Über das Leitmotiv was zwischen uns steht hinaus greifen die Ausstellungen des EMOP Berlin 2025 spannende und vielschichtige Themen auf. In dieser Woche präsentieren wir Ihnen fünf Ausstellungen unter der Überschrift: Where is my mind. Räume der Erinnerung. Entdecken Sie Ausstellungen, in denen Fotografie die Rolle einer Zeitzeugin übernimmt und von mikro- und makrohistorischen Wandlungen erzählt.
SCHWERPUNKT
WHERE IS MY MIND – Räume der Erinnerung

Fotografie hat sich im Laufe des 20. Jahrhunderts zum zentralen Medium für die Vermittlung von Vergangenheiten etabliert. Wie kein anderes formt das fotografische Bild individuelle und kollektive Vorstellungen von Geschichte.
Mira Anneli Naß
Kunsthistorikerin und Jurymitglied des EMOP Berlin 2025
INVENTARISIERUNG DER MACHT. DIE BERLINER MAUER AUS ANDERER SICHT

Der frühen Berliner Mauer widmen sich Annett Gröschner und Arwed Messmer in einem fotografisch-literarischen Langzeitprojekt, das mit überliefertem Archivmaterial der Grenztruppen der DDR arbeitet und die Mauer aus östlicher Perspektive zeigt. Ausgestellt wird es an einem der Originalschauplätze, in den Räumen des Mauer-Mahnmals im Deutschen Bundestag.
Mit: Annett Gröschner, Arwed Messmer
KUNSTSAMMLUNG DEUTSCHER BUNDESTAG
Mauer-Mahnmal im Marie-Elisabeth-Lüders-Haus 10117 Berlin
Zugang über die Spree-Uferpromenade Schiffbauerdamm
6 NOV—27 APR 2025
ELENA HELFRECHT. MAKING A HOME

In Making a Home zeigt Elena Helfrecht ihre Serie Plexus (2018—2023), die das Thema Postmemory und Traumavererbung in Verbindung mit aktuellen politischen Entwicklungen behandelt. Ihre Schwarzweißfotografien inszenieren alltägliche Räume surreal. Die Arbeit verknüpft Archivbilder und thematisiert die komplexen Beziehungen zwischen Orten, Menschen und Geschichte.
GALERIE ALLES MÖGLICHE
Odenwaldstraße 21, 12161 Berlin
2 MAR—6 APR 2025
EIN DORF 1950–2022. UTE MAHLER, WERNER MAHLER UND LUDWIG SCHIRMER

Ein Dorf 1950—2022 ist eine Familiengeschichte und ein einzigartiges Langzeitprojekt über einen Ort in Thüringen, in dem die Veränderungen des Ortes und des Miteinanders der Menschen über 70 Jahre deutlich werden. Es ergeben sich Fragen nach Kontinuitäten und Veränderungen, nach Heimat, nach Bleiben, Wegziehen oder Zurückkommen, die über die Grenzen des Dorfes hinausweisen.
AKADEMIE DER KÜNSTE
Hanseatenweg 10, 10557 Berlin
28 FEB—4 MAY 2025
WAS GESCHEHEN UND NIE GESCHEHEN IST

Die Ausstellung was geschehen und nie geschehen ist thematisiert die Schicksale von Menschen, die zu DDR-Zeiten von politisch motiviertem Kindesentzug betroffen waren. Fotografien von Paulina Metzscher und Amelie Sachs sowie Texte von Eva Gemmer setzen sich eindringlich mit den Geschichten der Betroffenen und den bis heute andauernden Folgen auseinander.
Mit: Eva Gemmer, Paulina Metzscher, Amelie Sachs
KERBER VERLAG
Rudi-Dutschke-Straße 26, 10969 Berlin
7—29 MAR 2025
DEUTSCHE JUDEN HEUTE. LEONARD FREED

Weniger als 20 Jahre nach der Shoah dokumentierte Leonard Freed das Leben jüdischer Gemeinden in Westdeutschland. 52 Fotografien seiner Serie Deutsche Juden heutenehmen die jüdische Gemeinschaft in den Blick und diskutieren über das Verhältnis von Jüdinnen, Juden und Deutschen. Nun sind alle Werke erstmals in einer Gesamtschau zu sehen.
JÜDISCHES MUSEUM BERLIN
Lindenstraße 9—14, 10969 Berlin
11 NOV 2024—27 APR 2025
ENTDECKEN SIE MEHR


Philipp Funke. A Dictator’s Home, Schoenfeld Architekten, Laufzeit: 7—29 MAR, Fr 15–19 h, Sa 12–18 h

Über den EMOP Berlin
Der EMOP Berlin – European Month of Photography ist ein Festival für Fotografie von Kulturprojekte Berlin in Zusammenarbeit mit zahlreichen Institutionen in der Stadt. Das Festival wird ermöglicht durch Mittel der Senatsverwaltung für Kultur und Gesellschaftlichen Zusammenhalt sowie des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE).
Hauptkooperationspartner des EMOP Berlin 2025 ist die Akademie der Künste.
Foto-Credits: © Seiichi Furuya, © Elena Helfrecht, © Leonard Freed, © Ludwig Schirmer, © Paulina Metzscher und Amelie Sachs, © Werner Mahler, © Annett Gröschner und Arwed Messmer, © Elena Helfrecht, © Paulina Metzscher und Amelie Sachs, © Leonard Freed, © Seiichi Furuya, © Käte Frank, © Philipp Funke, © VA Wölfl
You must be logged in to post a comment.