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    Can Dündar’s Theater Kolumne #53: »DAS PROBLEM IM STADTBILD«

    Ein Brief von 1966 erinnert an die ersten »Gastarbeiterinnen« – Frauen, die Deutschland mit aufbauten. Heute fragen sie: Sind wir immer noch Gäste?

    In einem der Ausstellungsräume des 7. Berliner Herbstsalons ЯE:IMAGINE: THE RED HOUSE im Gorki liegt in einer gläsernen Vitrine ein handgeschriebener Brief vom 22. Juni 1966. Er beginnt mit den Worten: »Mein werter Ehemann« – eine Anrede, die man heute nicht mehr lesen würde.

    »Seit meiner Abreise aus der Türkei sind heute genau sechs Tage vergangen. Drei davon haben wir im Zug verbracht. Am Montag kamen wir in München an und konnten noch am selben Tag um 14.30 Uhr die Werksunterkunft erreichen.«

    Nach einer drei Tage dauernden, beschwerlichen Zugfahrt auf harten Holzsitzen müsste man annehmen, dass der Mensch sich zunächst ausruhen darf. Doch weit gefehlt.

    »Am nächsten Tag begannen wir mit der Arbeit. Unser Arbeitsplatz liegt 54 Kilometer von München entfernt. Wir müssen drei verschiedene Verkehrsmittel nehmen, um dorthin zu gelangen.«

    Man stelle sich vor, was es für eine junge Frau Anfang zwanzig bedeutet haben muss, am Tag nach einer solchen Reise in einem fremden Land, fern von Familie und Heimat, mit drei Umstiegen zur Arbeit zu fahren. Doch die Schreiberin klagt nicht:

    »Die Arbeit ist viel, aber nicht schwer«, schreibt sie. In der Nähfabrik, in der sie arbeitet, sind rund 600 Frauen beschäftigt. Die Fabrik hat einen Vorschuss von 80 Mark gezahlt – wie viel sie verdienen wird, weiß sie noch nicht. In den letzten Zeilen sendet sie »unendliche Grüße und Liebe« – nach drei Tagen als »Gastarbeiterin in Deutschland« – an ihren Ehemann in der Türkei.

    Ein Frauenwohnheim des Telefunken-Werks in der Stresemannstraße 30 

    In der GORKI-Ausstellung erfahren wir noch viel mehr über die Lebenswege von rund 200 jungen Frauen, die zwischen 1964 und 1969 vor allem aus der Türkei nach Berlin kamen.

    Symbol des Aufbaus: Das Frauenwohnheim des Telefunken-Werks in der Stresemannstraße 30 war für eine Zeit lang ihr Zuhause und die Erinnerungen aus diesem Haus leben nicht allein im Ausstellungsraum, sondern auch auf der Bühne des Gorki weiter.

    DAS ROTE HAUS von Ersan Mondtag und Till Briegleb verbindet die Zeugnisse dieser jungen Frauen aus dem »Wonaym« mit Motiven aus Emine Sevgi Özdamars Romanen Die Brücke vom Goldenen Horn und Seltsame Sterne starren zur Erde. Das Theaterstück dokumentiert die harten Arbeitsbedingungen jener ersten Generation migrantischer Frauen, die unter körperlich zermürbenden Umständen in Fabriken arbeiteten – bis ihnen buchstäblich »die Haare auf die Maschinen fielen«.

    Ihre Geschichten werfen ein Licht auf das Gestern und Heute Deutschlands: Sechzig Jahre Leben, verdichtet in zwei Theaterstunden – eine schmerzhafte Reise, die in einem Bahnhof oder einem Wohnheim beginnt und endet.

    Plötzlich Sirenen, Explosionen, Schreie. Die düstere Vision einer neuen »Ausländer-raus«-Kampagne und die Rückkehr der nun ergrauten, erschöpften Frauen – der ehemaligen Arbeiterinnen – auf denselben Gleisen, auf denen sie einst kamen. Ein Symbol für eine Gesellschaft, die vergisst, wer sie mit aufgebaut hat.

    »Gastarbeiter*innen«

    Ist das eine Dystopie – oder schon der Vorgeschmack auf einen kommenden Albtraum?

