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Zur Ausstellung: OTO | BENEDIKT LEONHARDT – INTERVIEW
Benedikt Leonhardt spricht über “OTO” – seine neue Ausstellung, in der Klang, Stille und digitale Ästhetik zu poetischer Bildsprache verschmelzen.
Im Vorfeld seiner Ausstellung nimmt sich Benedikt Leonhardt Zeit, auf einige Fragen zu antworten, die exemplarisch für das Interesse an seinem Werk stehen. Ein kurzer Einblick in Denkprozesse, Bildverständnis und das, was seine Malerei inspiriert.
Perlin Noise, Livid & Lumen
Wir freuen uns sehr auf die mittlerweile vierte Einzelausstellung mit dir in unserer Galerie in Berlin. Allen deinen Shows hast du ikonische Titel gegegeben wie „Perlin Noise“, „Livid“ oder „Lumen“. Deine aktuelle Show trägt den Titel „OTO“. Bitte erläutere einmal, woher der Begriff stammt, was er bedeutet und weshalb du „OTO“ zum Titel deiner Ausstellung gewählt hast.
„Oto“ stammt aus dem Japanischen und bezeichnet im weitesten Sinne Klang – jede Form von Laut, vom musikalischen Ton bis zum Geräusch des Alltags. Diese Offenheit des Begriffs, seine poetische Weite, hat mich unmittelbar angesprochen. Doch für mich ist bei der Wahl eines Ausstellungstitels nicht ausschließlich die semantische Bedeutung entscheidend. Vielmehr stehen für mich klangliche Qualität, Rhythmus und typografische Wirkung im Vordergrund. Ich trage mögliche Titel oft lange mit mir – wie ein Echo, das sich in mir festsetzt und reift.Wenn mir dann schließlich das richtige Wort begegnet, ist es weniger eine rationale Entscheidung als vielmehr ein Moment der Übereinstimmung: ein intuitives Wissen, dass Klang, Form und Bildsprache sich gegenseitig durchdringen. “OTO” vereint in seiner reduzierten Präsenz genau diese Spannung – zwischen Stille und Resonanz, zwischen Bedeutung und Form. Für diese spezifische Bildkonstellation fühlt es sich einfach unvermeidlich richtig an.
Interpretation im Moment des Betrachtens
Wer deine Malereien kennt, denkt an große Leinwände mehrschichtiger Farbräume in einer Range von intensivem Magenta, metaphysischem Cyan, leuchtendem Orange, tiefgründigen Grüntönen. Singulär traten auch monochrom weiße Malereien auf oder solche mit überblendend pastelligen Farbübergängen.
Die Pastelltöne und Modellierungen in Grau-Weiss dominieren die (Farb)Palette deiner neuesten Werkserie für deine Ausstellung „OTO“. Was reizt dich an dieser auf den ersten Blick stark reduzierten Differenzierung von Farbe und ihren Schattierungen?
Auch wenn sich in der aktuellen Werkserie die intensiven, leuchtenden Farbtöne auf den ersten Blick zurückzuziehen scheinen, sind sie keineswegs abwesend. Vielmehr existieren sie als subkutane Ebenen – eingeschlossen in fein nuancierte Schichtungen aus Weiß und farbigen Grautönen. Durch ihre semitransparente Überlagerung offenbaren sich diese darunterliegenden Farbräume nicht direkt, sondern entfalten ihre Wirksamkeit auf subtilere, beinahe meditative Weise. Mich reizt an dieser auf das Wesentliche reduzierten Farbigkeit vor allem die Möglichkeit, Intensität nicht durch Direktheit, sondern durch Zurückhaltung zu erzeugen.
Es geht nicht mehr um die unmittelbare visuelle Präsenz der Farbe, sondern um ihr Nachwirken, ihre latente Energie – um eine Tiefe, die sich dem Betrachter erst im Sehen erschließt. Gleichzeitig ist mir wichtig, dem Betrachtenden keine fertige Lesart vorzugeben. Die Werke fordern eine unvoreingenommene Begegnung, ein Sich-Einlassen ohne kontextuelle Rahmung. Ich empfinde es als zentral, dass sich Wahrnehmung und Interpretation im Moment des Betrachtens entfalten – als offene, individuelle Erfahrung. Kein Text, keine Erklärung kann oder soll dieses Sehen ersetzen.
