Can Dündars #33: DER SIEBTE FRÜHLING

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Dieser Frühling ist mein siebter in Berlin. Sieben Mal habe ich gesehen, wie die Stadt die Sonne begrüßt und ihren schwarzen Mantel abstreift, den sie fast ein halbes Jahr lang getragen hat. Wie die Kirschbäume ihre rosaroten Halsketten anlegen, wie die Berliner:Innen sich auf den Wiesen ausbreiten, ihre Gesichter zur Sonne strecken, als beteten sie sie an … Wie überall auf der Welt weckt der Frühling auch hier die Natur, die Menschen und ihren Geist; die Stadt wird ein fröhlicher Festplatz. Er weckt die Energie, die Freude, die Liebe und die Hoffnung.

Wir Exilant:Innen aus der Türkei, die in Berlin leben, begehen diesen Frühling mit einer wagen Hoffnung. In der Türkei finden im Mai Wahlen statt. Alle fragen sich, was wohl passieren wird. Werden wir gewinnen? Werden sie verlieren? Werden sie gehen, wenn sie verlieren? Werden wir zurückkehren können?

Das ist nicht irgendeine Wahl; es ist ein Referendum über Autokratie und Demokratie. Vor allem für diejenigen, die sich in Haft oder im Exil befinden, ist es noch mehr. Ein Kampf um Leben und Tod. Die politischen Gefangenen werden frei und mit ihren Lieben vereint sein, die Exilant:Innen werden zurückkehren und sich dem großen Karneval auf den Plätzen der Städte anschließen. Oder … Die dunklen Wolken, die über dem Land liegen, werden sich verdichten, die Repressionen stärker werden, die Exilant:Innen werden die schon gepackten Koffer wieder auspacken und die Hoffnung, zurückkehren zu können, auf einen anderen Frühling verschieben. Eltern werden weiter die Tage zählen, in der Hoffnung, ihre Kinder zu ihren Lebzeiten noch einmal zu sehen. Die Gefangenen werden sich fragen, ob sie die Freiheit noch einmal genießen werden können.

Wir sind an solch einem Punkt, wie der große türkische Dichter Hasan Hüseyin schon schrieb:

»Ein Teil von uns verliert das Laub
Ein Teil von uns ist ein Frühlingsgarten«

Hasan Hüseyin

Der Mai ist voller Überraschungen. Die Geschichte lehrt uns, dass er nicht immer mit guten Nachrichten kommt.

Als der Nationalsozialistische Deutsche Studentenbund auf dem ehemaligen Berliner Opernplatz, gegenüber des Gorki Theaters während ihrer »Aktion wider den undeutschen Geist« Bücher verbrannte, war es auch Mai. Und es war auch Mai, als die Nazis am Ende eines Krieges, der Millionen von Menschen das Leben kostete, bedingungslos kapitulierten.

Im Mai 1968 rebellierten junge Menschen in allen Teilen der Welt, und 1972 wurden ebenfalls im Mai drei junge Menschen in der Türkei erhängt, weil sie rebellierten.

Am 1. Mai 1977 versammelten sich hunderttausende Arbeiter:Innen auf dem Taksim-Platz in Istanbul. Doch die Kundgebung wurde mit einem bis heute nicht aufgeklärten Massaker niedergeschlagen und wurde zum »blutigsten 1. Mai« der türkischen Geschichte. Deshalb kann man dem Mai nicht wirklich trauen …

Zuletzt sind am 28. Mai 2013 Millionen von Menschen mit dem Ruf nach Freiheit auf die Straße gegangen, als eine kleine Demonstration von Umweltaktivist:Innen im Gezi-Park am Taksim-Platz zum größten Aufstand in der Geschichte der Türkei wurde. Dieser Aufstand im Mai wurde niedergeschlagen, indem auf die Demonstrierenden mit Reizgas geschossen und junge Menschen verprügelt und ermordet wurden. Die mit dem Mai aufgeflammte Hoffnung war in den Händen eines noch repressiver gewordenen Regimes erloschen.