    In Deutschland wird diese Frage derzeit heftig diskutiert und die »Gastarbeiter*innen« wie ihre Enkel*innen fragen sich, ob sie nach über sechzig Jahren immer noch Gäste sind. Die unerwünschten Fremden, ein Problem im Stadtbild …

    Auslöser der jüngsten Debatte waren die Worte von Bundeskanzler Friedrich Merz.

    Auf einer Pressekonferenz in Potsdam – ausgerechnet dort, wo ähnliche Themen auffällig oft zur Sprache kommen – sagte er, dass die Regierung frühere Fehler in der Migrationspolitik korrigiert und Fortschritte erzielt habe, doch selbstverständlich sehe man das »Problem« noch immer im Stadtbild. Deshalb sei der Innenminister dabei in sehr großem Umfang Rückführungen zu ermöglichen und durchzuführen.

    Auf die Nachfrage, was er mit dieser Formulierung meine, und ob er sie zurücknehmen wolle, antwortete Merz nicht etwa beschwichtigend – im Gegenteil:

    »Ich stelle Ihnen eine Gegenfrage: Ich weiß nicht, ob Sie Töchter haben. Falls ja, fragen Sie sie doch einmal, was ich damit gemeint haben könnte. Ich bin sicher, sie werden Ihnen eine klare Antwort geben.«

    »Wir sind das Stadtbild.«

    Wer im Geschichtsunterricht aufgepasst hat, wurde vielleicht an Joseph Goebbels erinnert, der einst behauptet hatte, die Juden »verdürben« das Straßenbild. Seit der Niederlage der damaligen Nazi-Ideologie rühmte sich Deutschland stets für seine Vielfalt und Buntheit. Die Worte des Kanzlers riefen Empörung hervor, und vor dem Brandenburger Tor versammelten sich tausende Menschen unter dem Motto »Wir sind das Stadtbild.«

    Vor der Berliner CDU-Zentrale riefen Frauen »Wir sind die Töchter!« und Katharina Dröge, Fraktionsvorsitzende der Grünen, forderte Merz auf, sich zu entschuldigen, denn er habe »Millionen von Menschen mit Migrationsgeschichte beleidigt«. Der Co-Vorsitzende der Türkischen Gemeinde in Deutschland, Gökay Sofuoğlu, machte auf das wahre Stadtbildproblem aufmerksam:

    »Wir haben im Stadtbild zwar immer mehr Armut, immer mehr Obdachlose und immer mehr geschlossene Läden. Das hat aber mehr (…) mit den sozioökonomischen Veränderungen zu tun, für die die Regierung zuständig ist.«

    22.560 türkische Staatsbürger*innen warten auf ihre Abschiebung

    In den letzten Monaten wurde die Abschiebung jener, die angeblich ein Problem im Stadtbild darstellen, beschleunigt. Die größte türkeistämmige Gemeinschaft außerhalb der Türkei ist die am meisten gefährdete. Nach Angaben des Bundesamts für Migration und Flüchtlinge warten Stand Ende September 22.560 türkische Staatsbürger*innen auf ihre Abschiebung; allein in diesem Jahr wurden bereits 1.614 abgeschoben.

    Bundeskanzler Merz brachte bei seinem letzten Türkei-Besuch höchstpersönlich einen Koffer mit und wurde dafür von der türkischen Presse gelobt. Berichten zufolge war der symbolträchtige Koffer voller Rückführungsdossiers.

    Welche Art von »Türken« Kanzler Merz zurückschicken will – und ob es sich dabei auch um »politische Gegner« wie mich handelt, deren Auslieferung Erdoğan fordert – wird sich bald zeigen. Doch das Entscheidende ist, dass die Diskussion über das »Problem im Stadtbild« und jenen Abschiebelisten bei vielen, auch bei denen, die bleiben werden, das gleiche schmerzhafte Gefühl von unerwünschter Zugehörigkeit auslöst.

    Die Rückkehr auf den Schienen: Das Vermächtnis der Aufbauhelferinnen

    Am Ende der Inszenierung von DAS ROTE HAUS sieht man die Frauen, die einst ihre Jugend, ihre Kraft, ihr Leben in den Aufbau der deutschen Industrie und Wirtschaft gesteckt haben, auf denselben Schienen zurückkehren, auf denen sie einst ankamen. Diese Szene bewegte viele im Publikum zu Tränen.