Die Balance zwischen digitaler Realität und analoger Wirklichkeit
Wie eingangs von dir beschrieben umfasst „OTO“ ein kategorisch nicht näher zuzuordnendes Ereignis von geräuschhaftem Klang. Als würden Stille und Klang, Schatten und Licht untrennbar ineinander übergehen. Waren deine jüngsten Werkserien von einheitlichen Farbübergängen geprägt, so fällt in deinen neuen Malereien auf, dass sich wie unter einer Oberfläche versteckte Strukturen und Bewegungen in unbestimmten Profilen abbilden. Vergleichbar der Bildwiedergabe sonorer Erscheinungen wie beim Unterwasser-Echolot. Oder sind es eher Assoziationen von Sounds aus primär digital generierten Quellen?
Meine Malereien sind wesentlich durch die Ästhetik digitaler Bildwelten geprägt. Ausgangspunkt vieler Arbeiten sind Fragmentierungen digitaler Screenshots oder fotografischer Details, die ich malerisch in eine analoge Welt überführe. In diesem Prozess transformiere ich die glatten, eindimensionalen Oberflächen des Bildschirms in physisch erfahrbare Bildräume, deren vielschichtige Struktur dem Betrachtenden eine vertiefte visuelle und haptische Wahrnehmung ermöglicht.
Diese Transformation verstehe ich nicht nur als formale Auseinandersetzung, sondern auch als kritische Reflexion eines gegenwärtigen Zeitgefühls – geprägt von der Beschleunigung und Flüchtigkeit digitaler Informationsflüsse. Indem ich digitale Motive entschleunige und in eine körperlich-sinnliche Erfahrbarkeit überführe, werfe ich die Frage auf, wie eine Balance zwischen digitaler Realität und analoger Wirklichkeit aussehen kann. Die malerische Oberfläche wird dabei zur Schnittstelle zweier Erfahrungsmodi – einer hypermedialen, visuell übercodierten Welt und einem physischen, greifbaren Raum.
die philosophischen und ästhetischen Konzepte Asiens
In deiner Biographie als freischaffender Künstler wechseln Phasen konzentrierten Arbeitens im Studio mit dem Reisen ab. Oft geht es in die Berge aber gerne auch in die Ferne. So reist du gerne nach Asien; und in naher Zukunft möchtest du Japan bereisen. Was inspiriert dich an und in Asien – für deine Malerei aber vielleicht auch für die eigene Lebenskultur?
Obwohl ich bislang nur begrenzt Gelegenheit hatte, Asien persönlich zu bereisen, übt diese Region bereits seit Langem eine starke Faszination auf mich aus – insbesondere Japan. Mein Wissen über die Kultur speist sich bisher vor allem aus Literatur, Film und Gesprächen; dennoch verspüre ich eine besondere Affinität zu bestimmten Aspekten der japanischen Lebensweise. Besonders inspirierend finde ich die philosophischen und ästhetischen Konzepte, die dem alltäglichen Leben wie auch der Kunst zugrunde liegen.Die enge Verbindung des Menschen zur Natur, der respektvolle Umgang mit der materiellen Welt sowie das Streben nach Reduktion und Klarheit – etwa im Zen-Buddhismus oder in der Gestaltung traditioneller Gärten – sprechen mich in besonderem Maße an. Diese Prinzipien, die sowohl im architektonischen als auch im gestalterischen und spirituellen Ausdruck sichtbar werden, berühren nicht nur meine künstlerische Praxis, sondern regen auch zur Reflexion über das eigene Leben an.
OTO | BENEDIKT LEONHARDT
MAY 27 -JUL 05, 2025
OPENING: MAY 27, 6-9 PM FWR | Feldbusch Wiesner Rudolph Galerie
Jägerstraße 5 | 10117, Berlin
+49 30 69504142
galerie@feldbuschwiesnerrudolph.deBei Interesse senden wir gerne ein Exposé zu.
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New EP: Pyrame – Mutation via Thisbe Recordings
Pyrame blasts off with Mutation — a genre-fusing dive into electro, punk, and new wave. Buckle up for a ride through Dimension 7. 🚀✨
With “Mutation” – Pyrame starts his journey to the “Hyperspace of Dimension 7”. In his new EP, the versatile artist dug deep into his electro, punk and new wave influences to draw a postmodern scenario for a world mutating ever faster and with which he can barely keep up, he says.
Joining the Mutation hyper-spaceship, H.L.M., Oltrefuturo and Acid Washed reworked both tracks to ensure a 360 experience the listener won’t be able to forget.
Release Dates:
Release Date: Friday 06th of June 2025
May 9th: Hyperspace of Dimension 7
May 23rd: Hyperspace of Dimension 7 (Acid Washed Remix)
May 30th: Hyperspace of Dimension 7 (Oltrefuturo Trance-A-Lento Mix)More info via Thisbe Recordings.
