Der Gropius Bau freut sich, ab dem 6. April die Ausstellung Indigo Waves and Other Stories: Re-Navigating the Afrasian Sea and Notions of Diaspora zu präsentieren, die das Schaffen verschiedener zeitgenössischer Künstler:Innen, Filmemacher:Innen, Musiker:Innen, Schriftsteller:Innen und Wissenschaftler:Innen zusammenbringt.
Durch neue Arbeiten und bereits bestehende Projekte zeichnet die Gruppenausstellung die Verbindungen zwischen Afrika und Asien nach und verdeutlicht die Überschneidungen und diasporischen Transfers zwischen den beiden Kontinenten, die in diesem Jahrhundert zunehmend an globaler politischer, wirtschaftlicher und kultureller Bedeutung gewinnen. Als gemeinsamer Horizont macht der Indische Ozean dabei die unterschiedlichen Schattierungen kultureller, sprachlicher, politischer und historischer Übergänge von der Antike bis zur Gegenwart sichtbar.
Re-Navigating the Afrasian Sea and Notions of Diaspora
Im Mittelpunkt von Indigo Waves and Other Stories: Re-Navigating the Afrasian Sea and Notions of Diaspora steht der Versuch, die lange Geschichte des Austauschs über den Indischen Ozean zu untersuchen, aus dem enge kulturelle und soziale Beziehungen zwischen dem afrikanischen und dem asiatischen Kontinent hervorgegangen sind.
Zwei Ausstellungsteile zwischen Berlin und Kapstadt
Im Gropius Bau und bei SAVVY Contemporary werden parallel zwei Ausstellungsteile gezeigt, die in Resonanz zueinander stehen und das zweite Kapitel von Indigo Waves and Other Stories: Re-Navigating the Afrasian Sea and Notions of Diaspora bilden. Sie erweitern das erste Kapitel, das vom 20. Juni 2022 bis 19. Februar 2023 im Zeitz MOCAA in Kapstadt zu sehen war, um eine neue Perspektive und erkunden die Bewegungen materieller, textlicher und akustischer Elemente, die über den Indischen Ozean mit der Stadt Berlin verbunden sind.
Die Ausstellung wird von einem öffentlichen Programm an beiden Ausstellungsorten begleitet und umfasst Arbeiten internationaler und in Berlin lebender Künstler:Innen, darunter Shiraz Bayjoo, M’barek Bouhchichi, Nikhil Chopra, Köken Ergun, Adama Delphine Fawundu, Clara Jo, Jasmine Nilani Joseph, Jeewi Lee, Sim Chi Yin und Jennifer Tee.
Die Künstler:innen
Der Ozean, der sich von der ostafrikanischen Küste über die Arabische Halbinsel bis nach Westozeanien erstreckt, trägt viele Namen: Ziwa Kuu, Swahili Sea, Afrasian Sea, Indischer Ozean, Ratnakara, Eastern Ocean, Indic Ocean und Bahari Hindi. Schon lange prägen Hybridität, Verdrängung und diasporische Wanderungen diesen Wasserkörper, der Ozeanien, Asien und Afrika miteinander verbindet. Die Ausstellung führt von antiken Routen transregionaler Forschungs- und Handelsreisen über saisonale Migrationsbewegungen hin zum heutigen afroasiatischen Austausch auf geopolitischer, wirtschaftlicher und kultureller Ebene, zu Sprachen, Nahrungsmitteln, Klängen, Winden, Gewässern, Ökonomien und Philosophien.
Indigo Waves and Other Stories: Re-Navigating the Afrasian Sea and Notions of Diaspora vereint Arbeiten von Künstler:Innen, Filmemacher:Innen, Musiker:Innen, Schriftsteller:Innen und Denker:Innen, die mit verschiedenen Medien arbeiten.
Die Ausstellung umfasst Buchkunst (Jack Beng-Thi), Poesie (Tishani Doshi, Yvonne Adhiambo Owuor, Haji Gora Haji, Abdourahman A. Waberi), VR-Installation (Sim Chi Yin), Animationsfilm (Köken Ergun), Musik (Dhow Countries Music Academy), Mixed-Media-Installationen (Shiraz Bayjoo, Adama Delphine Fawundu), Installationen (Rossella Biscotti, Jeewi Lee), Malerei (Oscar Murillo), Performance (Nikhil Chopra), Druckgrafik (Malala Andrialavidrazana), Skulpturen (Kelani Abass, M’barek Bouhchichi), Textilmalerei (Lavanya Mani), Mixed-Media-Sound-Installationen (Kudzanai-Violet Hwami und Belinda Zhawi), Druck und Installation (Jennifer Tee), Zeichnungen (Jasmine Nilani Joseph), Forschung (John Njenga Karugia), Fotografie (Adama Delphine Fawundu, Dominic Sansoni) sowie Film und Video (Clara Jo).
Forschungsergebnisse In form von Kunst
Die Ausstellung zeigt außerdem Forschungsarbeiten zu aktuellen Themen wie der Ökonomie von Waren und Materialien, Arbeitsbedingungen und Lohnarbeit, der Geschichte und Beschaffenheit von Epidemien und Quarantäne, Störungen des Klima- und Ökosystems, kulturellem und materiellem Synkretismus, Migrations-, Handels– und Wirtschaftsrouten sowie der gegenseitigen Abhängigkeit menschlicher und nicht-menschlicher Wesen.
Lifeact: One Water, Many Lands von Nikhil Chopra
Indigo Waves and Other Stories: Re-Navigating the Afrasian Sea and Notions of Diaspora möchte wechselseitige Bewegungen anstoßen, die etablierte geopolitische Bewertungssysteme und die akademische Dominanz rund um den Nordatlantik ins Wanken bringen – und Räume für Akkulturation, afroasiatische Imaginationen, eine Atmosphäre der Vielsprachigkeit und die Monsunzyklen des Indischen Ozeans eröffnen.
Der Gropius Bau feiert die Eröffnung von Indigo Waves and Other Stories: Re-Navigating the Afrasian Sea and Notions of Diaspora am 5. April 2023 ab 19:00 Uhr mit kostenlosem Eintritt zur Ausstellung und einem DJ Set von somali vendetta im Restaurant Beba. Das öffentliche Programm zur Ausstellung beginnt mit der Performance One Water, Many Lands von Nikhil Chopra am 5. April von 10:00 bis 20:00 Uhr und am 6. April von 12:00 bis 18:00 Uhr.
Der zweite Teil der Ausstellung ist vom 21. April bis zum 4. Juni 2023 bei SAVVY Contemporary zu sehen.
#Dialogue
One response to “Indigo Waves and Other Stories”
[…] die Sujets der Gruppenausstellung Indigo Waves: Re-Locating the African Diaspora von den Folgen kolonialer Vergangenheit und Gegenwart handeln, wird in Daniel Boyds Ausstellung […]