    Um zu erkennen, dass sich unsere Städte verändern, müssen wir nicht erst unsere Töchter fragen. Um zu verstehen, warum sie sich verändern und wie wir den Wandel gestalten könnten, sollten wir auch jene fragen, die in der Stresemannstraße 30 einen Teil ihres Lebens verbracht haben.

    Fragt die grauhaarigen Frauen, die einst kamen, um dieses Land mit aufzubauen – und die heute das Gefühl haben, nurmehr als »Problem im Stadtbild« gesehen zu werden.

    Text von Can Dündar, Übersetzung aus dem Türkischen von Çiğdem Özdemir
    Maxim Gorki Theater · Am Festungsgraben 2 · Berlin 10117 · Germany

    https://www.gorki.de/de

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    ANDROGYNOUS: Subversive Ekstase und queer-politischer Appell

    ANDROGYNOUS im Gorki: Lola Arias schlägt die Brücke von Anita Berbers subversiver Ekstase im Berlin der 20er Jahre zum heutigen queer-politischen Widerstand.

    Das Maxim Gorki Theater präsentiert Lola Arias’ “Androgynous. Portrait of a Naked Dancer”: Ein aufrüttelndes Bühnenstück, das die Brücke zwischen der exzessiven Berliner Subkultur der 1920er Jahre und der heutigen queeren Clubculture schlägt. Im Zentrum steht die Ikone Anita Berber – Tänzerin, Filmstar und Enfant terrible der Weimarer Republik.

    Das Stück ist mehr als eine historische Aufarbeitung. Es ist eine leidenschaftliche Infragestellung von Zensur, Widerstand und der Rolle der Kunst in unsicheren Zeiten, gerade angesichts der zunehmenden Unterdrückung von Selbstbestimmung marginalisierter Gruppen.

    die Grenzen zwischen Realität und Fiktion

    Die argentinische Regisseurin Lola Arias ist bekannt für ihren dokumentarischen Ansatz, welcher die Grenzen zwischen Realität und Fiktion verschiebt, indem sie intime, persönliche Biografien auf die Bühne holt. Für dieses Projekt kollaborierte sie eng mit der Poledancer:in River Roux.

    Roux, die durch Abstraktion des Sujets und autobiografische Tiefe die Komplexität verschiedener Gender und Identitäten navigiert, dient so als eindringlicher Spiegel Berbers in den 2020er Jahren. Auf der Bühne treffen Roux, Bishop Black und Dieter Rita Scholl aufeinander, um in einem Setting, das einem zeitgenössischen Kabarett gleicht, die legendären Figuren der „Goldenen Zwanziger“ neu zu verkörpern.

    Die Rekonstruktion der Radikalität: Tanz als Befreiungsschlag

    Die zentrale und schmerzhafte Herausforderung des Stücks ist die Rekonstruktion einer Kunstform, von der oft nur Zensurberichte, verurteilende Polizeiakten und verschwommene Fotos existieren. Anita Berbers Performances waren ihrer Zeit weit voraus. Performances geprägt von expliziter Erotik, Horror-Elementen und einer provokanten Geschlechterambiguität, welche die bürgerlichen Normen und die Vorstellungskraft des Möglichen sprengten.

    Diese existenziellen Transgressionen wurden nachträglich auf oberflächliche Skandale reduziert. Mit dem “Tanz der Salome” zerbrach Berbers Weltbild endgültig an der blutigen Wahrheit des keimenden Naziregimes. Doch “Androgynous” scheut sich nicht, die dunklen Schatten zu beleuchten. Thematisiert werden auch Drogenkonsum, sexualisierte Gewalt, Stereotypisierung, Marginalisierung und gesellschaftliche Stigmata, welche der LGBTQIA+-Community bis heute ein selbstbestimmtes Leben erschweren. 

    Ihre Tänze hießen “Morphium”, “Cocaine” und “Ekstase”

    Bishop Black, River Roux in
    Androgynous. Portrait of a naked dancer.

    Einige der gezeigten Performances visualisieren, wie leidvoll und schmerzhaft dieser Befreiungsschlag auf der Bühne sein kann. Das Ensemble belebt diese historischen Tänze und Haltungen mithilfe von Archivmaterial und detaillierten Polizeiberichten neu. Die zentralen Fragen bleiben: Wie radikal und provokativ waren diese Tänze für eine Gesellschaft, die aus den Trümmern des Ersten Weltkriegs aufstieg? Sind sie heute, hundert Jahre später, immer noch subversiv?

