Von Tanz-Dekonstruktionen und fantastischem Liebes-Chaos

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Featured Image: One Flat Thing, reproduced, Foto: Yan Revazov

Der Abend präsentiert drei Arbeiten der Choreographen-Legende, die seine innovative Weiterentwicklung des Ballett-Vokabulars beleuchten. In zwei Gesprächsformaten wird über Tanz und Raum sowie die Dokumentation von Tanz reflektiert.

Und es kündigt sich in der Probenarbeit bereits die große Uraufführung im Februar an: Ein Sommernachtstraum von Edward Clug mit einer Auftragsmusik von Milko Lazar, die dem grauen Winter eine farbenfrohe Fantasiewelt entgegensetzt. 

Wir freuen uns auf Ihre Anfragen und wünschen noch ein frohes neues Jahr! ­

Wiederaufnahme: William Forsythe

DREI WERKE DES BAHNBRECHENDEN CHOREOGRAPHEN

24., 29., 31. Januar 2025, je 19.30 Uhr, Deutsche Oper Berlin 

«Ein Geschenk an Berlin» nannte der Tagesspiegel diesen Ballettabend anlässlich der Premiere im Februar 2023. Nun kommt der Abend mit drei wegweisenden Arbeiten auf die Bühne der Deutschen Oper Berlin zurück. 

William Forsythe ist eine Choreographenlegende, weltweit verehrt als einer der kreativsten und innovativsten Erneuerer der Ballett-Tradition.

Seit den 1970er Jahren revolutionierte er den Tanz mit einer intelligenten Weiterentwicklung des akademischen Balletts, die den menschlichen Körper völlig aus dem Korsett der Vorgaben befreite und das Tanzvokabular auf eine nie gesehene Weise erweiterte. Viele seiner virtuosen Kompositionen sind längst moderne Klassiker. 

In dieser Hommage an William Forsythe tanzt das Staatsballett drei wegweisende Stücke des amerikanischen Choreographen. Approximate Sonata 2016, entstanden 1996 und erneuert 2016, One Flat Thing, reproduced aus dem Jahr 2000 und Blake Works I, das 2016 beim Ballett der Pariser Oper uraufgeführt wurde. ­ 

Forum: Raum und Bewegung

DISKUSSION ZUR WECHSELWIRKUNG VON ARCHITEKTUR, RAUM UND TANZ 

14. Januar 2025, 19.00 Uhr, Deutsche Oper Berlin 

Die Gesprächsreihe Forum schaut in der zweiten Ausgabe dieser Spielzeit auf Choreographien, in denen der Raum selbst zu einem aktiven Partner wird, der Bewegungen formt und herausfordert.

Wie prägt Architektur die Bewegung des Körpers? Site-Specific-Performances zeigen, dass der öffentliche Raum zum Tanzpartner werden kann.

Tänzer*innen bewegen sich durch urbane Umgebungen und verwandeln so Stadträume. Durch Tanz kann Architektur lebendig werden, und Plätze oder Gebäude erhalten eine neue, temporäre Bedeutung.

So kann der Tanz zum Mittel werden, um den Raum zu definieren und ihn aus neuen Perspektiven zu erleben. Ebenso beeinflusst die Geschichte eines Raumes die Art und Weise, wie Bewegungen wahrgenommen und erfahren werden. 

William Forsythe hat in seinen Arbeiten gezeigt, wie tief Tanz und Raumkonzepte miteinander verwoben sind. In seinen Choreographien wird der Raum nicht nur als statische Kulisse genutzt, sondern zu einem dynamischen Akteur, der den Tanz beeinflusst und gestaltet. 

Zu Gast sind Franziska Ritter, Koordinatorin und Dozentin des Masterstudiengangs Bühnenbild Szenischer Raum der TU Berlin, Dr. Friederike Schäfer, Kunsthistorikerin, Freie Universität Berlin sowie Solotänzer Jan Casier im Gespräch mit Dramaturgin Katja Wiegand. ­ 

Uraufführung: Ein Sommernachtstraum

KREATION VON EDWARD CLUG MIT AUFTRAGSMUSIK VON MILKO LAZAR 

21. Februar 2025, 19.30 Uhr, Deutsche Oper Berlin 

Edward Clug, Ballettdirektor des Slowenischen Nationaltheaters Maribor und international gefragter Choreograph, kreiert für das Staatsballett Berlin die Komödie Ein Sommernachtstraum von William Shakespeare als Ballett.

Die Uraufführung am 21. Februar 2025 entführt in eine Welt voller Magie und tiefer Emotionen und hebt sowohl die komischen als auch die dramatischen Aspekte der Geschichte hervor.

