaunay-Terk.

Der zweite Teil der Veranstaltungs­reihe Café Magnétique widmet sich Cendrars und Delaunay-Terks Künstler­buch und den vielfältigen Momenten des Aus­tausches und der Zusammen­arbeit innerhalb der École de Paris. In einer Lecture Performance erkundet die Kuratorin Shelley Harten gemeinsam mit einer Grafikerin und einem Schau­spieler das Ineinander­greifen von Migration, Avantgarde und künstlerischen Netzwerken im Paris des frühen 20. Jahrhunderts.


­Jüdisches Museum Berlin
Lindenstraße 9–14
10969 Berlin
­
T +49 (0)30 259 93 300
­
info@jmberlin.de
www.jmberlin.de
Täglich geöffnet 10–19 Uhr
Schließtage
Sa, 16. Sep (Rosch ha-Schana)
So, 17. Sep (Rosch ha-Schana)
Mo, 25. Sep (Jom Kippur)
So, 24. Dez (Heiligabend)

Mehr zu der Veranstaltungsreihe und dem Begleitprogramm des JMB, sowie Tickets gibt es hier.
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