    Die Antwort auf letzteres lautet: ja, denn heute stehen wir vor den selben Herausforderungen wie vor rund hundert Jahren. Freiheitsrechte werden beschnitten, Freiräume verschwinden und der Rechtsruck ist in vollem Gange. Die Skandale, sowie Berbers Rollen sprechen Bände über das Weltbild der Nachkriegsgeneration und zeugen von dem Schrecken, der noch bevorstand.

    Gestern und Heute: Ein Spiegelkabinett des Überlebens

    Lola Arias nutzt die historische Folie der 1920er Jahre – einer Epoche kurz vor dem Aufstieg des Naziregimes und dem drohenden Ende der Kunstfreiheit – um eine direkte, alarmierende Parallele zur Gegenwart zu ziehen. Die Performer:innen mischen die rekonstruierten historischen Momente mit ihren eigenen, heutigen Lebenserfahrungen als Künstler:innen des Nachtlebens. Diese Zeitreise ist der ungeschönte Kern der Inszenierung. Sie enthüllt, dass die Kämpfe um sexuelle Freiheit, Akzeptanz und die Schaffung von Schutzräumen nie abgeschlossen waren.

    Die Gegenkultur der 20er Jahre bot – ähnlich wie die heutige Clubszene – unverzichtbare Räume des Dissenses, der Fürsorge und des kollektiven Überlebens in Krisenzeiten. Indem die Darsteller:innen ihre historischen Alter Egos verkörpern, wird “Androgynous” zu einer vielschichtigen Untersuchung der Komplexität des Widerstands. Es feiert, was die Ikone Berber vorgelebt hat. Das Leben und Tanzen als unbedingter Akt der Selbstbehauptung gegen eine drohende Tyrannei.

    Das Erbe der „Bad Girls“: Ein Appell zur Verteidigung

    Dieter Rita Scholl, River Roux, Bishop Black in
    Androgynous. Portrait of a naked dancer.

    Die Produktion ist eine leidenschaftliche Feier des queeren Stolzes und der performativen Kraft der Sexualität. Es ist eine unmissverständliche Hommage an die “Bad Girls” der Geschichte – jene, die das Risiko der Sichtbarkeit eingingen und dafür den höchsten Preis zahlten. Anita Berber starb jung, im Alter von nur 29 Jahren, in einem Berliner Krankenhaus. Ihr Vermächtnis als Ikone des Expressionismus und der frühen queeren Subkultur lebt hundert Jahre später in vollem Umfang weiter. 

    Alle alle starben an meinen roten Lippen
    an meinen Händen
    an meiner Geschlechtslosigkeit
    Die doch alle Geschlechter in sich hat
    Ich bin blass wie Mondsilber

    ANITA BERBER, (1899-1928) – Orchideen

    Das Stück am Gorki-Theater stellt diese Legende nicht auf ein Podest, sondern macht sie durch die Augen und Körper von River Roux, Bishop Black und Dieter Rita Scholl wieder fühlbar und relevanter denn je. Androgynous ist ein dringender Appell, die Räume der Freiheit und Selbstdarstellung zu verteidigen, die von Berber und ihren Zeitgenossen erkämpft wurden. Räume und Rechte, die angesichts der aktuellen Bedrohung von rechts, erneut erkämpft werden müssen.

    Weitere Termine

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    Berliner Graffiticrews – die Szene von 1990 bis 2006

    Einblicke in Berlins Graffiticrews 1990–2006: Lesung, Gespräch & Beats am 21.11.25 in der Martha Cooper Library im Urban Nation Berlin. Eintritt frei!

    MCL presents #6: Berliner Graffiticrews – Einblicke in die Szene von 1990 bis 2006

    • Wann: 21. November 2025, 18.30–20.00 Uhr mit anschließendem Buchverkauf und Signierung
    • Wo: Martha Cooper Library im URBAN NATION Museum, Bülowstr. 7, 10783 Berlin
    • Eintritt frei

    Nach dem Fall der Berliner Mauer führten neue urbane Flächen und Infrastrukturen, verlassene Gebäude und eine frei auflebende Jugendkultur zu einer explosionsartigen Ausbreitung von Graffiti im öffentlichen Raum. Die in dieser Zeit entstehenden Berliner Graffiticrews boten dabei nicht nur kreative Freiheit und Ausdruck, sondern vermittelten auch ein Gefühl von Zugehörigkeit und sozialem Rückhalt.