Die Komödie Ein Sommernachtstraum ist eines der bekanntesten und beliebtesten Werke von William Shakespeare, die die Macht der Liebe, die Verwirrungen menschlicher Gefühle und die Magie der Fantasie erkundet.

Die Handlung webt kunstvoll verschiedene Handlungsstränge zusammen: Liebende fliehen vor strengen Gesetzen, Elfenkönig*innen regieren über das Naturreich, und eine Gruppe ungeschickter Handwerker bereitet eine Aufführung für den königlichen Hof vor.

Inmitten eines dichten Waldes, einem Schauplatz voller Geheimnisse und unerklärlicher Mächte, treffen Liebespaare auf Hindernisse, die ihre Bindungen auf die Probe stellen.

Das Feenreich spielt sein eigenes Spiel mit den menschlichen Schicksalen und verwirrt die Liebenden mit einem magischen Trank, der sie sich in die erste Person verlieben lässt, die sie erblicken.

Geschickt werden so Themen wie die Irrationalität der Liebe, die Grenzen zwischen Realität und Traum sowie die Dynamik zwischen Macht und Fantasie verwoben. 

Edward Clugs choreographische Interpretation zu der eigens für dieses Stück komponierten Musik von Milko Lazar erzählt Shakespeare mit dem Blick von heute – eine Geschichte, die die Tiefen der menschlichen Natur erforscht und dabei humorvoll und verzaubernd bleibt.

Die Musik von Milko Lazar ist ein Auftragswerk, das in enger Verbindung mit der Inszenierung entsteht und mit dem Orchester der Deutschen Oper Berlin zur Uraufführung kommt.­

Ballett gesprochen : Bewegung im Bild

TANZ DOKUMENTIEREN IN NOTATION UND FOTOGRAFIE 

02. Februar 2025, 11.00 Uhr, Staatsoper Unter den Linden Apollosaal 

Die zweite Ausgabe des Ballettgesprächs mit dem Thema Bewegung im Bild stellt die vielfältigen Möglichkeiten der Dokumentation und Notation von Tanz in den Mittelpunkt. Wie lässt sich eine Kunstform festhalten, die in ihrem Kern flüchtig ist?

Gemeinsam mit geladenen Gästen gibt es Einblicke in die technischen und kreativen Herangehensweisen der Tanzdokumentation und über die Herausforderungen des Einfangens von Tanzbewegungen in bewegten und unbewegten Bildern.

In der Gesprächsrunde werden Ballettmeisterin Korina Stolz-Franke und ihr Praktikant, Tänzer Clemens Fröhlich, in die Kunst der Tanznotation einweihen. Sie geben spannende Einblicke in die Benesh-Notation, ein System, das es ermöglicht, Tanzbewegungen präzise schriftlich zu dokumentieren und Choreographien für künftige Generationen zu bewahren. 

Jubal Battisti, ehemaliger Tänzer und heute Fotograf und Filmemacher, spricht über seine Arbeit, Energie und Ausdruck von Tanz mit der Kamera festzuhalten.

Mit weiteren Gästen aus dem Ensemble werden Intendant Christian Spuck und die Dramaturgin Katja Wiegand durch das Gespräch leiten.

Die Veranstaltung findet in deutscher Sprache statt. Englische Passagen werden auf Deutsch zusammengefasst.­ 

Of dance deconstructions and fantastic love chaos

One Flat Thing, reproduced, photo: Yan Revazov

The Staatsballett Berlin welcomes the new year with the revival of the successful production William Forsythe. The evening features three works by the choreographer legend, highlighting his innovative development of ballet vocabulary. In two discussion formats, reflections on dance and space as well as the documentation of dance will take place.

Additionally, the rehearsals are already hinting at the grand premiere in February: A Midsummer Night’s Dreamby Edward Clug, with commissioned music by Milko Lazar, which contrasts the gray winter with a colorful fantasy world.

We look forward to your inquiries and wish you a happy new year!­

Revival: William Forsythe

THREE GROUNDBREAKING WORKS 

24, 29, 31 January 2025, Deutsche Oper Berlin 

“A gift to Berlin,” called the Tagesspiegel this ballet evening on the occasion of its premiere in February 2023. Now, the evening featuring three groundbreaking works returns to the stage of the Deutsche Oper Berlin.

Forsythe is a legendary choreographer, revered worldwide as one of the most creative innovators of the ballet tradition.

Since the 1970s, he has revolutionised dance by intelligently developing academic ballet in a way that frees the human body from its predetermined corset and broadens choreographic expression in unprecedented ways. Many of William Forsythe’s virtuoso compositions have long become modern classics.

