Das NOME freut sich, die Gruppenausstellung “are we there yet?” anzukündigen, die sich kritisch mit Themen wie Polizeigewalt, Masseninhaftierungen, Diskriminierung, Einwanderung und staatlicher Überwachung auseinandersetzt.
Der Titel der Ausstellung geht auf eine Arbeit von Kameelah Janan Rasheed zurück, die sich in ihrer textbasierten Praxis häufig mit komplexen gesellschaftlichen Fragen beschäftigt. Wie viele ihrer Arbeiten hat auch “are we there yet?” mehrere Bedeutungsebenen und spricht sowohl einen Vorstoß in Richtung Gleichberechtigung an, verweist aber auch auf die eher im verborgenen passierende staatliche Gewalt.
Die Ausstellung greift Rasheeds Frage auf, um die Verbreitung autoritärer Systeme in der heutigen Gesellschaft zu untersuchen. are we there yet? bringt eine vielfältige Gruppe von Künstler*innen zusammen, deren Werke Systeme von Kontrolle, Macht und Widerstand hinterfragen.
Einwanderung, Inhaftierung und Abschiebung
James Bridles Video Seamless Transitions erforscht die Orte, an denen Urteile zu Einwanderung, Inhaftierung und Abschiebung getroffen werden, und nutzt Architekturvisualisierungen, um diese Orte und Prozesse zu visualisieren, die sonst nicht sichtbar sind.
Paolo Cirios Fotografien drehen sich um Privatsphäre und Überwachung. In Werken wie Obscurity eignet er sich Bilder von Fahndungswebsites an und manipuliert sie mit einem speziellen Algorithmus, um Personen unkenntlich zu machen.

Die Skulptur A Muse to Abuse von Cian Dayrit, die zum ersten Mal außerhalb der Philippinen gezeigt wird, ist ein eindringlicher Kommentar zu den anhaltenden Auswirkungen des Kolonialismus.

Cian Dayrit
A Muse To Abuse, 2017-2022
Charred wood, fabric, nails
175 x 100 x 40 cm
The sculpture was made in collaboration with Ka Cezar Fadul and with the support of Bellas Artes. The fabric talismans were made in collaboration with Tekla Tamoria.
Courtesy of the artist and NOME. Photo by Ateneo Art Gallery.
Navine G. Dossos präsentiert ein Poster mit den Logos verschiedener Umweltorganisationen, die von der britischen Regierung als terroristisch eingestuft werden.
Ahmet Öğüt zeigt eine Reihe von Skulpturen, basierend auf Archivfotos von Menschen, die von Polizeihunden angegriffen wurden, und stellt eine Verbindung zwischen historischen und aktuellen Akten von Polizeigewalt her.
Queerness und Widerstand von rechts
In East Side Story verwendet Igor Grubić Filmmaterial von Vorfällen bei Gay-Pride-Demonstrationen in Belgrad (2001) und Zagreb (2002), bei denen Teilnehmer*innen von Neonazi-Gruppen und anderen Bürger*innen verbal und körperlich misshandelt wurden. Diese Aufnahmen stellt er einer Videoperformance gegenüber, in der Tänzer*innen die Ereignisse performativ rekonstruieren.
Kite präsentiert ein Video über die Taktiken der Polizei von Los Angeles (LAPD) zur Niederschlagung von Protesten, während eine Arbeit von Voluspa Jarpa die Polizeigewalt gegen Zivilist*innen während der Massenunruhen 2020 in Santiago de Chile zeigt.

Voluspa Jarpa
Syndemic Studies, Estudio 7 (Study 7), 2021
Digital print and drawing on paper, china ink, tempera, rapidograph, marker
30 x 40 cm
Courtesy of the artist and NOME.
Auseinandersetzung mit Polizeigewalt, staatlicher Überwachung
are we there yet? stellt außerdem neue Arbeiten von Camae Ayewa und Danielle Brathwaite-Shirley vor, die beide für die Ausstellung in Auftrag gegeben wurden und in 2025 das Programm von NOME ergänzen werden, sowie neue und aktuelle Werke von Sadie Barnette, Aram Bartholl, Dread Scott, Myriam Zarhloul, Priscilla Dobler Dzulund Kameelah Janan Rasheed, die zusammen eine vielfältige Auseinandersetzung mit Polizeigewalt, staatlicher Überwachung und dem andauernden Kampf für Gerechtigkeit bieten.
Künstler*innen:
Camae Ayewa, Sadie Barnette, Aram Bartholl, Danielle Brathwaite-Shirley, James Bridle, Paolo Cirio, Cian Dayrit, Priscilla Dobler Dzul, Navine G. Dossos, Igor Grubić, Kite, Kameelah Janan Rasheed, Voluspa Jarpa, Ahmet Öğüt, Dread Scott, Myriam Zarhloul.
are we there yet? bringt eine vielfältige Gruppe von Künstler*innen zusammen, deren Werke Systeme von Kontrolle, Macht und Widerstand hinterfragen. Zur Austellung
Text Romy Crawford
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