Mit TEMPORARY THRUTHS knüpft die Feldbusch Wiesner Rudolph Galerie in Berlin erneut an die Tradition der Gastkuration an und freut sich neue wie auch bekannte Künstler:innen im PROJECTSPACE der Galerie vorzustellen. In der Projektshow haben Marta Djourina und Sara-Lena Maierhofer die Künstlerin Sophie Thun (Wien) eingeladen gemeinsam fotografische Arbeiten zu zeigen.
Thematisch in unterschiedlichen Feldern verortet, verbindet die drei Künstlerinnen der experimentelle Umgang mit dem fotografischen Material und die Neuinterpretation von analogen Techniken. Die gezeigten Werke zeigen die Fotografie als Spur, als Abdruck temporärer Wahrheiten, ein Medium der Sichtbarmachung, von etwas, was wir sonst nicht sehen.
Die Künstler:innen und Gastkurator:innen
MARTA DJOURINA präsentiert Werkbeispiele aus ihrer ongoing Serie der „Filtergramme“, worin das Medium Licht in einem performativen Prozess und im Laboratorium der Dunkelkammer als lesbare Spur und mit einer intensiven Farbwirkung im Bild visualisiert ist. Begleitend zeigt die Künstlerin auch “Von: Mir / An: Mich II”, ein biografisch geprägtes Projekt, wofür sie 160 Postkarten aus Fotopapier aus Berlin nach Sofia schickt und somit deren “Reiseerlebnisse” und die zeitliche Distanz zwischen diesen zwei Orten thematisiert.
SARA-LENA MAIERHOFER zeigt Fotogramme und fotografische Collagen aus ihrer aktuellen Werkserie „Futures“ (2023), welche die verborgenen Bewegungen des Kaptitals sichtbar machen. Hier werden Dinosaurier zu Akteuren in Finanzskandalen und unsichtbare Hände symbolisieren den Mythos von der Regulierung eines neoliberalen Marktes.
SOPHIE THUN hat zwei Arbeiten aus ihrer fortlaufenden Werkserie „After Hours“ (2019) mitgebracht, die Experimente mit den Überschneidungen von fotografischer Repräsentation und analoger Fototechnik zeigen. Dabei sind ihre Bilder Statements für die Selbstermächtigung als weibliche Künstlerin – über ihren Körper und die Handhabung des eigenen Abbilds.
TEMORARY TRUTHS
Mit MARTA DJOURINA, SOPHIE THUN, SARA-LENA MAIERHOFER
30. JUNI, 18 -21 Uhr
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SOPHIE THUN
(geb.1985 in Frankfurt; lebt und arbeitet in Wien) arbeitet vor allem mit Techniken der analogen Fotografie, ihren Räumen, Prozessen sowie Produktions- und Ausstellungsbedingungen. Aufgewachsen in Warschau, absolvierte Thun ihr Masterstudium an den Akademien der bildenden Künste in Wien (2017, Martin Guttmann und Daniel Richter) und Krakau (2010).
Jüngste Einzel- und Zweipersonenausstellungen sind unter anderem: Leaking Times, Cukcrarna, Ljubljana (2023); Working Title, Galeria Madragoa, Lissabon, Trails and Tributes, Kunstverein Hildesheim, Hildesheim, Merge Layers, SOPHIE TAPPEINER, Wien (2022); SHIFTS (RAL5014), Rosa Stern Space, München, Förderstipendium mit Sara Cwynar im Rahmen des DZ Bank Work Grant, Art Foyer, Frankfurt, I don’t Remember a Thing.
Die Erschließung des schwer fassbaren Nachlasses von ZDZ* Sophie Thun und das Archiv von Zenta Dzividzinksa, Kim Contemporary Art Center, Riga (2021); Stolberggasse, Secession, Wien, Room Tour mit Karolina Jablońska, Galeria Raster, Warschau, Extension, C/O Berlin (2020); Interiors of Photography mit Mladen Bizumic, Camera Austria, Graz, Extended Double Release, Galerie 52, Universität der Künste Folkwang, Essen, After Hours, SOPHIE TAPPEINER, Wien (2019); Les Rencontres d’Arles, Arles, Double Release, SOPHIE TAPPEINER, Wien (2018).