Artwork by Christoffer Budtz
Taged as/in; »Mutation«, Acid Washed, Christoffer Budtz, Electro, EP, H.L.M., New Wave, Oltrefuturo, Post Punk, Pyrame -
Free-Open-Air-Saison startet mit Rückenwind
Free Open-Airs sind Herzstück der Berliner Stadtkultur – doch sie brauchen Schutz! Die Clubcommission zeigt, wie es mit klaren Regeln weitergehen kann.
Kulturelle Freiräume für alle: Warum Free Open-Airs so wichtig sind
Die Open-Air-Saison ist eröffnet und Berlin feiert und tanzt wieder unter freiem Himmel – ob auf Raves, Konzerten oder Performances – Free Open Airs sind ein unverzichtbarer Bestandteil der Berliner Kulturlandschaft: Sie sind offen zugänglich, niedrigschwellig und schaffen zugleich Räume für kreative Experimente, aufstrebende Künstler:innen, soziale Teilhabe und aktive Mitwirkung an der Berliner Stadtentwicklung.
Doch die Voraussetzungen und Rahmenbedingungen sind bislang für viele Veranstaltenden herausfordernd: Genehmigungsverfahren sind kompliziert und brauchen langen Vorlauf, geeignete Flächen fehlen bzw. werden nicht zur Verfügung gestellt und die Planungsunsicherheit ist hoch.
Zur Verbesserung der Rahmenbedingungen und Weiterentwicklung der Free Open Air Kultur hat die Clubcommission, gefördert von der Senatsverwaltung für Kultur und Gesellschaftlichen Zusammenhalt, ein umfassendes Konzept zur Stärkung von Free-Open-Airs in Berlin erarbeitet.
Ein Plan für die Zukunft: das Handlungskonzept
In enger Zusammenarbeit mit der Raumsonde Berlin und Akteur:innen aus Kultur, Verwaltung und Stadtplanung wurde analysiert, welche strukturellen Hürden bestehen und wie diese abgebaut werden können. Mit diesen politischen Weichenstellungen und der Wiederbelebung und Weiterentwicklung der Modellfläche TXL gibt es 2025 spürbaren Rückenwind für die Open-Air-Kultur in Berlin.
Bereits in den vergangenen zwei Jahren hat das Projekt Modellfläche TXL gezeigt, welches Potenzial in kreativer Zwischennutzung liegt: Sie wurde zu einem lebendigen Ort, der zahlreiche Besucher:innen anzog. Umso erfreulicher ist es, dass das Projekt fortgeführt werden kann. Derzeit läuft das Verfahren zur Auswahl neuer Betreiber:innen, die die Fläche langfristig mit (club-)kulturellem Leben füllen sollen.
Mehr als Ausnahmen: Kulturelle Freiräume dauerhaft ermöglichen
Ziel ist es einerseits, den Zugang zu Freiflächen für kulturelle Nutzung langfristig zu sichern und andererseits die Rahmenbedingungen durch transparente Verfahren und bessere Kommunikation zwischen Verwaltung und Veranstaltenden zu vereinfachen. Das Konzept liefert konkrete Handlungsempfehlungen und schafft die Grundlage für eine zukunftsfähige Open-Air-Kultur in Berlin.
Gerade Free Open Air Veranstaltungen bieten die Chance, Nachwuchskünstler:innen und -veranstaltenden erstmals eine Bühne zu eröffnen und sie so gezielt in ihrer Entwicklung zu fördern – ebenfalls ein Ansatz, der durch das Konzept bewusst gestärkt werden soll.
Ein erster Schritt in diese Richtung ist die Änderung der Veranstaltungslärm-Verordnung. Sie ermöglicht es, an bestimmten kulturell relevanten Tagen einzelne Veranstaltungen mit erhöhtem Geräuschpegel länger durchzuführen – etwa im Rahmen der Fête de la Musique oder am Vorabend des Tags der Deutschen Einheit.
Die Regelung zeigt zwar, dass kulturelle Freiräume in Berlin politisch gewollt sind, dennoch braucht es mehr als nur Ausnahmeregelungen. Es braucht einen Abbau bürokratischer Hürden und den politischen Willen, Freiräume aktiv zu ermöglichen.
Die im Koalitionsvertrag 2023–2026 formulierten Ziele zur Stärkung der Szene müssen nun konsequent umgesetzt werden. Nur so bleibt Berlin ein Ort, an dem kulturelle Vielfalt unter freiem Himmel gelebt werden kann – auf der Modellfläche TXL ebenso wie in den innerstädtischen Bereichen dieser Stadt.
