Frauen an der Spitze: Nicole Defren

„Wir brauchen mehr Frauen in der FinTech-Branche”

Nicole Defren hat sich schon immer für neue Technologien und die FinTech-Branche begeistert. Seit 2010 arbeitet sie bei Klarna, einem der größten Finanzdienstleister weltweit – und ist mittlerweile Head of Germany. Eine Position, in der immer noch mehr Männer als Frauen zu finden sind. Anlässlich des Weltfrauentags gibt Nicole Defren nun Einblicke in ihren Werdegang und teilt wertvolle Tipps für Frauen, die wie sie in Führungspositionen aufsteigen wollen.

Was fasziniert dich so an der FinTech-Branche?

Was ich an der FinTech-Branche wirklich toll finde, ist die Dynamik und die ständige Veränderung. Es gibt immer neue Technologien, Innovationen und Herausforderungen, denen wir uns stellen können. Als jemand, der sich schon immer für technologische Entwicklungen interessiert hat, ist es für mich faszinierend, Teil dieser Branche zu sein und aktiv an der Gestaltung der Zukunft des Zahlungsverkehrs und des Online-Shoppings mitzuwirken. Die Möglichkeiten, die sich in diesem Bereich bieten, sind schier endlos, und es ist unglaublich spannend zu sehen, wie wir mit Klarna dazu beitragen können, das Einkaufserlebnis für Verbraucher:innen kontinuierlich zu verbessern.

Welche Chancen siehst du für Frauen in der FinTech-Branche?

Die Finanzbranche vereint zwei Themen, die lange Zeit als „männliche” Aufgaben betrachtet wurden: Finanzen und Führung. Das ändert sich derzeit stark. Die Sichtweise auf Frauen und die Rollenverteilung befinden sich im Wandel. Das können und sollten wir uns zunutze machen! Egal, ob Start-Up oder etabliertes Unternehmen: Vielfalt innerhalb der Teams – und auch der Führungsriege – fördert die Kreativität und damit die Leistung. Es ist also nicht nur fair, sondern auch wirtschaftlich sinnvoll, Frauen eine gleichwertige Karriere wie ihren männlichen Kollegen zu ermöglichen. Immer mehr Unternehmen haben das verstanden – auch in der FinTech-Branche.

In den letzten Jahren ist zudem die Zahl an Netzwerken, Initiativen und Mentoring-Programmen, die sich speziell an Frauen mit Führungsambitionen richten, stark gestiegen. Hier finden Frauen auf ihre Karrierepläne ausgerichtete Beratung und Unterstützung. Eine tolle Möglichkeit für alle, die noch nicht ganz sicher sind, wie sie die nächsten Schritte gehen wollen. 

Die FinTech-Branche ist außerdem  an der Spitze, was die Nutzung digitaler Technologien betrifft. Das ermöglicht den Mitarbeitenden flexible Arbeitsmodelle. Diese Entwicklung kann helfen, Arbeit und persönliche Verpflichtungen besser zu vereinbaren.

Image © Firmbee via unsplash.com

Welchen Herausforderungen müssen sich Frauen in der Finanzwelt stellen, wenn sie eine Führungsposition anstreben?

Leider sind Frauen in der FinTech-Branche immer noch stark unterrepräsentiert, insbesondere in Führungs- und technischen Positionen. Wir brauchen mehr weibliche Vorbilder und Mentorinnen, um den Nachwuchs für eine Karriere in diesem Bereich zu begeistern. Hinzu kommen noch immer geschlechtsspezifische Vorurteile: Frauen seien nicht “hart” genug für einen Job in der FinTech-Branche, sie denken nicht so logisch wie Männer, für Führungspositionen seien sie zu emotional und außerdem könnten sie ja schwanger werden.

Auch, wenn das so sicherlich nicht mehr im Bewerbungsprozess kommuniziert wird, müssen Frauen oft mehr Engagement zeigen, um ihre Kompetenz unter Beweis zu stellen, als ihre männlichen Mitbewerber. Nur fünf der 50 größten europäischen Banken werden derzeit von Frauen geführt. Das zeigt die Gender Equality Study of the European Banking Sector 2023 von BCG (Boston Consulting Group).

Die Fintech-Branche ist zudem für ihr hohes Tempo bekannt. Flexibilität ist von Vorteil –  gerade für Mütter, aber nicht immer so einfach umsetzbar. Hier sehe ich es auch als Aufgabe der Branche, weiter daran zu arbeiten und ein Arbeitsumfeld zu kreieren, das Beruf und Familie leichter vereinbaren lässt.

Eine weitere Herausforderung ist die Finanzierung: Wie bei der Care-Arbeit ist auch die Verteilung von Kapital oft ungleich. Frauen, die FinTech-Startups gründen, haben es oft schwerer, Zugang zu Venture Capital oder anderen Finanzierungsquellen zu bekommen. Studien zeigen, dass von Frauen geführte Startups weniger Kapital erhalten als ihre männlichen Pendants. Die Weltbankgruppe hat in ihrer FINDEX-Datenbank 2021 eine Finanzierungslücke für frauengeführte Kleinst-, kleine und mittlere Unternehmen von 1,7 Billionen US-Dollar ermittelt. 