    Am 21. November 2025, von 18.30 bis 20.00 Uhr, lädt die Martha Cooper Library zu zwei Buchpräsentationen ein, die das kreative Erbe dieser bewegten Zeit reflektieren.

    „BIF CREW | BERLINER IN FREIHEIT“

    Johann-Christof Laubisch, Schauspieler und Rapper, liest aus seinem Roman „BIF CREW | BERLINER IN FREIHEIT“. Der Roman gibt einen persönlichen Einblick in die Welt der Berliner Graffiticrew „BIF“ und ihre Bedeutung für die Jugendkultur der 1990er Jahre.

    Die Ausstellungsmacher Sebastian Grap und Sebastian Bartels stellen ihren Katalog „Blackbook HSH. Jugend- und Subkultur aus der Platte“ vor. Ihr Projekt dokumentiert die Graffitikunst in den Randbezirken Ost-Berlins und beleuchtet die enge Verbindung zwischen urbaner Kunst und gesellschaftlicher Identität.

    Im Gespräch mit Stephanie Wächter aka Lady Sound, in der Hip-Hop- und Graffiti-Szene aktiv, wird die Rolle der Crews als kreative und soziale Netzwerke diskutiert.

    Die Veranstaltung wird musikalisch von DJ Dister begleitet, der mit seinen Beats die Atmosphäre der Zeit lebendig werden lässt.

    Mitwirkende

    Sebastian Bartelt ist Medientechnologe und Mitorganisator der Ausstellung „Blackbook HSH“. Er leitet eine Siebdruckwerkstatt und arbeitet ehrenamtlich mit Jugendlichen in der Graffitiszene.

    Sebastian Grap ist Graffiti-Aktivist und Kulturmanager. Als Mitorganisator des „Blackbook HSH“-Projekts setzt er sich mit der Jugend- und Subkultur der Berliner Randbezirke auseinander.

    Johann-Christof Laubisch ist Schauspieler, Rapper und Autor. Aufgewachsen in Ost-Berlin, war er aktiv in der Graffiti- und Hip-Hop-Szene der 1990er Jahre und engagiert sich heute in Workshops für Jugendliche.

    Stephanie Wächter (Lady Sound) entdeckte die Hip-Hop-Kultur in den 1990er Jahren und bietet heute Workshops zu Graffiti und Streetart an, mit besonderem Fokus auf Mädchen und junge Frauen.

    Infos über die Martha Cooper Library

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  • Raum für drastische Maßnahmen: SPECK (THE COMEBACK)

    Zwischen Scham, Stärke und Selbstakzeptanz tanzen (dicke) Körper in „SPECK (THE COMEBACK)“ – eine radikale, zärtliche Performance von Frida Zack & Team.

    Performance & Installation
    Frida Zack and friends

    21. November 2025 ab 19 Uhr, Performance: 20 Uhr

    Von und mit Frida Zack, Mette Gabler, Amelie Herm, Ozlo Kraft, Edgar Mauser, Luna Powierski, Sabrina Rücker, Coco Luna Watts
    Bühne: Tabea Jorcke

    Zwischen bittersüßen Landschaften aus Fleisch, atemloser Erschöpfung vom Kämpfen und der zerschmetternden Kraft von Oberschenkeln eröffnet die Performance SPECK eine Welt, in der (dicke) Körper durch Erinnerungen von Scham, zerbrechliche Momente der Verletzlichkeit und die Kraft von Selbstakzeptanz tanzen. Eine Performance von Frida Zack und Freund*innen.

    SPECK (THE COMEBACK)

    Performance & installation
    Frida Zack and friends

    November 21th 2025 doors open 7 p.m., performance starts 8 p.m.

    From and with Frida Zack, Mette Gabler, Amelie Herm, Ozlo Kraft, Edgar Mauser, Luna Powierski, Sabrina Rücker, Coco Luna Watts
    Bühne: Tabea Jorcke

    Between bittersweet landscapes of flesh, breathless exhaustion from fighting and the power of thunder thighs, the performance SPECK opens up a world in which (fat) bodies dance through memories of shame, fragile moments of vulnerability and the power of self-acceptance. A performance by and with Frida Zack and friends.