„Die Open-Air-Szene trägt seit Jahren zur kulturellen Vielfalt Berlins bei – oft unter schwierigen Bedingungen. Umso wichtiger ist es, dass Politik und Verwaltung jetzt spürbar mehr Rückenwind geben. Diesen Schwung müssen wir jetzt gemeinsam nutzen, um Freiräume verlässlich zu sichern.“
Emiko Gejic, Pressesprecherin Clubcommission e.V.Über die Clubcommission:
Die Clubcommission ist das Netzwerk der Berliner Clubkultur. Sie wurde im Jahr 2001 gegründet und ist mit über 350 Mitglieder die weltweit größte Vereinigung von Clubbetreiber:innen und Veranstalter:innen. Sie unterstützt die Arbeit der Kulturunternehmer:innen durch die Optimierung der Rahmenbedingungen und die Verbesserung der Infrastruktur.
Neben vielen verschiedenen Aktivitäten wie nachhaltiger Stadtentwicklung, Schallschutz, Vermittlung zwischen Clubs, Bauherren und der Nachbarschaft, Verbesserung der Arbeitsbedingungen in der Nachtökonomie und der Entwicklung von Antidiskriminierungs- und Sensibilisierungsmaßnahmen in Clubs, ist die Erforschung der verschiedenen Dimensionen der Clubkultur seit jeher ein wichtiger Bestandteil ihrer Arbeit.
Taged as/in; accessibility, berlin, Clubcommission Berlin, Clubculture, community, culture, eventspace, freiraum, inclusion, innovation, Music, nightlife, openair, Participation, policy, Rave, regulation, sound, subculture, Sustainability, youth -
»This, too, is a way of keeping each other close«
Ausstellung mit hn. lyonga & Lene Markusen für Field Narratives, Sarnt Utamachote, Theresa Weber, Zhou Yichen & Lauryn Youden
Einladung zur Eröffnung
Mittwoch, 28. Mai, ab 19 Uhr | Eintritt frei
20 Uhr: Performance GLITCH CHOIGrafik: Nora Keilig
DEDer Bärenzwinger Berlin lädt herzlich zur Eröffnung der Gruppenausstellung »This, too, is a way of keeping each other close« (Auch so bleiben wir einander verbunden) am 28. Mai 2025 ab 19 Uhr ein. Als zweite Ausstellung im Jahresprogramm HANDLE [with] CARE widmet sie sich jenen Leben und Verlusten, die in öffentlichen Trauer- und Erinnerungskulturen oft übergangen werden.
Die künstlerischen Positionen von hn. lyonga & Lene Markusen (zusammen mit Sascia Bailer & Andreas Doepke das Kollektiv Field Narratives), Sarnt Utamachote, Theresa Weber, Zhou Yichen und Lauryn Youden erkunden Trauer nicht als bloßen Schmerz, sondern als eine soziale, politische und zutiefst relationale Praxis: als Möglichkeit, Verantwortung zu übernehmen, Fürsorge zu zeigen und Verbindung herzustellen – gerade dort, wo öffentliche Erinnerung lange Zeit verweigert wurde. In queeren, antikolonialen und gemeinschaftlich getragenen Gesten öffnen sie Räume der Anteilnahme, Nähe und Solidarität.
Auch der Ort selbst gibt Anlass zur Erinnerung: 2025 jährt sich der Tod von Schnute, der letzten im Bärenzwinger gehaltenen Bärin, zum zehnten Mal.
Begleitet wird die Ausstellung von einem Rahmenprogramm mit Fokus auf poetischen und performativen Beiträgen sowie Vermittlungsangeboten.
Kuratiert von Maxime Lübke & Annika Reketat
Glitch Choir. Performance mit Chihiro Araki & Deva Schubert. Foto: Frank Sperling
GLITCH CHOIR
28.5.2025, 20 Uhr
mit Chihiro Araki, Deva Schubert & GästeGLITCH CHOIR überträgt das Phänomen des Glitch (das unerwartete Ergebnis einer Fehlfunktion in Computerspielen und anderen digitalen Erzeugnissen) in den analogen Raum und erforscht, wie Störungen neue Ausdrucksformen eröffnen können.
Im Mittelpunkt des Stücks steht die Neukomposition eines Klagelieds, das durch Glitching dekonstruiert und transformiert wird. Historisch gesehen war die öffentliche Trauer eine Praxis, die vorwiegend von Frauen ausgeübt wurde, oft von professionellen Klagefrauen, die ihre Trauer im Namen anderer zum Ausdruck brachten.
In dieser Aufführung schaffen zwei Performerinnen einen kollektiven Körper der Trauer und laden das Publikum in einen resonanten, mehrstimmigen Raum ein. Die der Klage innewohnenden stimmlichen Verzerrungen werden zu einem Medium, das die individuelle Trauer in eine kollektive Störung verwandelt.