In this homage to William Forsythe, the Staatsballett performs three groundbreaking works by the American choreographer: Approximate Sonata 2016, originally created in 1996 and renewed in 2016; One Flat Thing, reproduced from 2000; and Blake Works I, which premiered in 2016 at the Paris Opera Ballet.­ 

Forum: Space and Movement

DISCUSSION ABOUT THE INTERACTION OF ARCHITECTURE, SPACE AND DANCE 

14 January 2025, 7 pm, Deutsche Oper Berlin 

The discussion series Forum focuses in its second edition of this season on choreographies in which space itself becomes an active partner that shapes and challenges movements.

How does architecture influence the movement of the body? Site-specific performances demonstrate that public space can become a dance partner. Dancers move through urban environments, transforming city spaces in the process.

Through dance, architecture can come to life, and squares or buildings take on a new, temporary significance. Thus, dance can become a means to define space and experience it from new perspectives. Similarly, the history of a space influences the way movements are perceived and experienced. 

William Forsythe has shown in his works how deeply intertwined dance and concepts of space are. In his choreographies, space is not only used as a static backdrop but as a dynamic actor that influences and shapes the dance.

Guests include Franziska Ritter, coordinator and lecturer of the Master’s program in Scenography at TU Berlin; Dr. Friederike Schäfer, art historian from Freie Universität Berlin; and solo dancer Jan Casier in conversation with dramaturg Katja Wiegand.­ 

World Premiere: A Midsummer Night’s Dream 

CREATION BY EDWARD CLUG WITH COMMISSIONED MUSIC BY MILKO LAZAR 

21 February 2025, 7.30 pm, Deutsche Oper Berlin 

Edward Clug, ballet director of the Slovenian National Theatre Maribor and an internationally sought-after choreographer, is creating a ballet adaptation of William Shakespeare’s comedy A Midsummer Night’s Dream for the Staatsballett Berlin.

The world premiere on February 21, 2025, will transport audiences into a world full of magic and deep emotions, highlighting both the comedic and dramatic aspects of the story.

The comedy A Midsummer Night’s Dreamis one of the most well-known and beloved works by William Shakespeare, exploring the power of love, the confusions of human emotions, and the magic of fantasy.

The plot skilfully weaves together various storylines: lovers fleeing strict laws, fairy kings and queens ruling over the natural realm, and a group of clumsy craftsmen preparing a performance for the royal court. Amidst a dense forest, a setting full of secrets and inexplicable powers, love couples encounter obstacles that test their bonds.

The fairy kingdom plays its own game with human love destinies, confusing lovers with a magical love potion that makes them fall in love with the first person they see. Themes such as the irrationality of love, the boundaries between reality and dream, and the dynamics between power and fantasy are skilfully interwoven.

Clug’s choreographic interpretation, set to the music specially composed by Milko Lazar for this piece, tells Shakespeare’s story through a contemporary lens – a tale that explores the depths of human nature while remaining humorous and enchanting.

The music by Milko Lazar is a commissioned work that is composed in close connection with Clug’s creation and will have its world premiere with the orchestra of the Deutsche Oper Berlin.­ 

Ballet Talk: Movement in the image 

­DOCUMENTING DANCE IN NOTATION AND PHOTOGRAPHY

02 February 2025, 11.00 am, Staatsoper Unter den Linden Apollosaal 

The second edition of the Ballet Talk, focusing on the theme of Movement in Image, highlights the diverse possibilities of documenting and notating dance. How can an art form that is inherently ephemeral be captured?

Together with invited guests, the discussion will provide insights into the technical and creative approaches to dance documentation, as well as the challenges of capturing dance movements in both moving and still images.

In the discussion panel, ballet master Korina Stolz-Franke and her intern, dancer Clemens Fröhlich, will introduce the art of dance notation. They will offer fascinating insights into Benesh notation, a system that allows for the precise written documentation of dance movements and the preservation of choreographies for future generations. 

Jubal Battisti, a former dancer who is now a photographer and filmmaker, will talk about his work capturing the energy and expression of dance through the lens.

Additionally, with other guests from the ensemble, artistic director Christian Spuck and dramaturg Katja Wiegand will lead the conversation.

The event will be conducted in German, with English passages summarized in German.­ 

Staatsballett Berlin

TICKETSERVICE / TICKET SERVICE
+49 (0)30–20 60 92 630 
tickets@staatsballett-berlin.de 

Tel. / Pho. 49 (0)30–34 384 154 
www.staatsballett-berlin.de 

Richard-Wagner-Straße 10 
10585 Berlin 

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