Jetzt haben wir unsere Uhren auf den 14. Mai gestellt und warten: Werden wir nach einer 25-jährigen Dunkelheit wieder das Licht erblicken? Werden wir wie in Brasilien und Chile den Sieg auf den Straßen singend feiern können? Werden wir die politischen Gefangenen vor den Gefängnistoren jubelnd in Freiheit begrüßen können? Werden wir endlich wieder mit unseren Lieben vereint sein? Werden wir endlich auf den Straßen eines demokratischen Landes in Freiheit gehen können?

Wenn wir in diesem Mai im Gorki den zehnten Jahrestag des Gezi-Aufstandes mit einem Festival begehen, werden wir auch mit einem Auge auf die Türkei blicken und darüber diskutieren, was dort vor sich geht. Wie auf einer Wippe, die zwischen tiefster Dunkelheit und hellem Licht auf und ab geht. Wie das Berliner Wetter, das mal trüb, mal sonnig ist, werden unsere Herzen in diesem Frühling sein. Mal werden wir mit guten Nachrichten aufsteigen, mal mit schlechten abfallen.

»Alles hat sich zum Schlimmen, nein zum Schlimmsten gewendet […] Jetzt schwimmt man wieder mit dem Schicksal, ganz ihm ausgeliefert, ruderlos, steuerlos, ja mehr als je und hatte sich schon am Ufer gemeint. […] Jedenfalls, man täte gut, ein Fläschchen mit Morphium jederzeit bereit zu haben. Vielleicht wird man es brauchen.« (26. Mai)

»Tagebücher« von Stefan Zweig im Mai 1940

»Momentan habe ich keine Kraft. Keinen Mut, noch einmal zu packen, zu reisen, ehe man nicht weiß, wohin. Denn wo ist das Wo, das einem ruhigen Lebensraum garantiert, wirkliches Gesichertsein für ein Jahrzehnt. Wenn ich nur die Biografie fertig bringen könnte, dann wäre wieder etwas Atemraum gewonnen. Jedenfalls den Wilson geschrieben, um die ›Sternstunden‹ abzuschließen […].« (25. Mai)

»Der Gedanke, daß meine Bücher überhaupt nicht mehr existieren ist einfach erschütternd, wenn mich noch etwas erschüttern könnte. Viel ärger, daß man verurteilt bleibt, in der gleichen Sprache noch zeitlebens fortzuschreiben die nur von Menschen gesprochen wird, die einen nicht lesen dürfen – daß es für meine Generation schon zu spät ist, endgültig zu spät zum Hinüber und man sich eigentlich verloren geben muß in jedem Sinn.« (29. Mai)

»Dabei sehe ich kein Land, in das ich eigentlich noch wollte, ich bin viel zu müde, noch einmal mit Sack und Pack zu übersiedeln, […] Eben Nachricht, daß ich jetzt nach Brasilien könnte […]. Aber soll ich es tun? Wieder fort von der Arbeit, vom Haus, von allem ins Bodenlose, wieder ganz sich fallen lassen ins Ungewisse, wieder Zeit versäumen mit Vorträgen und Geselligkeiten, während einem die Seele starr im Leibe steckt.« (30. Mai)

»Daß man, nahe seinem sechzigsten Jahr, wie ein Verbrecher gejagt werden könnte, hätte man sich in der Jugend und im Hochgefühl unseres Jahrhunderts auch nicht träumen lassen.« (2. Juni)


Zweig hat sich am Ende jener Reise, mit 61 Jahren, mit dem Fläschchen Morphium, das er bereit hatte, das Leben genommen. In seinem Abschiedsbrief schrieb er: »Ich grüße meine Freunde! Mögen sie bei Morgenröte noch sehen nach der langen Nacht. Ich, allzu Ungeduldiger, gehe ihnen voraus.« Seine Freunde sahen die »Morgenröte nach der langen Nacht« fünf Jahre später.

Wenn man diesen Brief, 80 Jahre nachdem er geschrieben wurde in Berlin liest, in dem Alter, in dem Zweig sich das Leben nahm, nach einer sehr langen Nacht auf die Morgenröte wartend, kann ein Teil von uns das Laub verlieren. Doch wir sollten an die »Sternstunden der Menschheit«, an die wandelnde Kraft des Monats Mai und den bleibenden Sieg des Guten glauben.

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Text von Can Dündar, aus der Kolumne des Maxim-Gorki Theaters in Berlin.