Choreographie & Konzept: Deva Schubert
Performance: Chihiro Araki, Deva Schubert & GästeDer Eintritt ist frei.
Im Rahmen der Ausstellung
»This, too, is a way of keeping each other close«
29.5. – 10.8.2025
mit hn. lyonga & Lene Markusen für Field Narratives, Sarnt Utamachote, Theresa Weber, Zhou Yichen & Lauryn YoudenDie Ausstellung »This, too, is a way of keeping each other close« ist der zweite Teil des Jahresprogramms HANDLE (with) CARE.
Kommende Veranstaltungen
Samstag, 21.6.2025, ab 16 Uhr
Spielstätte bei der Fête de la Musique
Samstag, 19.7.2025, ab 14 Uhr
Ways of Staying With
Tagesprogramm mit Workshop, Performance & Gesprächsrunde zu Queering Grief & LossDonnerstag, 24.7.2025
17:30 Uhr Kuratorische Führung
Where Words Stay, When Home Fades
19:00 Uhr Lesung & Gespräch mit Atefe Asadi & Sarah Rauchfuß aus Farsi mit deutscher ÜbersetzungSonntag, 3.8.2025, 14 – 16 Uhr
Kaffee, Kuchen & Schnute
Offenes NachbarschaftstreffenSonntag, 10.8.2025, 16 – 19 Uhr
FinissageDetails zu Veranstaltungen werden auf www.baerenzwinger.berlin veröffentlicht.
“This, too, is a way of keeping each other close”
Bärenzwinger Berlin warmly invites you to the opening of the group exhibition “This, too, is a way of keeping each other close” on May 28, 2025 from 7 PM. As the second exhibition in this year’s program HANDLE [with] CARE, it centers lives and losses that are often excluded from public rituals of mourning and remembrance.
The artistic positions by hn. lyonga & Lene Markusen (together with Sascia Bailer & Andreas Doepke as the collective Field Narratives), Sarnt Utamachote, Theresa Weber, Zhou Yichen, and Lauryn Youden approach grief not as mere pain, but as a deeply social, political, and relational practice – as a way to take responsibility, to practice care, and to foster connections, especially where public recognition and remembrance has long been denied. Through queer, anticolonial, and community-based gestures, they open spaces for empathy, closeness, and solidarity.
The exhibition space itself is a site of commemoration: 2025 marks the tenth anniversary of the death of Schnute, the last bear to be kept in the Bärenzwinger.
The exhibition is accompanied by a public program focused on poetic, performative, and educational formats.
GLITCH CHOIR
28/5/2025, 8 PM
Performance by Chihiro Araki, Deva Schubert & guestsGLITCH CHOIR transfers the phenomenon of the glitch – the unexpected result of a digital malfunction – into the analog space, exploring how disruptions can open new forms of expression. At the heart of the piece is the recomposition of a song of lament, deconstructed and transformed through glitching. Historically, public mourning has been a practice performed predominantly by women, often professional lamenters, who express grief on behalf of others. This tradition reveals the paradox of women being both permitted and burdened to translate private emotions into public mourning.
In this performance, two female performers create a collective body of mourning, inviting the audience into a resonant, multivocal space. The inherent vocal distortions of lamentation become a medium for transforming individual grief into a collective glitch.
Choreography & concept: Deva Schubert
Performance: Chihiro Araki, Deva Schubert & guestsFree admission.
As part of the exhibition
“This, too, is a way of keeping each other close”
29/5/2025 – 10/8/2025
with Field Narratives (hn. lyonga & Lene Markusen), Sarnt Utamachote, Theresa Weber, Zhou Yichen & Lauryn YoudenCurated by
Maxime Lübke & Annika ReketatThe exhibition “This, too, is a way of keeping each other close” is the second part of the annual programme HANDLE (with) CARE.
Upcoming Events
Saturday, 21/62025, from 4 PM
Venue at Fête de la MusiqueSaturday, 19/72025, from 2 PM
Ways of Staying With
Day program with workshop, performance & panel on Queering Grief & LossThursday, 24/7/2025
5:30 PM Curatorial Tour
Where Words Stay, When Home Fades
7:00 PM Reading & Talk with Atefe Asadi & Sarah Rauchfuß (Farsi with German translation)Sunday, 3/8/2025, 2-4 PM
Kaffee, Kuchen & Schnute
Open neighborhood gatheringSunday, 10/8/2025, 4-7 PM
FinissageDetails of events will be published on www.baerenzwinger.berlin
Taged as/in; anticolonialism, art, Care, collectivegrief, community, contemporaryart, empathy, exhibition, feminism, glitch, grief, memory, mourning, performance, Politics, queer, remembrance, Solidarity, sound, vulnerability -
ABST 042 – A-TWEED realeas new LP “Spring Music”
A-Tweed drops “Spring Music” via Abstrakce Records—his first LP fusing acid, dub, electro & tribal vibes into a slow-motion psychedelic journey.
