Free-Open-Air-Saison startet mit Rückenwind

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Kulturelle Freiräume für alle: Warum Free Open-Airs so wichtig sind

Die Open-Air-Saison ist eröffnet und Berlin feiert und tanzt wieder unter freiem Himmel – ob auf Raves, Konzerten oder Performances – Free Open Airs sind ein unverzichtbarer Bestandteil der Berliner Kulturlandschaft: Sie sind offen zugänglich, niedrigschwellig und schaffen zugleich Räume für kreative Experimente, aufstrebende Künstler:innen, soziale Teilhabe und aktive Mitwirkung an der Berliner Stadtentwicklung.

Doch die Voraussetzungen und Rahmenbedingungen sind bislang für viele Veranstaltenden herausfordernd: Genehmigungsverfahren sind kompliziert und brauchen langen Vorlauf, geeignete Flächen fehlen bzw. werden nicht zur Verfügung gestellt und die Planungsunsicherheit ist hoch. 

Zur Verbesserung der Rahmenbedingungen und Weiterentwicklung der Free Open Air Kultur hat die Clubcommission, gefördert von der Senatsverwaltung für Kultur und Gesellschaftlichen Zusammenhalt, ein umfassendes Konzept zur Stärkung von Free-Open-Airs in Berlin erarbeitet.

Ein Plan für die Zukunft: das Handlungskonzept

In enger Zusammenarbeit mit der Raumsonde Berlin und Akteur:innen aus Kultur, Verwaltung und Stadtplanung wurde analysiert, welche strukturellen Hürden bestehen und wie diese abgebaut werden können. Mit diesen politischen Weichenstellungen und der Wiederbelebung und Weiterentwicklung der Modellfläche TXL gibt es 2025 spürbaren Rückenwind für die Open-Air-Kultur in Berlin.

Bereits in den vergangenen zwei Jahren hat das Projekt Modellfläche TXL gezeigt, welches Potenzial in kreativer Zwischennutzung liegt: Sie wurde zu einem lebendigen Ort, der zahlreiche Besucher:innen anzog. Umso erfreulicher ist es, dass das Projekt fortgeführt werden kann. Derzeit läuft das Verfahren zur Auswahl neuer Betreiber:innen, die die Fläche langfristig mit (club-)kulturellem Leben füllen sollen.

Mehr als Ausnahmen: Kulturelle Freiräume dauerhaft ermöglichen

Ziel ist es einerseits, den Zugang zu Freiflächen für kulturelle Nutzung langfristig zu sichern und andererseits die Rahmenbedingungen durch transparente Verfahren und bessere Kommunikation zwischen Verwaltung und Veranstaltenden zu vereinfachen. Das Konzept liefert konkrete Handlungsempfehlungen und schafft die Grundlage für eine zukunftsfähige Open-Air-Kultur in Berlin.

Gerade Free Open Air Veranstaltungen bieten die Chance, Nachwuchskünstler:innen und -veranstaltenden erstmals eine Bühne zu eröffnen und sie so gezielt in ihrer Entwicklung zu fördern – ebenfalls ein Ansatz, der durch das Konzept bewusst gestärkt werden soll.

Ein erster Schritt in diese Richtung ist die Änderung der Veranstaltungslärm-Verordnung. Sie ermöglicht es, an bestimmten kulturell relevanten Tagen einzelne Veranstaltungen mit erhöhtem Geräuschpegel länger durchzuführen – etwa im Rahmen der Fête de la Musique oder am Vorabend des Tags der Deutschen Einheit.

Die Regelung zeigt zwar, dass kulturelle Freiräume in Berlin politisch gewollt sind, dennoch braucht es mehr als nur Ausnahmeregelungen. Es braucht einen Abbau bürokratischer Hürden und den politischen Willen, Freiräume aktiv zu ermöglichen.

Die im Koalitionsvertrag 2023–2026 formulierten Ziele zur Stärkung der Szene müssen nun konsequent umgesetzt werden. Nur so bleibt Berlin ein Ort, an dem kulturelle Vielfalt unter freiem Himmel gelebt werden kann – auf der Modellfläche TXL ebenso wie in den innerstädtischen Bereichen dieser Stadt.

„Die Open-Air-Szene trägt seit Jahren zur kulturellen Vielfalt Berlins bei – oft unter schwierigen Bedingungen. Umso wichtiger ist es, dass Politik und Verwaltung jetzt spürbar mehr Rückenwind geben. Diesen Schwung müssen wir jetzt gemeinsam nutzen, um Freiräume verlässlich zu sichern.“ 

Emiko Gejic, Pressesprecherin Clubcommission e.V. 

Über die Clubcommission:

Die Clubcommission ist das Netzwerk der Berliner Clubkultur. Sie wurde im Jahr 2001 gegründet und ist mit über 350 Mitglieder die weltweit größte Vereinigung von Clubbetreiber:innen und Veranstalter:innen. Sie unterstützt die Arbeit der Kulturunternehmer:innen durch die Optimierung der Rahmenbedingungen und die Verbesserung der Infrastruktur.

Neben vielen verschiedenen Aktivitäten wie nachhaltiger Stadtentwicklung, Schallschutz, Vermittlung zwischen Clubs, Bauherren und der Nachbarschaft, Verbesserung der Arbeitsbedingungen in der Nachtökonomie und der Entwicklung von Antidiskriminierungs- und Sensibilisierungsmaßnahmen in Clubs, ist die Erforschung der verschiedenen Dimensionen der Clubkultur seit jeher ein wichtiger Bestandteil ihrer Arbeit.

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