Nur zwei Vorstellungen: Rued Langgaards – Antikrist

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Langgaards Anfang der 1920er Jahre komponierte und bis 1930 grundlegend überarbeitete „Kirchenoper“ ANTIKRIST entwirft ein endzeitlich geprägtes Mysterienspiel, das den Zeitgeist der Jahrhundertwende nicht verhehlen kann. Dementsprechend geschichtspessimistisch lässt sich sein hochsymbolistischer, voller Assoziationen steckender Text lesen.

Doch die schillernde, einerseits vom spätromantischen, großen Orchesterklang geprägte, andererseits auch karg-nüchterne und immer detailreiche Musik bringt Hoffnung in die dunkle Welt.

Für Ersan Mondtag ist Langgaards von funkensprühendem Untergangstaumel kündende Oper eine Parabel auf unsere Zeit. In seiner Inszenierung scheinen gesellschaftspolitische Themen wie die Zersplitterung der Gesellschaft, die Verhärtung des öffentlichen Diskurses und die sich verschärfende Klimadebatte durch.

Seine expressionistische Bühnenästhetik zitiert die bildende Kunst der Entstehungszeit von ANTIKRIST und erschafft zugleich eine surreale Welt, in der physikalische Gesetze außer Kraft gesetzt zu sein scheinen. Erleben Sie die einzigen beiden Vorstellungen der Spielzeit – Karten gibt es ab 24€.

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Handlung:

Luzifer beschwört den Antichrist aus dem Untergrund herauf und gewährt ihm in Gestalt verschiedener Allegorien eine befristete Zeit auf Erden: Durch Hoffart, Missmut, Begierde, Lüge und Hass wird die Menschheit im „Streit aller gegen alle“ geprüft und versucht. Langgaards ANTIKRIST atmet den Geist des Fin de Siècle, voller Pessimismus warnt er vor dem Untergang und prangert die Laster der Moderne an: Eigennutz, Hochmut, Frivolität.  

Der »Hass«

Philipp Jekal singt den »Hass«. Er zieht das Kostüm Stunden vor dem Auftritt an, schreitet in den Stiefeln backstage umher, um sich an die Plateausohlen zu gewöhnen. In einem Beitrag in unserem Libretto #7 erzählt er mehr über die Verwandlung in seine Rolle. [Der rote Herzballon ist nicht Teil der Inszenierung.]     

Es macht richtig Laune, im ANTIKRIST mitzuspielen. Die Bude ist rappelvoll, um es salopp zu sagen, die Kostüme sind völlig irre, die ganze Oper ist der reine Wahnsinn. Ich spiele den »Hass«, dafür stecke ich in einem Ganzkörperanzug, die Verwandlung schlechthin. Ich schlüpfe von oben rein, vorsichtig, denn am Bauch, wo ein Sixpack aufgemalt ist, stecken Blutpacks. […]

Überhaupt muss ich die ganze Zeit irre aufpassen, ich gucke halb durch den Mund, wenn ich singe, muss ich darauf achten, dass meine Stimme durch den Netzstoff dringt, irgendwann steige ich mit den Megaplateausohlen sogar auf den Souffleurkasten.  

Die Termine im Überblick

24.04. Do19.30

Antikrist | Deutsche Oper Berlin 

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02.05. Fr19.30

Antikrist | Deutsche Oper Berlin | Zum letzten Mal in dieser Spielzeit 

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Karten und Service:

Tageskasse: Do. – Sa. (außer feiertags), 12.00 – 19.00 Uhr
Abendkasse: 1 Stunde vor Vorstellungsbeginn.
Keine Abendkasse bei Vorstellungen in der Tischlerei.
Tel.: +49 (30) 343 84 343 
info@deutscheoperberlin.de
Webshop

Deutsche Oper Berlin
Bismarckstraße 35
10627 Berlin-Charlottenburg 
Anfahrt

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