After several killer EPs and tracks on labels such as Tresor, Multi Culti, Hard Fist, or Playground Records, Antonio De Oto aka A-Tweed finally delivers “Spring Music.” This is his first solo LP via Abstrakce Records. He changes perspective on his music and way of producing.
His minimal approach, where echoes and reverbs become some of the main characters of the full journey, mixing up weird acid, experimental downbeat, electro, dub, and tribal vibes across a wide range of tempos. Slow-motion beats pulse beneath swirling acid lines, while dubby echoes and reverberations sculpt a landscape that is both immersive and mysterious.
A-Tweed’s meticulous production draws from the label’s tradition of organic textures and ambient vibes, yet carves a distinct path balancing deep bass, shimmering synths, and a subtle sense of psychedelia that lingers long after the needle lifts. A cohesive journey, crafted for those who seek introspective voyages without giving up new forms of dancefloor communion.
A manifesto about the power of slow rhythms, dub sensibilities, and acid-tinged experimentation, out of any hype and trend, aiming for a distinctive sound. An essential addition to the ever-evolving Abstrakce catalogue. The spring has just arrived. FFO Tolouse Low Trax, Froid Dub or Senthulá. Limited edition of 250 copies with risograph cover.
🎛️ About A-Tweed
A-Tweed is the alias of Antonio De Oto, a Rome-based DJ and producer known for his psychedelic blend of slow-motion acid, tribal rhythms, dub textures, and experimental electronics. A key figure in Italy’s underground scene, A-Tweed has built a global following through releases on influential labels like Tresor, Multi Culti, Hard Fist, Calypso Records, and Playground Records.
His sound is genre-fluid yet unmistakably his own—organic, raw, hypnotic. Whether crafting dancefloor heaters or introspective deep cuts, A-Tweed thrives on sonic unpredictability, fusing post-industrial textures, global percussion, and cosmic synths into kaleidoscopic grooves. He’s equally at home in sweaty clubs, open-air rituals, or late-night radio waves.
Beyond production, A-Tweed has earned a reputation for immersive, genre-defying DJ sets and has shared stages with forward-thinking acts across Europe. Spring Music, his debut LP on Abstrakce Records, marks a new chapter: a slower, deeper, and more psychedelic statement from one of Italy’s most restless sound explorers.
credits
releases June 13, 2025
Mastering by Rude 66
Image cover by Paul Loubet Sleeve manufactured at Obsolette Letterpress and Riso print by Nice Guy Press.
LINK A-Tweed:
LINK Abstrakce Records:
Taged as/in; Acid, ambient, analog, dancefloor, design, downbeat, DUB, Electro, Electronic, Experimental, introspective, limited, LP, mastering, minimal, Music, psychedelic, riso, risograph, slow, soundscape, tribal, underground, vinyl -
Journalismus: plakative Online-Schlagzeilen
Studie zeigt: Online-Schlagzeilen werden länger, emotionaler & negativer – ein Wandel getrieben von Klicks, nicht journalistischer Qualität.
Summary
In Kürze:
Online-Überschriften sind länger und negativer geworden.
Um Aufmerksamkeit zu erzeugen, neigen sie zu Clickbait.
Diese Entwicklung lässt sich unabhängig von der journalistischen Qualität der Medien beobachten.
Gründe für diese Entwicklung könnten die gesunkenen Kosten für Publikationen im Internet, ein allgemeiner Stilwandel oder die kompetitivere Online-Umgebung sein.
Internationale Studie dokumentiert tiefgreifenden Stilwandel im digitalen Journalismus
Online-Schlagzeilen sind in den vergangenen 20 Jahren nicht nur länger geworden, sondern auch negativer und zunehmend auf Klickzahlen ausgerichtet – und das unabhängig von der journalistischen Qualität. Zu diesem Ergebnis kommen Forscher des Max-Planck-Instituts für Bildungsforschung, die rund 40 Millionen Schlagzeilen englischsprachiger Nachrichtenseiten aus den letzten zwei Jahrzehnten ausgewertet haben. Ihre Studie wurde in der Fachzeitschrift Humanities and Social Sciences Communications veröffentlicht.
Die Forscher vergleichen das Internet mit einem riesigen Marktplatz, auf dem Journalistinnen und Journalisten mit ihren Schlagzeilen um die Aufmerksamkeit der Leserschaft konkurrieren. Diese Aufmerksamkeit ist ein kostbares Gut, denn im digitalen Zeitalter können Inhalte so günstig wie nie produziert werden – ein Überangebot und starke Konkurrenz von Inhalten ist die Folge.