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    Creola – Ascension EP via With Bells Records 

    Creola’s Ascension EP fuses raw house energy with analog warmth. Gritty, soulful, and alive—electronic craft meets human touch.

    This is a house-tempo melting pot that refuses to be boxed in. It’s rough-edged, boundary-pushing, and rejects over-polished production in favour of authentic, sonic texture.

    Centred around the title track—an initial MPC sketch that found its soul with Charla Green’s compelling vocal hooks—this EP digs deep into a dusty, analogue aesthetic.

    The music blends classic electronic production techniques, utilizing samplers, sequencers and drum machines, with the organic warmth of live guitar instrumentation.

    • Artist: Creola
    • Release: Ascension EP
    • Label: With Bells Records
    • Release Date: October 31, 2025
    • Listen & Order: on website or via bandcamp

    Tracks:

    1. Ascension
    2. Full Force
    3. Knight Rider
    4. Teletext
    5. Bluetech

    About Creola

    Creola is a Sheffield-based electronic artist and live performer whose sound merges raw house energy with the warmth of analog instrumentation. Rooted in the UK’s vibrant underground, Creola crafts music that thrives on imperfection—gritty, soulful, and deeply human. Drawing inspiration from early MPC sketches, dusty drum machines, and live guitar textures, their work blurs the line between studio precision and spontaneous performance.

    Following a series of independent releases and live hardware sets across the North of England, Creola joins With Bells Records for the Ascension EP (October 31, 2025). The title track features Charla Green’s compelling vocals. The record explores the tension between structure and freedom. It balances texture and clarity. Each track channels a tactile, analog aesthetic that favours emotion over polish.

    A self-taught producer and multi-instrumentalist, Creola approaches electronic music as a living, breathing form—built through experimentation, instinct, and groove. Whether behind an MPC or performing with sequencers and bass guitar, they invite listeners into a sonic space where dancefloor pulse meets introspective warmth.

    With Ascension, Creola solidifies their reputation as one of Sheffield’s most intriguing new voices in forward-thinking house music—a sound both grounded in tradition and restlessly innovative.

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    Modern Friend – Someone’s Gotta Save Us (Andy Toth Remix)

    Modern Friend return with “Someone’s Gotta Save Us” — a post-punk electronica anthem remixed by Andy Toth into pure electro club energy.

    Modern Friend are a Montreal, Canada-based duo consisting of Voytek Korab (formerly of My Favorite Robot) and Kosta Megalos (formerly of Flowers and Sea Creatures). The new project explores their early influences. These include post-punk and synthwave sounds. Such musical movements heavily influenced their formative years.

    They have been greatly involved in the underground electronic music scene for many years. This is their first foray into the type of music that they always wanted to write. “Someone’s Gotta Save Us” is a post-punk electronica number, all-encompassing of the times we are in.

    Andy Toth, co-founder and former member of the Detroit Grand Pubahs remixes the track and flips it into an electro stomper. Korab’s smooth vocals get turned into a robotic twitchy funk, the guitars become replaced with acid-tinged synths, and an overall thump is added to the drums to make it ready for the clubs. Pure, aural filth with this remix in the absolute best of ways.

    The Andy Toth remix of Modern Friend’s “Someone’s Gotta Save Us” is released October 31st, 2025 on Permaculture.

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    TransMutations – the Alchemy of the Self von Nadine Dinter

    Die Ausstellung „TransMutations“ zeigt die Verschmelzung von Körpern und Skulpturen in einer sakralen Inszenierung der Fotografin Nadine Dinter.

    Eröffnung: Freitag, 31. Oktober 2025, 18.00 Uhr.
    Die Fotografin ist anwesend

    Laufzeit: 1. November – 20. Dezember 2025
    Ort: Atelier Yves Sucksdorff, Meinekestraße 6, 10719 Berlin
    Exit, Berlin 2008/2024 (links) | Bound, Berlin 2023/2024 (mittig) | Touch, Berlin 2010/2024 (rechts)

    Am 31. Oktober 2025 eröffnet die Fotografin Nadine Dinter ihre neueste Ausstellung im Berliner Atelier Yves Sucksdorff. „TransMutations“ ist eine Hommage an die Skulpturen, die sie seit Ende der 1990er Jahre weltweit fotografiert. Die Ausstellung erkundet die visuelle und spirituelle Verschmelzung vergänglicher Körper mit unsterblichen Statuen.

