Mental Health ist in unserer Gesellschaft immer noch ein Tabuthema. Dies spiegelt sich auch dahingehend wider, dass es an präventiven Hilfsangeboten und Therapieplätzen für erkrankte Nachtarbeiter:innen mangelt. Die Clubcommission hat ein Projekt gestartet mit dem Ziel, die Widerstandsfähigkeit und das Wohlbefinden aller Mitarbeitenden und Betreiber:innen von Clubs zu stärken.
Die Ergebnisse aus dem Projekt dienen unter anderem dazu, ein Mental Health Programm in Form von kostenlosen psychosozialen Hilfsangeboten für Beschäftigte und Clubs zu entwickeln, welches wir dann im Herbst anbieten werden. Der Start der Studie wird mit dem ersten Roundtable “Mental Health in Clubs” am Donnerstag, den 23. Mai im Fitzroy eingeläutet werden.
Mental Health in der Clubkultur enttabuisieren
Die Clubcommission trägt mit der Initiative dazu bei, für Clubs und Clubbeschäftigte eine kostenlose präventive Struktur in Form von Angeboten, Weiterbildungen und Handlungsempfehlungen zu schaffen. Damit soll die Resilienz von Clubbeschäftigten und Clubs langfristig gestärkt und das Thema “Mental Health” in der Clubkultur enttabuisieren werden.
Für die Umfrage ist es notwendig, dass möglichst viele Clubbeschäftigte aus Berlin daran teilnehmen, damit aussagekräftige Ergebnisse erzielt werden, die zum Erfolg des Projektes beitragen. Es ist deshalb besonders wichtig, dass die Umfrage auch über die Presse zu verbreitet wird, denn dadurch erreichen wir eine breite Öffentlichkeit und stellen sicher, dass möglichst viele Clubbeschäftigte informiert werden.
Das Pilotprojekt
Von Dezember 2023 bis Anfang Mai 2024 wurden in der Pilotphase konzipierte Maßnahmen wie Therapie, Workshops, Coachings und Achtsamkeitstrainings mit ausgewählten Pilotpartnern erprobt, darunter befanden sich Else, Fritzroy, Gretchen, LARK, Renate, RSO Berlin, SchwuZ, Tresor Berlin, OHM Berlin und Zenner. Zusätzlich wurden bereits Fokusgruppendiskussionen und eine initiale Befragung unter den Mitarbeitenden der Partnerclubs durchgeführt. Hierbei soll ihr psychischen Zustand und die organisationsbezogenen Stressoren erfasst werden.
Zum Start der Hauptstudie findet eine Auftaktveranstaltung von der Clubcommission im Fitzroy am Donnerstag, den 23.05.2024 statt. Hierzu sind Vertreter:innen aus der Clubkultur, aber auch aus der Medizin, Wissenschaft und Forschung eingeladen. Neben der Vorstellung der Ergebnisse aus der Pilotphase werden Inputbeiträge zum Thema “Neurodivergenz” präsentiert und mit einer abschließenden Diskussion mit Expert:innen sowie Akteuren aus der Szene. Bei der Panneldiskusion wird über Lösungsstrategien zur Verbesserung von psychischer Gesundheit in der Clubkultur gesprochen.
Registrieren Sie sich hier, um an der Veranstaltung teilzunehmen.Weitere Informationen zum Projekt sowie die Ergebnisse der ersten Befragung finden Sie hier: https://mentalhealthinclubs.de/results
Dieses Projekt wird im Rahmen der INQA-Experimentierräume des BMAS gefördert und durch die BGF-Koordinierungsstelle finanziert.
Über die Clubcommission:
Die Clubcommission ist das Netzwerk der Berliner Clubkultur. Sie wurde im Jahr 2001 gegründet und ist mit über 350 Mitglieder die weltweit größte Vereinigung von Clubbetreiber:innen und Veranstalter:innen. Sie unterstützt die Arbeit der Kulturunternehmer:innen durch die Optimierung der Rahmenbedingungen und die Verbesserung der Infrastruktur.
Zu den vielen verschiedenen Aktivitäten der Clubcommission gehören nachhaltiger Stadtentwicklung, Schallschutz, Vermittlung zwischen Clubs. Aber auch die Vermittlung zwischen Bauherren und anliegender Nachbarschaft, die Verbesserung der Arbeitsbedingungen in der Nachtökonomie und der Entwicklung von Antidiskriminierungs- und Sensibilisierungsmaßnahmen in Clubs. Zudem ist die Erforschung der verschiedenen Dimensionen der Clubkultur seit jeher ein wichtiger Bestandteil ihrer Arbeit.
Beitrag von Lutz Leichsenring
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