Um durchzudringen, kommt der Überschrift eine entscheidende Funktion zu. Sie muss Aufmerksamkeit erzeugen und Neugier wecken. Anders als bei Print-Schlagzeilen lässt sich der Erfolg jeder einzelnen Überschrift im Internet messen, denn dort kann man sehen, wie viele Klicks sie erhalten hat. Das führt nach Ansicht der Wissenschaftler dazu, dass Online-Schlagzeilen so formuliert werden, um möglichst viele Klicks zu generieren (sogenanntes Clickbait).
„Unsere Analyse zeigt, dass sich die Sprache von Online-Schlagzeilen über die Jahre hinweg systematisch verändert hat“, erklärt Erstautor Pietro Nickl, Doktorand am Forschungsbereich Adaptive Rationalität des Max-Planck-Instituts für Bildungsforschung. „Viele dieser Veränderungen deuten auf eine Anpassung an die Anforderungen und Möglichkeiten des digitalen Umfelds hin.“
Online-Überschriften haben sich in den letzten 20 Jahren stark gewandelt
Im Zentrum der Analyse standen die sprachlichen und strukturellen Veränderungen von Schlagzeilen seit dem Jahr 2000. Diese weisen nicht auf bloße Änderungen in redaktioneller Praxis hin, sondern auch auf die wachsende Bedeutung der Schlagzeile als zentrales Element im digitalen Wettbewerb um Aufmerksamkeit.
Marek Pospisil via unsplash.com Anders als im Print-Journalismus, wo Überschriften vor allem informativ und platzsparend sein mussten, werden sie online gezielt genutzt, um Klicks zu generieren. Charakteristisch für Clickbait-Schlagzeilen ist ihre Länge: Sie sind in konversationellem Ton gehalten und dienen dazu, Neugierde zu wecken, ohne selbst viele Information preiszugeben.
Tatsächlich stellten die Forscher fest, dass die durchschnittliche Länge der Schlagzeilen kontinuierlich zunahm. Gleichzeitig wurde ein verstärkter Einsatz sprachlicher Mittel festgestellt, die typischerweise mit Clickbait assoziiert werden. Dazu zählen etwa aktive Verben, der Einsatz von Pronomen wie „ich“, „du“ oder „sie“ sowie der häufigere Gebrauch von Fragewörtern („wie“, „was“, „warum“). Diese Elemente wecken Neugier, indem sie eine Informationslücke schaffen – ein psychologischer Mechanismus, der Leserinnen und Leser zum Klicken anregen soll.
Ein weiterer markanter Befund betrifft die Satzstruktur. Während in den frühen 2000er-Jahren sogenannte Nominalsätze – zum Beispiel „Erdbeben in Myanmar“– gängig waren, traten in späteren Jahren vermehrt vollständige Sätze auf. Diese sind dynamischer und emotionaler, oft narrativ aufgebaut, und zielen stärker auf eine emotionale Ansprache ab.
Ebenfalls auffällig war die Entwicklung der emotionalen Tonalität. Die Sentiment-Analyse ergab, dass Schlagzeilen im Durchschnitt negativer geworden sind – unabhängig davon, ob es sich um hochqualitativen oder boulevardesken Journalismus handelt. Interessanterweise nutzten rechtsgerichtete Medienhäuser im Mittel deutlich häufiger negativ konnotierte Überschriften als linke oder politisch neutrale.
Entwicklungen werden durch Algorithmen verstärkt
„Die Veränderungen sind nicht das Ergebnis einzelner redaktioneller Entscheidungen, sondern Ausdruck eines kulturellen Selektionsprozesses. Bestimmte sprachliche Merkmale setzen sich durch, weil sie unter den Bedingungen der digitalen Aufmerksamkeitsökonomie erfolgreicher sind. Sie werden häufiger verwendet – gegebenenfalls auch ohne, dass sich Produzenten oder Konsumenten dieser Mechanismen bewusst sind“, sagt Pietro Nickl. Das Ganze wird durch Empfehlungsalgorithmen sozialer Medien verstärkt.
Die Studie basiert auf Daten aus vier internationalen Nachrichtenportalen – New York Times, The Guardian, The Times of India und ABC News Australia – sowie dem umfassenden News on the Web-Korpus (NOW), der rund 30 Millionen weitere Schlagzeilen aus verschiedenen Ländern enthält. Ergänzend wurden Daten von Upworthy (als Beispiel für expliziten Clickbait) und von wissenschaftlichen Preprint-Titeln (als Gegenbeispiel) analysiert.