YEDİNCİ BAHAR

Bu, Berlin’de yedinci baharım. Tam yedi kez gördüm, şehrin yılın yarısından fazlasında giyindiği siyah paltosunu çıkarıp güneşe yol verdiğini, kiraz ağaçlarının pembe kolyelerini giyindiğini, Berlinlilerin güneşe taparmış gibi yüzlerini ışığa verip kendilerini çimlere salıverdiğini… Bahar, yerkürenin her köşesinde olduğu gibi burada da hem doğayı, hem insan bedenini ve ruhunu uyandırıyor; şehre bir şenlik coşkusu kazandırıyor, coşkuyu, hazzı, aşkı, ümidi tetikliyor.

Biz, Berlin’de yaşayan Türkiyeliler bu baharı, tedirgin bir umutla karşılıyoruz. Türkiye, Mayıs’ta seçime gidecek. Herkes birbirine »Ne olur sence« diye soruyor: »Kazanır mıyız? Yenilirler mi? Yenilirlerse giderler mi? Döner miyiz?«

Sıradan bir seçim değil bu; otokrasiyle demokrasi arasında bir referandum… Hele hapistekiler ve sürgündekiler için; ondan da fazlası: bir ölüm-kalım kavgası… Hapistekiler çıkacak, özgürlüğe, sevdiklerine kavuşacak; sürgündekiler dönecek, şehrin meydanlarındaki büyük karnavala katılacak. Ya da… Ülkenin üzerindeki korku bulutu daha da kararacak, baskı daha da artacak; sürgündekiler topladıkları bavullarını gerisingeri açacak, dönüş ümitlerini bir başka bahara bırakacak. Anababalar, »Ölmeden evladımı bir daha görür müyüm« diye gün sayacak. Hapistekiler, »Burada çürür müyüm« diye kaygılanacak.

»Öyle bir yerdeyiz ki«; Hasan Hüseyin’in şiirindeki gibi:

»Yaprak döker bir yanımız/
Bir yanımız bahar bahçe…«

Hasan Hüseyin

Mayıs, sürprizler ayıdır; tarihten biliyoruz ki, ille de müjdelerle,
zafer haberleriyle gelmez.

Alman Öğrenci Birliği’ne mensup gençler, Gorki Tiyatrosu’nun
hemen karşısındaki Opera Meydanı’nda »Alman olmayan kitaplar«ı yaktığında da aylardan Mayıs’tı, milyonlarca cana malolan savaşın sonunda Naziler kayıtsız şartsız teslim olduğunda da…

Aynı Mayıs, 1968’de dünyanın dört bir yanında gençleri ayağa kaldırmıştı; ama 1972 Mayısı’nda Türkiye’de isyan eden üç genci darağacına yollamıştı.

1977’de İstanbul’da yüzbinlerce emekçiyi Taksim meydanında buluşturan 1 Mayıs, aynı zamanda, o gün gerçekleşen katliamla tarihe »en kanlı 1 Mayıs« olarak geçmişti.

O yüzden çok da güven olmaz Mayıs’a…

En son 2013’ün 28 Mayıs’ında yine Taksim Gezi Parkı’ndaki ağaçları korumak için başlayan eylem, Türkiye tarihinin en büyük isyanına dönüşmüş, milyonlar, özgürlük talebiyle yollara dökülmüştü. O Mayıs isyanını da göstericilerin üzerine ateş açarak, gençleri dayakla, kurşunla öldürerek bastırdılar. Mayıs’la gelen umut ateşi, daha ağır bir baskı rejiminin elinde söndü.


Şimdi, yüreklerimizin saatini 14 Mayıs’a kurduk bekliyoruz: 25 yıl sürmüş bir karanlıktan aydınlığa çıkacak mıyız? Brezilya’daki, Şili’deki gibi zaferi, yollarda şarkılar söyleyerek kutlayacak mıyız? Hapishane kapısında siyasi tutsakları çığlıklar atarak karşılayacak mıyız? Nihayet sevdiklerimize kavuşacak mıyız?


