7. November 2025 – 3. Januar 2026
Vernissage: 7. November 2025, 18 – 21 Uhr janinebeangallery | Torstraße 154 | 10115 Berlin
Mit der Ausstellung „Dreams of the Seen and Unseen“ präsentiert die janinebeangallery ab dem 7. November 2025 eine Gegenüberstellung der künstlerischen Positionen von Marie Louise Elshout und James Johnston.
Marie Louise Elshout
Die niederländische Künstlerin Marie Louise Elshout (geb. 1967 in Delft, Niederlande) verbindet in ihrem Werk Zeichnung und Malerei auf einzigartige Weise. Ihre Arbeiten stammen ursprünglich aus der Druckgrafik. Sie entstehen aus hunderten fein gesetzten Bleistift- und Kohlestiftlinien. Diese Linien verdichten sich durch transparente Ölschichten zu farbigen Bildwelten.

„Auf den ersten Blick wirken sie wie Gemälde, doch eigentlich sind es gezeichnete Kompositionen“, beschreibt Elshout ihren Prozess. Inhaltlich bewegt sich ihr Werk im Spannungsfeld zwischen Mensch und Tier, Führenden und Folgenden, Maskerade und Verwandlung. Inspiriert von Daguerreotypien des 19. Jahrhunderts greift Elshout historische Bildräume auf, in denen industrielle Modernisierung und alte Mythen noch nebeneinander existierten.

Ihre hybriden Gestalten reflektieren Folklore, Märchen sowie Rituale und damit zugleich die Ambivalenz menschlicher Gesellschaft. Die Landschaft fungiert dabei nicht als Hintergrund, sondern als handelnder Protagonist, der die fragile Beziehung zwischen Mensch und Natur hervorhebt. „Wir sind nur Sternenstaub, wie Joni sang“, sagt Elshout, „und doch verhalten wir uns, als stünden wir über allen anderen Lebewesen.“
James Johnston
Johnston (geb. 1966) ist einem internationalen Publikum vor allem als Musiker bekannt als Gründer und Sänger der Band Gallon Drunk. Sowie durch seine langjährige Zusammenarbeit mit Nick Cave & The Bad Seeds und PJ Harvey. Während einer Tour mit PJ Harvey begann er, täglich kleine Bilder in Hotelzimmern anzufertigen. Dies läutete den Beginn seiner zweiten künstlerischen Laufbahn ein.


„Unmittelbar wurde ich davon gänzlich in den Bann gezogen“, erinnert sich Johnston, „ich musste weitermachen und zurück in London brauchte ich sofort ein Atelier.“ Aus dieser anfänglich spontanen Praxis entwickelte sich eine Bildsprache. Diese Bildsprache zeichnet sich durch expressive Direktheit, kräftige Farben und figurative Intensität aus.
Johnstons Arbeiten entstehen oft aus dem Zufall heraus. Sie entwickeln sich zu Szenen mit solitären Figuren, Tieren und Naturdarstellungen. Diese Szenen widerspiegeln den menschlichen Zustand. Humor ist für ihn dabei ebenso ein Zugang wie die mythische Aufladung, die auch von außen erkannt werden kann.

Nick Cave beschrieb Johnstons Arbeiten als „paintings full of mythic power“. Damit betont er den archaischen und zugleich psychologisch dichten Charakter seiner Malerei. Der Künstler selbst sieht Malerei und Musik als Ausdruck derselben Energie. „Ich bin kein technischer Musiker. Es ging mir immer um Unmittelbarkeit und Herzblut. Das gilt für die Malerei genauso.“
Für die Ausstellung in Berlin kündigt Johnston „lose, farbenfrohe, figurative Gemälde“ an. Darunter sind auch kleinere Formate, die er besonders schätzt. „Sie sind sehr konzentriert und haben eine Kraft ganz für sich.“
Verborgenes, Traum und Realität, Geschichte und Gegenwart
Im Zusammenspiel mit den Werken von Marie Louise Elshout entsteht ein intensiver Dialog. Elshout reflektiert mit präziser Zeichnung, historischen Anspielungen und mythisch aufgeladenen Hybridwesen kollektive Rituale. Sie beleuchtet die fragile Beziehung zur Natur. Johnston verdichtet existentielle Stimmungen zu expressiven figurativen Szenen. In diesen Szenen trifft das Mythische auf die Gegenwart.
„Dreams of the Seen and Unseen“ zeigt zwei künstlerische Positionen. Diese verweben Sichtbares und Verborgenes, Traum und Realität sowie Geschichte und Gegenwart. Die Ausstellung lädt ein, in diese Zwischenwelten einzutreten.
Mehr Infos zu der Ausstellung findet ihr auf der Website der janinebeangallery.
© janinebeangallery


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