Neue Ausstellung: Nesting @ Scotty Berlin

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Die Ausstellung Nesting im Scotty Berlin untersucht mit den Mitteln der Bildhauerei, Fotografie und Performance verschiedene Formen von menschlichen und nicht-menschlichen Behausungen, Rückzugsorten und ökologischen sowie sozialen Nischen. 

Nest:
1. von Tieren errichtete Behausung aus vielfältig verarbeitetem, verschiedenartigem Material
2. Bett
3. Versteck / Unterschlupf
4. etwas Zusammengeballtes / Verflochtenes 

Wespendisko – Kertsin Stoll

Die filigranen Lehmbauten der Töpferwespe, die Kerstin Stoll in ihrer „Wespendisko“ präsentiert, wurden mit Hilfe befreundeter Künstler*innen und Wissenschaftler*innen zusammengetragen. 

Bedingt durch die Klimakatastrophe, ist die ursprünglich aus Indien stammende Töpferwespe seit Ende der siebziger Jahre auch bei uns ansässig. Das Weibchen baut aus einem Lehmgemisch einzelne Brutzellen, in die jeweils ein Ei abgelegt wird. Dieser tierische Mörtel, der mit Speichelsekret durchgeknetet wird, besteht aus Erde und Faserbestandteilen, genannt Adobe.

Das Lehmnest ist bestens klimatisiert, die Lehmwände regulieren den Wärme-Kälteaustausch. Die Lehmnester erinnern im Aussehen an Amphoren und haben die Künstlerin deshalb dazu bewogen, sie im Ofen zu brennen. Sie haben dieses Prozedere unbeschadet überstanden, da sie stabil und materialsparend gebaut sind. Man kann von der Wespe lernen, wie man ressourcenschonend und energieeffizient Behausungen baut. 

Oberräder Fußweg – Tobias Still

Tobias Still fotografiert in seiner Serie „Oberräder Fußweg“ Gärten und improvisierte Bauten in seiner Nachbarschaft in Frankfurt/Oberrad. Der Stadtteil ist für seinen traditionellen Gemüseanbau bekannt, der allerdings mittlerweile großteils brachliegt. Neben landwirtschaftlich genutztem Offenland und Gewerbe finden sich dort heute Ansammlungen privater Freizeitgärten, die im Vergleich zu den typischen Vereinsgärten ziemlich unreguliert gestaltet sind. Tobias Stills Interesse gilt einer neugierig-ästhetischen Betrachtung dieser Gärten als parallele Lebensorte der Stadtbewohner, ihrer Einhegungen, Abgrenzungen und Verflechtungen miteinander und der urbanen / naturhaften Umwelt. 

Dickes Fell und faule Haut – Jelka Plate

Jelka Plate untersucht mit „Dickes Fell und faule Haut“ die Möglichkeiten menschlichen Winterschlafs in Siebenschläfer – und Igelkostümen; also Tieren, die Winterschlaf halten und ein dickes Fell besitzen. Eigenschaften, die dem Menschen im Laufe seiner Entwicklung abhanden gekommen sind, ihm aber im Zuge des Klimawandels wieder gut stehen würden. Schließlich sinkt der eigene Energieverbrauch durch Winterschlaf enorm.

Dickes Fell & faule Haut, Habitat: Berlin-Neukölln. Performance und Video: Jelka Plate

In verschiedenen Habitaten zieht sich Jelka Plate aus den Anforderungen einer Arbeitsgesellschaft zurück und fragt, ob es der Bewohnbarkeit des Planeten nicht gut tun würde, einen menschlichen Winterschlaf einzuführen. U.a. in Kooperation mit dem Theater Thikwa sind so Videos von winterschlafenden Menschen entstanden.

Dickes Fell & faule Haut wurde gefördert vom Fonds Darstellende Künste aus Mitteln der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien. 

NESTING

Kerstin Stoll, Tobias Still, Jelka Plate mit Rudina Bejtuli, Hannah Grzimek und Jasmin Lutze (Theater Thikwa) 

Eröffnung: 26. April 2024, 19 Uhr
Ausstellung: 27.04.2024 – 01.06.2024
+ Gallery/Sellerie Weekend: Sa/So, 27./28.04.2024, 14 – 18 Uhr

English version: 

The exhibition Nesting at the Scotty Berlin uses sculpture, photography and performance to explore various forms of human and non-human dwellings, retreats and ecological as well as social niches. 

