Letzten Mittwoch hat das Hebbel am Ufer ihr Festival “¡PROTAGONISTAS! Resistance Feminisms Revolution” eröffnet. Damit rücken sie feministische Bewegungen von Iran über Kurdistan bis Lateinamerika in den Fokus, die das Patriarchat mit neoliberaler Politik, ökologischer Zerstörung und staatlicher Gewalt verwoben sehen. Sie verstehen das feministische Projekt als Motor für politische Transformation und strukturelle Veränderung.
Pau(la) Chaves Bonillas neue Performance ist das Zeugnis von einer unter Tausenden Kolumbianer:innen, die aus dem Land flohen, um ihr Leben zu retten. Weil sie wegen ihrer politischen Zugehörigkeit, als sexuelle Dissident:innen oder weil sie Gerechtigkeit für kriminalisierte, verschwundene oder ermordete Angehörige suchten, bedroht wurden. “House of Desaparecidxs” öffnet seine Türen für diese zensierten Geschichten.
Die feministische Bewegung in ihren zahlreichen Erscheinungsformen und geografischen Ausprägungen ist voller Gegensätze. Am Donnerstag lesen die Autorinnen Priya Basil und Lina Meruane aus Meruanes neuem Text “Colloquium of the Bitches” und diskutieren unter dem Titel “Feminisms in Transition” über aktuelle feministische Debatten.
“Humo sobre los humedales”
“Rauch über den Feuchtgebieten” folgt den Umweltbewegungen in Chile und porträtiert die Rolle von Frauen bei den Aufständen im Jahr 2019. Der Film von Barbara Marcel zeigt, wie Umweltkämpfe mit Grundrechten, etwa dem Zugang zu sauberem Wasser, verbunden sind. Heute Abend im SİNEMA TRANSTOPIA im Wedding.
Am Ende der zweiten Festivalwoche laden wir zum Internationalist Gathering “Beyond Equality: Feminisms Reclaiming Life”, bei dem an drei Tagen lateinamerikanische Kollektive, kurdische, iranische und nordafrikanische Befreiungsbewegungen sowie queere und transfeministische Positionen zusammenkommen. Dabei sind Verónica Gago, Luci Cavallero, Maria Galindo, Barbara Marcel, Simone Dede Ayivi und viele weitere. Diskursive Engagements, Versammlungen, Gespräche und Workshops fokussieren sich auf Krieg, Grenzpolitik und Revolutionen, dekolonialen Ökofeminismus und die politische Ökonomie von “race”, feministischen Abolitionismus, Antifaschismus, geschlechtsspezifische Gewalt, hetero-cis-Normativität oder investigativen Journalismus.
Erhältlich sind Tagestickets für Tag 1, 2 und 3 sowie Kombitickets für alle drei Tage. An der Abendkasse können Sie außerdem Tickets für die einzelnen Panels kaufen. Die Teilnahme an den Workshops ist kostenlos und läuft über eine Anmeldung. Das komplette Programm finden Sie hier. Am 1. und 2.7. wird eine Kinderbetreuung angeboten.
begleitmagazin
Zum Festival haben wir auf HAU3000 ein Magazin veröffentlicht – mit Essays von LASTESIS und Dilar Dirik, Videobeiträgen von Künstler:innen und Aktivist:innen, einem Porträt über Carolina Bianchi, einer Musik-Playlist und Illustrationen von Sadhna Prasad. Außerdem ist in der Brandesstraße am Mehringplatz im Rahmen des Festivals ein Wandbild entstanden – eine vielstimmige Collage und Zusammenarbeit der Gruppe Peira, Anwohnerinnen und Künstler:innen.
Das Festival – und damit auch die aktuelle Spielzeit des HAU – endet mit einem Konzert der Rapperin und Sängerin Romina Bernardo alias Chocolate Remix am Samstag im HAU2.
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