Inklusive Lebenskonzepte und die barrierefreie Teilhabe sind wichtig. Raúl Aguayo-Krauthausen zeichnet in seinem Buch „Wer Inklusion will, findet einen Weg. Wer sie nicht will, findet Ausreden.“ einen Leitfaden für das soziale Miteinander.
Erschienen ist dieses besondere Buch bereits 2023 im Rowohlt Verlag und behandelt, was aktuell wieder mehr in Vergessenheit gerät: Inklusion für alle. Angesicht der schwierigen politischen Lage in Deutschland, gewinnt die Arbeit Aguayo-Krauthausens jedoch wieder mehr an Dringlichkeit innerhalb des gesamten gesellschaftlichen Diskurses.
So beschreibt er eindrücklich seine persönlichen Erfahrungen und lässt bewusst Denkanstöße von anderen Aktivist:innen und Forscher:innen aus den Bereichen der Inklusionsarbeit im seinem Buch Raum. Dabei ist der Autor tief in die Materie eingebunden und argumentiert auf Grundlage sozialer, wirtschaftlicher und politischer Prozesse.
Institutionelle Arbeit und systematische Unterdrückung durch Separation
Er weist dabei auch auf die Perspektiven von institutioneller Arbeit und dessen Folgen für die Inklusion hin. Krauthausen betrachtet kritisch etablierte Strukturen in gesellschaftlich relevanten Institutionen aus Wirtschaft, Politik und der Gesellschaft. Was angesichts des Ungleichgewicht der Realität und dem Ziel der Inklusion von dem Autor aufgezeigt wird, ist wie stark bestehende Strukturen Benachteiligung weiter fördern. Es wird im Verlauf des Buches, den Leser:innen vor allem die Frage nach den eigenen Privilegien vor Augen geführt und lädt zu einem Perspektivwechsel der eigenen Wahrnehmung ein.
Die Realität unseres gewohnten Systems und dessen Folgen
Trotz der Arbeit von Raúl Aguayo-Krauthausen und der beitragenden Personen des Buches als inklusive Vordenker:innen für eine gleichberechtigte Gesellschaft, hinken die gesetzlichen Grundlagen und staatlichen Institutionen, sowie die Infrastruktur in Deutschland und Europa weiterhin hinterher. Durch Interviews und Beiträge aus den verschiedenen Disziplinen der politischen Arbeit werden Planungs- und LösungAnsätze durch den Autor skizziert und zum Diskurs beigetragen.
Anhand spannender Fallbeispiele aus den Realitäten von Menschen mit Behinderungen, erläutert der Autor die Wirklichkeit im Rollstuhl oder mit pflegebedürftigen Personen. Wie groß die Benachteiligung sein kann und welche Lösungswege möglich wären, wird von Krauthausen ebenfalls aufgezeigt. Viele der genannten Beispiele des Autors verdeutlichen, dass Inklusion direkt bei der Planung neuer Inhalte, Gesetze oder dem öffentlichen Raum mitgedacht werden muss, um den sozialen Zusammenhalt zu stärken.
Wie wir die eigenen Privilegien für den Wandel einsetzen können:
Raúl Aguayo-Krauthausen belehrt die Leser:innen in seinem Buch „Wer Inklusion will, findet einen Weg. Wer sie nicht will, findet Ausreden.“ nicht. Er hinterfragt bestehende Strukturen und verweist vielmehr auf die Vielseitigkeiten und Einzigartigkeiten von Menschen mit Behinderung(en). Vielmehr appelliert er an die Menschlichkeit und fordert die Leser:innen auf in Kontakt mit behinderten Menschen zu treten und ihre Realität als einen Teil unseres Umgangs zu inkludieren.
Durch das Lesen seines Buches wird die Sensibilität für Benachteiligungen im Alltag gefördert und ein Leitfaden für den gleichberechtigten Umgang mit Menschen aller Couleur im sozialen Leben aufgezeigt.
#BuchTipp
“Wer Inklusion will, findet einen Weg. Wer sie nicht will, findet Ausreden.”
Autor:in: Raúl Aguayo-Krauthausen
Mitwirkung von: Martin Kulik
Verlag: Rowohlt Taschenbuch
240 Seiten
ISBN: 978-3-499-01029-3
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