Nest:
1. Dwelling built by animals from variously processed, diverse material
2. bed
3. hiding place / shelter
4. something bundled together / interwoven 

Kertsin Stoll – Wespendisko

The delicate earth structures of the potter wasp that Kerstin Stoll presents in her „Wespendisko“ were collected with the help of artist friends and scientists.

Due to the climate catastrophe, the potter wasp, which originally comes from India, has also been resident in Germany since the end of the 1970s. The female builds individual brood cells from an earth mixture, in each of which an egg is laid. This animal mortar, which is kneaded with saliva secretions, consists of earth and fiber components called adobe.

The adobe nest is optimally air-conditioned, the adobe walls regulate the exchange of heat and cold. The clay nests look like amphorae, which is why I decided to fire them in the kiln. They survived this procedure unscathed, as they are stable and built to save on materials. We can learn from the wasp how to build resource-saving and energy-efficient dwellings. 

Tobias Still – Oberräder Fußweg

Tobias Stills series „Oberräder Fußweg“ consits of photographs of gardens and improvised buildings in his neighborhood in Frankfurt/Oberrad. The district is known for its traditional vegetable cultivation, which is now largely abandoned. In addition to open land used for agriculture and commerce, there are now clusters of private leisure gardens, which are rather unregulated compared to the typical allotment gardens.

His interest lies in a curious and aesthetic examination of these gardens as parallel living spaces for city dwellers, their enclosures, boundaries and interweavement with each other and the urban/natural environment. 

Jelka Plate – Human Hibernation

„Human Hibernation“ is an artistic research project by Jelka Plate. Dormouse, hamster, marmot and hedgehog costumes from previous theatre productions hang in her wardrobe. All of them hibernating animals with thick fur. Although humans lost hibernating habits in the course of their development, they could come in handy in the extreme weather conditions brought about by climate change.

Jelka Plate hibernated in various habitats and different social constellations, e.g. in cooperation with performers of Theater Thikwa and shot documentary videos which will be shown at nesting.

Jelka Plates research was supported by Fonds Darstellende Künste with funds from the Federal Government Commissioner for Culture and the Media.

NESTING

With Kerstin Stoll, Tobias Still, Jelka Plate with Rudina Bejtuli, Hannah Grzimek and Jasmin Lutze (Theater Thikwa) 

Opening: 26th of  April 2024, 7 pm
Exhibition: 27.04.2024 – 01.06.2024
+ Gallery/Sellerie Weekend: Sat/Sun, 27./28.04.2024, 2 – 6 pm

Header Image © Tobias Still: Oberräder Fußweg, Fotografie, 2022

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Das Jahresprogramm des @coberlin Mit über 250 Ausstellungen von mehr als 500 Künstler:innen, der Förderung von 250 Talenten sowie der Etablierung eines neuen Preisformats trägt C/O Berlin kontinuierlich neue Impulse in die Welt der Fotografie. Die Performance gewährt einen Einblick in die autobiografischen Erfahrungen der Künstlerin, die offen und mutig über den sexuellem Missbrauch in ihrer Kindheit spricht. Die Begegnung ist sehr intim, nur für eine*n Zuschauer*in vorgesehen von kurzer Dauer Berliner Clubkultur setzt auf Zusammenhalt und Wandel: The @kristinhjellegjerdegallery is delighted to announce the opening of its new Berlin gallery in the Mercator Hoefe courtyard on Potsdamer Straße. Die Künstlerin @isabelle_borges_berlin fasziniert mit ihrer Übersetzung von Naturerlebnissen in Kompositionen, in denen Linien mit Flächen tanzen und Farbklänge von Orange und Gelb gegenüber tiefem Grün und Blau die Empfindungen von Licht, Wärme und Poesie wecken. DOUBLE FEATURE – kuratiert von Line Ajan & Lisa Long und unterstützt von Team Global – findet gleichzeitig in Düsseldorf (1. September 2024 – 2. Februar 2025) und Berlin (12. September 2024 – 27. April 2025) statt und präsentiert Werke des zypriotischen Künstlers Theodoulos Polyviou.

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