Zu den ausgewählten Gruppenausstellungen gehören: Something is Burning, kuratiert von Julius Pristauz, Kunsthalle Bratislava (2022); Homesick, Shivers Only, Paris, Friedl Kubelka vom Gröller: POLYPHONY Songs of Experience, Museo MACRO, Rom (2021); 2020 Elisabeth Wild, kuratiert von Adam Szymczyk, Karma International, Zürich (2021); DAGUERRE’S SOUP. Christian Kosmas Mayer x FOTOGRAFIS, Kunstforum Wien (2019).
Thun wurde mit dem Arbeitsstipendium der DZ Bank für 2019/2020 und dem herausragenden Künstlerpreis des Bundesministeriums für Kunst und Kultur der Republik Österreich ausgezeichnet. Publikationen: Sophie Thun. Erste Monografien, mit Beiträgen von Lucy Gallun, Catherine Wood, Lisa Long und einem Interview mit Charlotte Cotton, DISTANZ Verlag, 2022; Sophie Thun, Secession, Revolver Verlag, 2020; WHITE FLAG mit Hannah Putz, PAMPAM Verlag 2019.
SARA-LENA MAIERHOFER
(geb.1982, Freudenstadt) lebt und arbeitet in Berlin. In ihren Fotografien, Objekten und Videoarbeiten untersucht sie die Vergangenheit und Gegenwart von Erinnerung und Identität und kombiniert dabei Modi und Konzepte der analogen und digitalen Fotografie. Sie absolvierte eine klassische Ausbildung zur Fotografin, bevor sie ihr Studium der Fotografie und Medien an der Fachhochschule Bielefeld begann, dass sie 2011 mit dem Diplom abschloss.
Bis heute spielen diese technischen Grundlagen eine wichtige Rolle für ihr Verständnis des Mediums Fotografie. Ihre Arbeiten wurden in Einzelausstellungen unter anderem im Rautenstrauch-Joest-Museum, Köln (2020, mit Clara Wieck); bei FeldbuschWiesnerRudolph (seit 2014); im Kunstverein Friedrichshafen (2017), in De Grote Witte Reus in den Haag (2016); der Kunststiftung Stuttgart (2015) und im FOAM Museum für Fotografie, Amsterdam (2011) präsentiert.
Weiter wurden ihre Arbeiten in Gruppenausstellungen der Darmstädter Tage der Fotografie (2023); der Klassik Stiftung Weimar (2021); der Galerie Stadt Sindelfingen (2020); des Landesmuseum Cottbus; des Museum of Fine Arts, Boston; im Marta Herford (alle 2019); den Deichtorhallen Hamburg (2018); im Zentrum für Kunst und Medien, Karlsruhe (2017); im C/O Berlin (2017); und dem Museum für Photographie Braunschweig (2016) ausgestellt und sind in mehreren institutionellen Sammlungen vertreten.
MARTA DJOURINA
(geb. 1991 in Sofia, Bulgarien; lebt und arbeitet in Berlin) erhielt bereits verschiedene Preise und Stipendien wie z.B. das Eberhard-Roters-Stipendium für junge Kunst 2020, gestiftet von der Stiftung Preußische Seehandlung und verliehen in der Berlinischen Galerie; 2021 den BAZA Award für zeitgenössische Kunst u.a.. Im Rahmen des BAZA-Preises war Djourina von Januar bis April 2023 als Artist-in-Residence in New York. Von September bis November 2023 ist sie als Artist-in-Residence in Paris an der Cite des Arts.
Im Herbst 2022 war Djourina im Rahmen des Artist in Residence Programms 2022 im Dachatelier des Auswärtigen Amts in Berlin. Marta Djourina absolvierte zunächst ihren Bachelor und Master in Kunst- und Bildgeschichte und / Kulturwissenschaften an der HU Berlin (2012), gefolgt von einem Master in Kunstwissenschaft und Technologie an der TU Berlin (2014).
Anschließend studierte sie Kunst an der UdK Berlin bei den Professoren Pia Fries, Gregory Cumins und Christine Streuli (Abschluss 2018) und verbrachte ein Austauschsemester an der Glasgow School of Art (2015).
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