In den meisten Variablen wurden die Nachrichtenschlagzeilen den Clickbait-Titeln über die Zeit immer ähnlicher. Die Datenauswertung erfolgte mithilfe moderner Methoden der natürlichen Sprachverarbeitung wie Sentiment-Analyse, syntaktischer Analyse und wörterbuchbasierter Auszählung.
Das Erkennen von manipulativen Inhalten wird immer schwieriger
Die Ergebnisse werfen auch grundlegende gesellschaftliche Fragen auf. Die zunehmende Verbreitung von Clickbait-Elementen in etablierten Medien könnte langfristig das Vertrauen in den Journalismus untergraben. Außerdem könnte sie die Unterscheidung zwischen seriösen und manipulativen Inhalten erschweren. Denn viele sprachliche Merkmale, die bislang als Warnsignale für unseriöse Inhalte (wie Clickbait oder manipulative Inhalte) galten – wie starke Emotionalisierung oder der vermehrte Einsatz von Pronomen und Fragewörtern – sind inzwischen auch in Qualitätsmedien verbreitet.
Mel Poole via unsplash.com „Wenn sich der Stil etablierter Medien denen von problematischen Quellen immer stärker annähert, verschwimmen die Grenzen – und das erschwert auch die Unterscheidung zwischen seriösen und manipulativen Inhalten“, warnt Co-Autor Philipp Lorenz-Spreen, Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Forschungsbereich Adaptive Rationalität des Max-Planck-Instituts für Bildungsforschung.
Änderungen im Plattformdesign notwendig
Trotz dieser Entwicklung sehen die Forschenden Handlungsspielräume. Denn die digitale Informationslandschaft ist gestaltbar. Wenn bisherige Erfolgskennzahlen wie Klicks oder Verweildauer Inhalte verzerren, sei es an der Zeit, über alternative Metriken nachzudenken.
Erste Plattformen experimentieren bereits mit neuen Ansätzen – etwa durch die Hervorhebung „tief gelesener“ statt nur „meistgeklickter“ Artikel. Auch individuell wählbare Kriterien könnten dazu beitragen, langfristig eine vielfältigere und nachhaltigere Medienlandschaft zu fördern.
Originalpublikation:
Nickl, P., Moussaïd, M., & Lorenz-Spreen, P. (2025). The evolution of online news headlines. Humanities and Social Sciences Communications, 12, Article 364. https://doi.org/10.1057/s41599-025-04514-7
Max-Planck-Institut für Bildungsforschung
Das Max-Planck-Institut für Bildungsforschung wurde 1963 in Berlin gegründet und ist als interdisziplinäre Forschungseinrichtung dem Studium der menschlichen Entwicklung gewidmet. Das Institut gehört zur Max-Planck-Gesellschaft zur Förderung der Wissenschaften e. V., einer der führenden Organisationen für Grundlagenforschung in Europa.
Text von Maria Einhorn
Weitere Informationen:
Taged as/in; Algorithmen, Aufmerksamkeit, Clickbait, Digitalisierung, Emotionen, Forschung, Headlines, Journalismus, Kommunikation, Max-Planck-Institut für Bildungsforschung, MaxPlanck, Medien, Medienkompetenz, Medienwandel, Nachrichten, Negativität, Öffentlichkeit, Online, Schlagzeilen, Sprache, Studie, Wissenschaft -
THE NGHBR$ – I KNOW WHERE YOU LIVE [GOOD SKILLS]
THE NGHBR$ drop their debut EP I KNOW WHERE YOU LIVE—4 wild tracks born of noise wars, 4:20 chaos, and zero soundproofing. Play it irresponsibly loud.
After more than ten years of friendly noise wars and five years of recording chaos, Vilnius duo THE NGHBR$ finally decided to make it official. Their debut EP, “I KNOW WHERE YOU LIVE”, out via Good Skills, squeezes three studios, endless 4:20 brainstorms, and a lifetime of side-eye from the neighbors into just four banging tracks.
Built on friendship, late nights, and questionable soundproofing, THE NGHBR$ deliver tunes that are loud, unfiltered, and proud — because keeping it down was never an option. If your walls start shaking, don’t worry. It’s just them saying hi.
“I KNOW WHERE YOU LIVE” is coming out on June 19th on all platforms.
Play it irresponsibly loud — it’s what the neighbors would want.
Taged as/in; bangers, Bass, Breaks, Chaos, club, dance floor, debut, duo, Electro, EP, Friendship, Good Skills, June, loud, Music, neighbors, noise, Party, Rave, release, sound, studio, techno, THE NGHBR$, tracks, underground, unfiltered, vibes, Vilnius
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