The Hidden Archive
Zwischen einem Familienarchiv und der kollektiven Dimension eines gemeinsamen Erbes: Die Geschichte der zeitgenössischen senegalesischen Malerei von 1960-1990
Die neue Ausstellung in der ifa-Galerie Berlin präsentiert ab dem 20. Juni erstmalig in Deutschland die zentralen Ergebnisse des fünfjährigen Forschungprojektes Survival Kit der Kuratorin und Kulturaktivistin Ken Aïcha Sy zu den Schlüsselmomenten in der zeitgenössischen senegalesischen Malerei zwischen 1960 und 1990. Der zweite Teil des Ausstellungsprojektes wird ab Oktober in der ifa-Galerie Stuttgart gezeigt.

Ausstellung: 20. Juni – 24. August 2025
Eröffnung: Donnerstag, 19 Juni 2025, 19 Uhr
ifa-Galerie Berlin
Ken Aïcha Sy
Die Forscherin und Kuratorin, geboren und aufgewachsen im Senegal als Tochter der Journalistin und Kulturaktivistin Anne Jean Bart und des Künstlers El Hadji Sy, beleuchtet wichtige künstlerische und kulturelle Initiativen. Sie bewegt sich von einem persönlichen familiären Archiv aus. Diese Bewegungen und Kollektive haben die zeitgenössische senegalesische Kunst maßgeblich geprägt.
Dieses kulturelle Erbe ist heute außerhalb des afrikanischen Kontinents verstreut und im Senegal weitgehend unbekannt. Ken Aïcha Sy unternahm Forschungsreisen in Museen und Archive. Sie reiste nach Italien und Großbritannien. Ihre Forschungsreisen führten sie auch nach Deutschland.
In Deutschland besuchte sie das Iwalewahaus der Universität Bayreuth und das Weltkulturen Museum in Frankfurt am Main. Dieses Museum war eines der ersten ethnologischen Museen in Deutschland, das zeitgenössische Kunst sammelte, besonders aus Afrika.
Berlin – Stuttgart
Die Ausstellung Survival Kit – Between Us and History: The Hidden Archive wird in beiden ifa-Galerien gezeigt – zuerst in Berlin, dann in Stuttgart. An zwei Orten und mit unterschiedlichen Szenografien erforscht sie einen gemeinsamen Fokus: die intime Verbindung zwischen einem Familienarchiv und der kollektiven Dimension eines gemeinsamen Erbes – die Geschichte der zeitgenössischen senegalesischen Malerei von 1960 bis 1990.
Mit einer Auswahl von Werken aus deutschen Museumssammlungen will die Ausstellung diese Künstler aus den Depots holen und der Öffentlichkeit zugänglich machen, um ihr künstlerisches Erbe neu zu beleuchten.
„Survival Kit ist nicht einfach nur eine Sammlung von Objekten oder Dokumenten: Es ist ein Fragment lebendiger Erinnerung, ein Erbe in Bewegung. Mit dieser Ausstellung möchte ich eine neue internationale Perspektive auf die Werke und Erzählungen eröffnen, die die senegalesische Kunstszene geprägt haben – und immer noch prägen.
Dieser Dialog zwischen dem Intimen und dem Globalen lädt dazu ein, darüber nachzudenken, wie ein kulturelles Erbe, wenn es über seine Ursprünge hinaus zirkuliert, zu einer gemeinsamen Sprache wird, die Resilienz, Kreativität und Identität fördert.“
Ken Aïcha Sy
Das Projekt bezieht auch deutsche Kultureinrichtungen mit ein und zielt darauf ab, einen Dialog über afrikanische Archive und afrikanisches Erbe anzustoßen.
Survival Kit aktiviert diese Räume, um Spannungen, Brücken und die Möglichkeiten der Restitution zu erforschen – und setzt so Narrative und Perspektiven in Bewegung.
Kuratiert von Ken Aïcha Sy
Über die ifa Galerien
Die Galerien des ifa – Institut für Auslandsbeziehungen in Stuttgart und Berlin zeigen zeitgenössische Kunst aus einer globalen Perspektive. Postkoloniale Bewegungen werden ebenso in den Blick genommen wie künstlerische Reflektionen zu den Themen Migration, Umwelt und kulturelle Transfers.
Die Welt aus einer Vielfalt und Pluralität von Perspektiven zu betrachten und neu zu erzählen, ist dabei zu einer Arbeitsweise geworden, mit der die ifa-Galerien emanzipatorische Prozesse, Interaktionen und künstlerische Räume gestalten. Im Zentrum steht dabei die Entwicklung von langfristigen Beziehungen mit Künstler:innen, Partner:innen und Besucher:innen. Die Ausstellungen und Vermittlungsprogramme entstehen gemeinschaftlich. Dabei werden globale Verflechtungen aufgespürt. Sie werden in einer anderen Erzählweise neu zusammengesetzt. www.ifa.de
Das ifa – Institut für Auslandsbeziehungen setzt sich gemeinsam mit Partnern weltweit ein für die Freiheit in Kunst, Forschung und Zivilgesellschaft. Es gibt Aktivist:innen, Künstler:innen und Wissenschaftler:innen eine Stimme und fördert Kooperationen. Basierend auf seinen Kernkompetenzen Kunst, Forschung und Zivilgesellschaft baut das ifa Netzwerke auf, um nachhaltige Wirkung zu erzielen. Das ifa wird gefördert vom Auswärtigen Amt, dem Land Baden-Württemberg und der Landeshauptstadt Stuttgart. www.ifa.de
ifa-Galerie Berlin
Linienstraße 139/14010115 Berlin
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