    Langzeitprojekt und Inszenierung

    Sechs Werke werden in einer sakralen Installation präsentiert, die zwischen Reflektion und Meditation vermittelt. Die Besucher erhalten einen ersten Einblick in Dinters Langzeitprojekt, das sich über Jahre entwickelt hat.

    Philosophie und Ästhetik

    Dinter geht es nicht um bloße Dokumentation, sondern um die Stimmung und die fast menschliche Ausstrahlung der Skulpturen. Durch Licht, Perspektiven und jahreszeitliche Stimmungen wird das Objekt zum Subjekt. Grenzen zwischen Schönheit und Verfall, Gegenwart und Vergangenheit verschwimmen – im Sinne der „Transmutation“, verstanden als alchemistische Veränderung.

    TransMutations: Skulptur trifft Körperfotografie

    Inspiriert von der Philosophie der Transmutation kombiniert die Serie Skulpturbilder mit Aktaufnahmen. Frauenkörper scheinen den Statuen zu entweichen und treten in den Raum, wodurch eine neue Verbindung zwischen Gegenwart und Werden entsteht.

    Ausstellungen & Repräsentanz

    Dinters erste Ausstellung fand 1998 statt. Weitere bedeutende Präsentationen folgten in Berlin und New York: Project Angel + Project Angel Reloaded (2001, NYC), In the Eye of the Beholder (2004, Berlin) und Janus-Faced (2013, Berlin). Ihre TORSO RELOADED-Aufnahmen wurden mehrfach in Berlin, Hamburg und Arles gezeigt. Seit 2000 wird sie durch akg-images vertreten.

    Über Nadine Dinter

    Seit 1991 widmet sich Nadine Dinter der Fotografie. Ihre Arbeit begann mit Porträts und entwickelte sich schnell in Richtung Skulptur- und Friedhofsfotografie.

    Sie dokumentiert Orte von Berlin über den Pariser Père Lachaise bis hin zu Grabstätten in New York, New Orleans und Mauritius.

    Besuche das Nadine Dinter’ s Instagram Profil

    Zur Website

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    Tronik Youth – Kommune EP via el nino diablo music

    El Nino Diablo Music welcomes Tronik Youth with his Kommune EP — dark disco, electro & acid collide for peak-time intensity. Out Oct 24!

    El Nino Diablo Music is excited to welcome Tronik Youth to the label with his new Kommune EP, released on October 24th. The EP includes two new original productions. These are „Laughed My Head Off“ and „OMG“. Both tracks explore darker aspects of indie disco, electro, acid, and psychedelia. They are directed straight at peak-time dancefloor moments.

    Berlin based producer and DJ, Michael Lane shifts the key of „Laughed My Head off“ with emotive chord progressions and and anthemic piano riffs, transforming the original into a HI-NRG queer banger already destroying dancefloors accross Berlin.

    Psycho Weazel

    … are a genre-defying DJ and production duo known for their gritty, high-energy fusion of electro, EBM, and dark disco. They hail from Switzerland. They’ve carved out a distinct identity in the underground scene with their raw sound.

    Their unpredictable sets and punk-inspired attitude keep dancefloors on edge. The remix of „OMG“ is a more minimal, atmospheric, big room affair maintaining the psychedelic elements of the original and bringing a sense of space on a more housey rhythm.

    Tronik Youth 

    … is the alias of UK-based producer and DJ Neil Parnell, known for his signature blend of dark disco, electro, and post-punk influences. A pioneer of the modern underground electronic scene, Tronik Youth rose to prominence through acclaimed releases on labels like NEIN Records.

    He co-founded the label and has become a staple in the global club circuit. With a reputation for raw, analog-driven production and genre-blurring DJ sets, his work has earned support from tastemakers across the electronic spectrum. Tronik Youth continues to push boundaries, fusing retro aesthetics with forward-thinking sound design.

