Im Mai eröffnen in der Hamburger Kunsthalle gleich zwei neue Ausstellungshighlights: Ab dem 12. Mai 2023 ist die lang ersehnte, große Doppelschau VIJA CELMINS | GERHARD RICHTER. Double Vision zu sehen, die das Werk der renommierten Künstler:Innen erstmals in einen spannungsreichen Dialog bringt.Die Ausstellung PERISKOPISCH! Werner Nöfers Graphik zwischen Pop und Agitation gibt ab dem 26. Mai 2023 einen detaillierten Einblick in das Gesamtwerk des Malers und Graphikers im Kontext der graphischen Szene in Hamburg um 1970.
Rundum Kunst Im Mai
Im Rahmen der jüngst eröffneten Ausstellung 1923: GESICHTER EINER ZEIT findet am 4. Mai 2023 eine Veranstaltung der Reihe »Hörwerk – Kunstwerk« mit Roman Gerber (Klarinette) und Nils Basters (Klavier) statt.Die Hamburger Kunsthalle lädt während des Projekttags »Disaster – Krieg & Kulturelles Gedächtnis« im Rahmen der Ausstellung VIJA CELMINS | GERHARD RICHTER. Double Vision am 27. Mai 2023 ein, sich intensiv mit den Werken der Künstler:Innen auseinanderzusetzen und Fragen zum kulturellen Gedächtnis auszuloten.
Last call: Die Ausstellung »PARIS IST MEINE BIBLIOTHEK« Zeichnungen und Druckgraphik von Félicien Rops ist nur noch bis zum 7. Mai 2023 zu sehen.
Zwei Ikonen der Kunst
Die große Doppelschau Vija Celmins | Gerhard Richter. Double Vision der Hamburger Kunsthalle bringt zwei der international renommiertesten Vertreter:Innen ihrer Generation in einem transatlantischen Dialog erstmalig zusammen und macht überraschende Parallelen sichtbar. Neben der thematischen Nähe und der künstlerischen Arbeit mit fotografischen Vorlagen von Vija Celmins (*1938 Riga) und Gerhard Richter (*1932 Dresden) ist es die Frage nach den elementaren Bedingungen des Darstellens, die beide beschäftigt. Was ist Realität, was ist Repräsentation?
Und wie kann die Wahrnehmung, das Sehen selbst, sichtbar gemacht werden? Mit einer starken, weiblichen Position als Dialogpartnerin öffnet sich die Möglichkeit, das oft als singulär vorgestellte Werk Gerhard Richters mit einem frischen Blick neu zu entdecken. Die Ausstellung umfasst ca. 60 Gemälde, Zeichnungen, Druckgraphiken und Objekte der in New York beziehungsweise in Köln lebenden Künstler:Innen.
Double Vision
Vija Celmins | Gerhard Richter
Eröffnung:
Donnerstag, 11. Mai 2023, 19 Uhr
Teilnahme: Eintritt frei.
12. Mai bis 27. August 2023
Dialogführung zur Ausstellung
Mit Prof. Dr. Barbara Baert, Aby-Warburg-Stiftungsprofessorin 2023, Dr. Benjamin Fellmann vom Warburg-Haus und Dr. Brigitte Kölle, Kuratorin der Ausstellung
Dienstag, 16. Mai 2023, 16 Uhr
Teilnahme: Im Eintritt enthalten.
Anmeldung unter veranstaltung@hamburger-kunsthalle.de erbeten.
Treffpunkt: Foyer Galerie der Gegenwart
Zur Ausstellung und zum Programm
Sommerausstellung von Werner Nöfer
Einen detaillierten Einblick in das Gesamtwerk von Werner Nöfer (*1937 Essen) bietet die Sommerausstellung PERISKOPISCH! Werner Nöfers Graphik zwischen Pop und Agitation. Sie lässt den deutschen Maler und Graphiker im Kontext der graphischen Szene in Hamburg um 1970 wiederentdecken. Nöfer ist bekannt für seine zahlreichen Arbeiten im öffentlichen Raum wie das Leitsystem für den Berliner Flughafen Tegel.
Für Hamburg hat er das Wandbild im Eingang des Abaton-Kinos (1970) und die große Fassadenarbeit von 1968 an der Häuserfront des legendären Grünspan-Musikclubs in der Großen Freiheit zusammen mit Dieter Glasmacher (*1940 Krefeld) entworfen. Letzteres ist nicht nur eines der ersten Wallpaintings Europas – mittlerweile ist es ein unter Denkmalschutz stehendes Wahrzeichen der Hamburger Musik- und Clubszene. Die Ausstellung zeigt erstmals ca. 40 seiner Graphiken, die zusammen mit Filmen, Skizzenbüchern, Buchcovern und Entwürfen zu sehen sind.