Demokratik bir ülkenin sokaklarında özgürce dolaşacak mıyız? Bu Mayıs, Gorki Tiyatrosu’nda, »Gezi« direnişini 10. yıldönümünde çeşitli etkinliklerle anarken, bir yandan da gözümüzü Türkiye’ye dikip orada olup bitenleri tartışacağız. Zifir karanlıkla-nihayet aydınlık arasındaki tehlikeli tahterevallide bir inip bir çıkacağız. Bir açıp bir kapatan Berlin havası gibi habire med-cezir yaşayacak ruhumuz bahar boyunca; kâh müjdelerle havalanıp kâh kara haberlerle çakılacağız.

»Her şey kötüye, hayır, kötüye değil, en kötüye gidiyor. Yine kaderin elinde oyuncağız, dümenimiz yok, küreğimiz yok, kıyıya yaklaşıyoruz sanırken açıklara sürükleniyoruz, hem de her zamankinden uzaktayız kıyıdan… Yanımızda bir şişe morfini hazır tutmak iyi olacak; belki kullanmak gerekir.« (26 Mayıs).

Stefan Zweig’ın Mayıs 1940 tarihli “Günlükleri”

»Şu anda, nereye gideceğimi bilmeden, yeniden eşyalarımı toplayacak, yola çıkacak gücüm yok. İnsana sakin bir yaşam alanı sağlayan, on yıl için gerçek bir güvence sağlayan yer nerede? Yaşamöyküsünü bir bitirebilseydim, soluk alma olanağım olurdu belki… Yine de ‘İnsanlığın Yıldızının Parladığı Anlar’ı bitirebilmek için Wilson’ı tamamladım.« (25 Mayıs)

»Kitaplarımın artık var olmadığı düşüncesi dehşet verici, eğer beni dehşete düşürecek bir şey kaldıysa… Yalnızca yazdıklarımı okuyamayacak olan insanların konuştuğu dilde ömür boyu yazmaya devam etmeye mahkûm olmak çok asap bozucu; benim kuşağımın öteye geçebilmesi için artık zamanın çok geç olması, kesinlikle geç olması, insanın her bakımdan yok olması çok asap bozucu…« (29 Mayıs)

»Öte yandan gitmek istediğim başka bir ülke de yok. Tasımı tarağımı toplayıp bir kez daha iltica edecek gücüm yok. Az önce Brezilya’ya gidebileceğim haberini aldım. Ama bunu yapmalı mıyım? Yeniden mi işimden, evimden kopacağım, bir uçuruma, belirsizliğe mi bırakacağım kendimi; ruhum bedenimin içinde kaskatıyken konferanslarla, toplantılarla zaman mı harcayacağım?« (30 Mayıs).

»İnsanın altmışına yaklaşırken bir cani gibi kovalanacağını gençliğimde ve içinde yaşadığımız yüzyılın övüncü içinde hayal bile edemezdim.« (2 Haziran)


Zweig o yolculuğun sonunda, 61 yaşında, o yanında hazır
tuttuğu morfin şişesiyle canına kıydı. İntiharından önce bıraktığı mektubun son satırında, »Bütün dostlarımı selamlarım. Hepsine uzun geceden sonra gelen tanın kızıllığını görmek nasip olsun. Ben, her zamanki sabırsızlığımla önden gidiyorum« diye yazdı.

Dostları, »uzun gecenin ardından gelen kızıllığı«, beş yıl sonra görebildiler.

80 yıl sonra bu günlüğü, Berlin’de, Zweig’in intihar ettiği yaşta, uzun, upuzun bir gecenin ardından gelecek tan kızıllığını beklerken okuyunca insan, içindeki bahçe, yaprak dökmeye başlayabilir.

Biz yine de »İnsanlığın Yıldızının Parladığı Anlar«a, Mayıs’ın dönüştürücü gücüne, iyiliğin nihaî zaferine inanalım.

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Can Dündar’ın metni, Berlin’deki Maksim Gorki Tiyatrosu‘nun köşesinden.

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One response to “Can Dündars #33: DER SIEBTE FRÜHLING”

  1. […] The themes are, of course, the same that have driven Ricard Larsson for 40 years. People who kill each other for meaningless trifles, people who heroically let their idea triumph over the death of others, the omnipresence of brute force that makes more sense to simple-minds than love and affection. Nothing new under the black sun of hatred in this world, one could say, nothing unknown – known, old known, always the same idiotic murders, always the same idiots. Ricard Larsson describes the greatest achievement and the greatest failure of culture: to control the aggression instinct. […]

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