Nicht zuletzt ist die FinTech-Branche von männlich dominierten Netzwerken geprägt. Aber davon sollten wir uns nicht abschrecken lassen, sondern uns an Initiativen wie „Fintech Ladies” oder „Fondsfrauen” halten.

Wie hat deine eigene Erfahrung als weibliche Führungskraft in einer eher männerdominierten Branche deine Sicht auf Leadership und Diversität beeinflusst?

Als weibliche Führungskraft im FinTech-Sektor hat mich meine Erfahrung in meiner Überzeugung bestärkt, dass Diversität und Inklusion nicht nur moralisch richtig, sondern auch geschäftlich sinnvoll sind. Es ist wichtig, eine Kultur zu schaffen, die alle Stimmen wertschätzt und fördert. Nur so erreicht ein Unternehmen ein positives Arbeitsumfeld, das wiederum die Motivation und damit die Wirtschaftlichkeit fördert. 

„Die FinTech-Branche bietet Frauen sowohl Herausforderungen als auch Chancen. Indem sie die Hindernisse überwinden und die Chancen nutzen, können Frauen in dieser dynamischen Branche nicht nur erfolgreich sein, sondern auch dazu beitragen, sie zu verändern und inklusiver zu gestalten.”

Nicole Defren

Gibt es Mentor:innen oder Vorbilder, die deine berufliche Entwicklung beeinflusst haben?

Ich habe von verschiedenen Mentor:innen gelernt, sowohl innerhalb als auch außerhalb der FinTech-Branche. Ihre Ratschläge und ihr Support waren entscheidend für meine berufliche Entwicklung. Einer meiner wichtigsten Mentoren war tatsächlich mein Vater, der mir beibrachte, auch Rückschläge verkraften zu lernen und immer positiv zu bleiben.

Welche beruflichen Werte oder Prinzipien sind dir besonders wichtig, und wie beeinflussen sie deine beruflichen Entscheidungen?

Integrität, Transparenz und Innovation sind mir wichtig. Diese Werte beeinflussen meine Entscheidungen, wie ich Teams führe, Projekte auswähle und mit Herausforderungen umgehe.

Nicole Defren: 5 Tipps für eine Karriere in der FinTech-Branche

  1. Netzwerken und Mentoring suchen: Baut Beziehungen zu erfahrenen Fachleuten in der Branche auf. Mentoring kann besonders wertvoll sein, um Einblicke, Rat und Unterstützung zu bekommen.
  2. Immer wieder Neues lernen: Die FinTech-Branche entwickelt sich schnell weiter. Bleibt neugierig und engagiert euch für kontinuierliches Lernen, um mit den neuesten Technologien und Trends Schritt zu halten.
  3. Selbstvertrauen stärken: Vertraut auf eure Fähigkeiten und seid euch eures Wertes bewusst. Zögert nicht, eure Ideen vorzubringen, für euch selbst einzustehen und nach höheren Positionen zu streben.
  4. Risikobereitschaft: Seid bereit, Risiken einzugehen und aus eurer Komfortzone herauszutreten. Dies kann bedeuten, eine neue Herausforderung anzunehmen, ein Projekt zu leiten oder ein eigenes Startup zu gründen.
  5. Diversität fördern: Engagiert euch für die Förderung von Diversität und Inklusion in euren Teams und Organisationen. Diversität führt zu kreativeren, innovativeren und leistungsfähigeren Teams.
Nicoles Favorite Klarna Tool: Klarna Search und die personalisierten Shopping-Erlebnisse. Klarna bietet individuelle Empfehlungen und Angebote basierend auf dem Kaufverhalten der Nutzer:innen, was das Einkaufen bequemer und zielgerichteter macht.

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Using her self-portrait Developing Tray #2 (Grey) as its point of departure, Collier’s new body of work engages ideas of representation and community and includes images of herself as well as some of her peers in Berlin. @galerie_neu Das Jahresprogramm des @coberlin Mit über 250 Ausstellungen von mehr als 500 Künstler:innen, der Förderung von 250 Talenten sowie der Etablierung eines neuen Preisformats trägt C/O Berlin kontinuierlich neue Impulse in die Welt der Fotografie. Die Performance gewährt einen Einblick in die autobiografischen Erfahrungen der Künstlerin, die offen und mutig über den sexuellem Missbrauch in ihrer Kindheit spricht. Die Begegnung ist sehr intim, nur für eine*n Zuschauer*in vorgesehen von kurzer Dauer Berliner Clubkultur setzt auf Zusammenhalt und Wandel: The @kristinhjellegjerdegallery is delighted to announce the opening of its new Berlin gallery in the Mercator Hoefe courtyard on Potsdamer Straße. Die Künstlerin @isabelle_borges_berlin fasziniert mit ihrer Übersetzung von Naturerlebnissen in Kompositionen, in denen Linien mit Flächen tanzen und Farbklänge von Orange und Gelb gegenüber tiefem Grün und Blau die Empfindungen von Licht, Wärme und Poesie wecken.

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