PERISKOPISCH!
Werner Nöfers Graphik zwischen Pop und Agitation
Eröffnung
Donnerstag, 25. Mai 2023, 19 Uhr
Teilnahme: Eintritt frei.
26. Mai bis 24. September 2023
Zur Ausstellung und zum Programm
1923: GESICHTER EINER ZEIT: »Hörwerk – Kunstwerk«
1923 gilt bis heute als Schicksalsjahr. Schwere Krisen erschütterten die junge Weimarer Republik: Die deutsche Demokratie war durch Ruhrbesetzung, Hyperinflation, zunehmende Verelendung und Putschversuche erheblichen Spannungen ausgesetzt. Gleichzeitig gab es in den zwanziger Jahren eine breite Kunst- und Kulturproduktion sowie eine große Sportbegeisterung.
Die Kultur der Zeit war politisch, avantgardistisch und geprägt von einer eindrucksvollen Vielfalt, in der sich Impressionismus, Expressionismus, Neue Sachlichkeit, Surrealismus und die angewandte Kunst des Staatlichen Bauhauses begegneten. Die Ausstellung 1923: GESICHTER EINER ZEIT widmet sich dieser Zeit.
Am 4. Mai 2023 bringen Roman Gerber (Klarinette) und Nils Basters (Klavier) im Rahmen der Reihe »Hörwerk – Kunstwerk« die Ausstellung zum Klingen.
»Hörwerk – Kunstwerk«
Mit Roman Gerber (Klarinette) und Nils Basters (Klavier)
Donnerstag, 4. Mai 2023, 19 Uhr
Teilnahme: Im Eintritt enthalten.
Das Programm beginnt im Sammlungsbereich der Klassischen Moderne und wird später im Werner-Otto-Saal fortgesetzt.
Zur Ausstellung und zum Programm
Projekttag CELMINS | RICHTER: Disaster – Krieg & Kulturelles Gedächtnis
Vija Celmins und Gerhard Richter machten Mitte der 1960er Jahre ihre traumatischen Kriegserlebnisse zum Gegenstand ihrer künstlerischen Arbeit. Überraschend ist die Parallelität in ihren künstlerischen Verfahrensweisen. So nahmen beide ausgewählte Abbildungen aus Medien wie Zeitungen und Fernsehen zum Ausgangspunkt ihrer Auseinandersetzung. Der Projekttag, der in Kooperation mit dem Institut für die Geschichte der deutschen Juden entwickelt wurde, rückt diese Parallelen und dahinterliegende künstlerische Fragestellungen genauer in den Fokus.
Der erste Teil der Veranstaltung findet in der Hamburger Kunsthalle statt, der zweite Teil am Gedenkort denk.mal Hannoverscher Bahnhof im Lohsepark der HafenCity Hamburg. Dort wurden zwischen 1940 und 1945 mehr als 8.000 Jüdinnen und Juden, Sintizze und Sinti sowie Romnja und Roma deportiert.
Vija Celmins | Gerhard Richter:
Disaster – Krieg & Kulturelles Gedächtnis
Samstag, 27. Mai 2023, 11 bis 15.30 Uhr
Teilnahme: 6 € zzgl. Eintritt, im Vorverkauf erhältlich.
Treffpunkt: Foyer der Galerie der Gegenwart
Zur Veranstaltung
Schätze der Hamburger Kunsthalle
Das ausnehmend großformatige, unmittelbar nach seiner Fertigstellung 1889 auf der Weltausstellung in Paris präsentierte Gemälde zählt zu den unbestrittenen Hauptwerken Liebermanns. Auf das Genrethema der Netzflickerinnen war der Künstler bereits 1884 in Scheveningen von seinem niederländischen Malerfreund Jozef Israëls hingewiesen worden. Liebermann hat die weiblichen Figuren rhythmisch über den landschaftlichen Tiefenraum verteilt und dabei unterschiedliche Arbeitsstadien eingefangen. Der Eindruck immenser, grenzenloser Weite resultiert aus der zu den Seiten hin offenen Bildstruktur.
Indem Liebermann die Silhouette eines Dorfes am Horizont übermalte, verlieren die Netzflickerinnen ihren Bezugspunkt und erweisen sich in gesteigertem Maße gegenüber der elementaren Natur exponiert. Die stehende, über die Horizontlinie hinausragende und dem Sturm trotzende junge Frau bündelt die Aufmerksamkeit des Betrachters. Ihr nachdenklich in die Ferne gerichteter Blick bringt eine reflexive Dimension ins Bild.Im »Werk der Woche« am 31. Mai 2023, um 12 Uhr, erläutert Marion Koch eine halbe Stunde lang die Hintergründe und Besonderheiten des Bildes.
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