Mariame Clément, die erstmals als Regisseurin an der Staatsoper Unter den Linden tätig ist, bringt Shakespeares weltweit bekannte Liebesgeschichte nach mehr als 100 Jahren wieder neu auf die Bühne Unter den Linden. Dafür arbeitet sie mit Julia Hansen zusammen, die das Bühnenbild und die Kostüme entworfen hat. Die Staatskapelle Berlin spielt in dieser Produktion unter der musikalischen Leitung von Stefano Montanari, der damit sein Hausdebüt gibt.
Juliette:
„Es war die Nachtigall und nicht die Lerche, die ängstlich noch dein Ohr durchdrang.“
Roméo:
„Es war die Lerche, die Verkünderin des Morgens, nicht die Nachtigall.“
Roméo et Juliette, uraufgeführt 1867 im Rahmen der Pariser Weltausstellung, gehört zu den wichtigen Werken des romantischen Opernrepertoires. Charles Gounod spürt dem Gefühlsleben der titelgebenden Liebenden feinsinnig nach, für die er gleich vier Liebesduette komponierte. Gleichzeitig gibt er auch dem gesellschaftlichen Kontext ihrer verbotenen Liebe in Form von klanggewaltigen Chortableaus und einer großen Familienkonfrontation Raum.
Die Inszenierung von Mariame Clément
In dieser Neuproduktion legt Mariame Clément den Fokus auf die Jugend der Titelfiguren und zeigt sie nicht als überhöhten Idealtypus eines Paars, sondern vielmehr als junge Menschen von heute, die für ihre Liebe gegen alle Widerstände aufbegehren. Statt eine Familienfehde darzustellen, thematisiert sie einen Generationenkonflikt.
In ihrer Inszenierung setzt Mariame Clément den Wissenshintergrund des berühmten Shakespeare’schen Dramas, das tief im kulturellen Bewusstsein verankert ist, auch bei den Figuren der Oper voraus.
„Wenn wir uns verlieben, verlieben wir uns in einer Welt, in der es Romeo und Julia schon gibt.“
Durch diese Perspektive rückt sie die Konflikte des Stückes an ein gegenwärtiges Publikum heran und trägt zugleich den inhaltlichen Abweichungen von Gounods Oper gegenüber Shakespeares Dramenvorlage Rechnung.
Mariame Clément im Interview zu Roméo et Juliette
„Wenn wir uns verlieben, verlieben wir uns in einer Welt, in der es Romeo und Julia schon gibt“, vor diesem Wissenshintergrund erweckt Mariame Clément in ihrer ersten Inszenierung an der Staatsoper Shakespeares weltberühmte Liebesgeschichte zu neuem Leben. Im Interview gibt Mariame Clément faszinierende Einblicke in die Gefühlswelt der Liebenden und die inszenatorischen Mittel der Neuproduktion.
Mariame Clément legt den Fokus der Inszenierung auf die Jugend der Titelfiguren und zeigt sie nicht als überhöhten Idealtypus eines Paars, sondern vielmehr als junge Menschen von heute, die für ihre Liebe gegen alle Widerstände aufbegehren.
Verpassen Sie nicht die Gelegenheit die Geschichte von Roméo et Juliette „neu mitzuerleben“.
10., 13., 20., 22. & 24. November
24., 27. Mai & 21. Juni mit Live-Übertragung auf den Bebelplatz im Rahmen von Staatsoper für alle Staatsoper Unter den Linden
Die Hauptrollen des romantischen Dramas
Die Rolle der Juliette, eine der anspruchsvollsten und lyrischen Sopranpartien des französischen Repertoires, singt die vielfach ausgezeichnete Elsa Dreisig die als Nachwuchskünstlerin Mitglied im Opernstudio, im Anschluss als Ensemblesängerin an der Staatsoper engagiert war und seitdem international gefragt ist. Gounods Juliette gilt als eine ihrer Lieblingspartien, mit der sie 2023 an der Opéra Bastille in Paris zu erleben war.
In der Vorstellung am 13. November übernimmt diese Partie Maria Kokareva aus dem Internationalen Opernstudio. Als Roméo an ihrer Seite ist der Tenor Amitai Pati erstmals an der Staatsoper zu erleben.
Die Besetzung
Darüber hinaus treten Nicolas Testé als Frère Laurent, Ema Nikolovska als Stéphano, Jaka Mihelač als Mercutio, Marina Prudenskaya als Amme Gertrude und Johan Krogius als Tybalt auf. Weitere Partien singen David Oštrek, Arttu Kataja, Dionysios Avgerinos, Andrés Moreno García sowie Manuel Winckhler. Einstudiert von Dani Juris, singt neben den Solist:innen der Staatsopernchor.
Für die Choreografie des Balletts, das als Juliettes Delirium inszeniert wird, zeichnet Mathieu Guilhaumon verantwortlich, als Stuntkoordinator agiert Ran Arthur Braun. Das Lichtdesign übernimmt Ulrik Gad und die Videoprojektionen stammen von Sébastien Dupouey.
Roméo et Juliette – Charles Gounod
Inszeniert von Mariame Clément und dirigiert von Stefano Montanari.
Premiere am Sonntag, 10. November 2024 um 18.00 Uhr
Staatsoper Unter den Linden
Weitere Vorstellungen am 13., 20., 22., 24. November 2024, am 24., 27. Mai und im Rahmen von „Staatsoper für alle“ am 21. Juni 2025.
Eine Werkeinführung findet jeweils 45 Minuten vor Vorstellungsbeginn im Apollosaal statt. Am 4. November um 18.30 Uhr geben Dramaturgie und Beteiligte der Produktion einen Einblick in die Neuinszenierung. Mehr Informationen zu dieser Veranstaltung finden sie hier.
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