    • Artist: Tronik Youth
    • Release: Kommune EP
    • Label: El nino diablo music
    • Release Date: October 24, 2025

    Tracks:

    • 1. Laughed My Head Off
    • 2. OMG
    • 3. Laughed My Head Off (Michael Lane Remix)
    • 4. OMG (Psycho Weazel Remix)

    Links:

    © FATdrop 2025

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    Felix Göllner Avatar
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    SUNESIS lanciert DESTINATIONS: eine retrofuturistische Reise

    „DESTINATIONS“ von SUNESIS ist ein retrofuturistisches Synth-Abenteuer – ein cineastischer Trip durch Raum, Zeit und analoge Klangwelten. 🚀✨

    SUNESIS, das Soloprojekt der in Barcelona lebenden Produzentin Melisa Blomberg, kündigt die Veröffentlichung von DESTINATIONS an. Es ist ein 11-Track-Album. Dieses Album ist eine klangliche und ästhetische Hommage an das goldene Zeitalter der Science-Fiction. DESTINATIONS entfaltet cineastische Klanglandschaften, erschaffen mit Synthesizern, und Atmosphären aus einer anderen Welt.

    Ein eindrucksvolles Beispiel dafür ist die Single „Galaxy Empress“. Mit dieser Single stellt die argentinische Künstlerin dieses Album vor. DESTINATIONS ist ihr erstes, das auf Vinyl erscheint, in einer limitierten Arctic-Pearl (perlblau) Edition. Das Album ist das Ergebnis von fünf Jahren klanglicher Entwicklung.

    Das Album setzt den Weg fort. Dieser Weg begann mit Music For Space Stations (2020). Er wurde in der Space-Opera ORBITAL (2023) erweitert. Diese Entwicklung wurde in ihrer bislang dunkelsten Arbeit, der Mercury EP (2024), vollendet.

    Eine einzigartige Veröffentlichung

    Limitierte Auflage von 300 Exemplaren. Die ersten 100 Exemplare werden von Weltraumreise-Postkarten mit Augmented Reality begleitet. Diese werden dank der Zusammenarbeit mit TheScifiNerds (Barcelona) in 3D zum Leben erweckt.

    Die Visuals wurden mit Blender 3D, Photoshop und Procreate von Hand erstellt und sind inspiriert von Syd Mead, Enki Bilal und der Luftpinsel-Science-Fiction-Kunst der 70er Jahre.

    SUNESIS kreiert ihre Musik mit Hardware-Synthesizern und Bitwig, in einem Stil, der an Röyksopp, Boards of Canada und SURVIVE erinnert. Ihr Sound verbindet retrofuturistische Erkundung mit einem filmischen Ansatz, unter Labels wie #spacesynth und #sciencefiction.

    Mit DESTINATIONS kreiert SUNESIS ein immersives Erlebnis, welches Musik, Kunst und Technologie verbindet und dazu einlädt, ein Universum zu erkunden, in dem Zukunft und Vergangenheit in einem analogen Schlüssel miteinander verschmelzen.

    • Produced by: SUNESIS (Melisa Blomberg)
    • Mixed by: SUNESIS & ToneNail
    • Vinyl Mastered at The Mothership (Volkor X volkorx.bandcamp.com)

    Das Album ist über das Bandcamp der Künstlerin erhältlich.

    About SUNESIS

    SUNESIS is the sonic universe of Melisa Blomberg, an Argentinian producer based in Barcelona, whose music blends cinematic sound design with retrofuturistic synth aesthetics. Her work explores the intersection of music, art, and technology, drawing inspiration from classic science fiction and the analog warmth of early electronic soundscapes.

    Built around hardware synthesizers and crafted in Bitwig, the SUNESIS sound evokes the nostalgia of pioneers like Röyksopp, Boards of Canada, and SURVIVE, while carving a unique identity rooted in atmosphere, emotion, and visual storytelling.

    Since her debut with Music for Space Stations (2020), SUNESIS has created an interconnected body of work — expanded in the space opera ORBITAL (2023), deepened in the darker Mercury EP (2024), and culminating in her most ambitious project yet: DESTINATIONS, an 11-track album that pays homage to the golden age of science fiction.

    Each release by SUNESIS is more than sound — it’s an immersive experience, merging analog synth exploration, digital art, and cinematic narrative into a singular vision of the future imagined through the past.

    #writtenby

    Felix Göllner Avatar

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