Die internationale Designmesse BLICKFANG kommt erstmals nach Berlin: Vom 05. bis 07. Mai zeigen Schulter an Schulter aufstrebende Talente neben bereits etablierte Designer:Innen im stilwerk Kantgaragen in Charlottenburg. Die Designmesse inszeniert die Aussteller:Innen wie einen Concept Store und kuratiert mit Spürsinn für Design aus Berlin, Deutschland sowie aus ganz Europa. Dieter Hofmann hat die Designmesse vor 30 Jahren gegründet, nun startet sie auch in der Hauptstadt der Kreativen durch. Die Tickets für die Veranstaltung sind nur im Vorverkauf erhältlich.
Designer:innen im Gespräch
Bei der BLICKFANG treffen Stilliebhaber:Innen, Designenthusiast:Innen und alle, die das Besondere suchen, auf die Designer:Innen selbst und entdecken Produkte und Kreationen, die niemand hat, aber jeder gerne hätte. Tatsächlich stehen auf BLICKFANG-Messen immer die Denker:Innen und Macher:Innen des Entwurfs am Stand. Ansprechen ist ausdrücklich erwünscht, denn im persönlichen Gespräch erhalten Möbel ein Gesicht und Mode einen Charakter.
Besucher:Innen der Designmesse erwartet ein fein kuratiertes, durch eine externe Fachjury ausgewähltes Portfolio an einzigartigen Lieblingsstücken. Durch das enge Netzwerk in die junge, selbstproduzierende Designszene finden sich unkonventionelle und weitestgehend unbekannte Entwürfe auf der BLICKFANG. Doch im Gegensatz zu vergleichbar konzeptstarken Designfestivals für Fachleute können die Besucher:Innen alles, was sie sehen, auch an Ort und Stelle kaufen – und dabei interessante Hintergrundgeschichten entdecken.
Laura Stolz Design – Ästhetik in Lederform
Nachhaltige Designertaschen aus Naturleder von Laura Stolz sind wahre Augenweiden. Das klare und zeitlose Design begeistert mit einer hohen Ästhetik. Besonders spannend sind die gefalteten und gesteckten Elemente, die Nähte und Metallteile reduzieren und viel Freiraum für individuelles Design lassen. In ihrem Berliner Atelier fertigt Laura Stolz alle Designstücke und Lederaccessoires in Handarbeit. Als lokale Designerin ist sie auf der BLICKFANG in Berlin dabei und präsentiert und verkauft ihre neueste Kollektion auf der Designmesse.
Eins und Viele – Minimalistische Objekte mit Charakter
Eins und Viele ist ein Netzwerk aus lokalen Produzent:Innen für Lampen und Möbel aus handwerklicher Produktion. Für das interdisziplinäre Team um Gründer Jurek Brüggen (Architekt) Karla Philipp (Ärztin) und Victor Nagel (Ökonom & Designer) ist die Gestaltung das Konzept. Heraus kam dabei unter anderem eine minimalistische Leuchte in kräftigen Farben, die Designenthusiasten erfreut.
Die ästhetische Tisch- oder Stehleuchte ist mit integriertem Dimmer erhältlich, wodurch sich die Beleuchtung ganz leicht auf die richtige Stimmung anpassen lässt. Alle Objekte von Eins und Viele werden von regionalen Betrieben hergestellt und jedes Produkt erhält ein Zertifikat für lokale Produktion mit Angabe des Herstellungsortes.
ellenberger – Mit Perspektivwechsel zu ehrlichen Möbeln
Sorgfältig und mit feiner Hand gestaltet der Designer Jannis Ellenberger in enger Partnerschaft mit Handwerksbetrieben aus Oberfranken ehrliche Holz-Möbel.
Aus Holz der umliegenden Wälder entstehen ressourcenschonend und regional produzierte Interiorobjekte, die in Gestalt und Qualität Jahrzehnte überdauern. Darunter „Privat Space“, ein Waschtisch, der eine Hommage an das Pure und die Reinheit des Materials ist.
Bett „Nordic Space“ entsteht aus Eichen, die am Ende ihres Lebenskreises eigentlich zu Brennholz werden. So wird aus dem im Spessart und Steigerwald geschlagenen Eichenholz aus nachhaltigem Forstbetrieb ein charaktervolles Bett mit schräg stehenden Beinen und raffiniertem Holzgestell.
HOLDHOLD – Traditionelles Handwerk für zeitgemäßes Design
Möbel von HOLDHOLD aus Bielefeld sind nicht nur der Gegenentwurf zur Wegwerfmentalität und Kurzlebigkeit, sondern sind auch kunstvoller Ausdruck, Neues zu wagen. Der Gründer und kreative Kopf des Labels Joscha Finhold kam von Rechtswissenschaften zum Möbeldesign. Der studierte Jurist sattelte um und machte eine Tischlerlehre, um seine Möbel selbst herstellen zu können.
NOSTUDIO – Forschen, gestalten und experimentieren
Hinter dem Namen NOSTUDIO steht die junge Produktdesignerin Judith Kamp. In ihrem Dortmunder Studio arbeitet sie an neuen Ideen in den Bereichen Möbel, Beleuchtung und Tableware – forscht und entwirft, baut Prototypen und experimentiert. Bisher entstanden sind beispielsweise das modulare Regalsystem S4, das individuell gestaltet und konfiguriert werden kann. Bestimmte Elemente können akzentuiert werden und unterstreichen durch ihre Konstruktion den architektonischen Charakter des Regals. Zug-Pendelleuchte RYTHM wird durch rhythmische Prinzipien von Wechsel und Wiederkehr aus entgegengesetzten und parallelen Bewegungsrichtungen der Elemente ständig neu geformt.
Alle Elemente stehen in Beziehung zueinander. Sobald eines von ihnen durch Ziehen in Bewegung gesetzt wird, gerät die gesamte Konstellation ins Gleichgewicht und die einzelnen Körper verändern ihre Position. Ebenfalls aus Experimentierfreude entstanden ist ein Spiegel, der die Bedeutung von „benutzbar“ neu interpretiert. Denn: bei NOK kann sich die Betrachterin / der Betrachter nicht richtig sehen. Ein Entwurf, der dennoch als gutes Design bezeichnet werden kann? Die Frage von Judith Kamp lautet eher: „Brauchen wir unsere tägliche Routinekontrolle des eigenen Spiegelbildes?“.
BUFFET Clothing – Zero Waste Streetstyle aus Bratislava
Buffet steht für limitierte Kollektionen aus „Deadstock“ Material der Überproduktionen italienischer Premiummarken. BUFFET macht sich auf die Suche nach den besten Stoffresten und verwendet die hervorragende Stoffqualität, um daraus individuelle Streetstyle-Mode zu entwerfen. Alle Produkte werden im Atelier in Bratislava, Slowakei, entworfen und als Prototypen hergestellt. Ist ein Stoff aufgebraucht, so kann auch das Modestück nicht mehr nachgeordert werden. Das Ergebnis ist limitierte und gleichzeitig nachhaltige Unisex-Fashion in zeitlosem Stil.
LEIPZIGER WERKSTÄTTEN – Maßgefertigte Möbel aus Massivholz
Ästhetik, Funktionalität und Langlebigkeit stehen bei den Möbeln der LEIPZIGER WERKSTÄTTEN im Fokus. Hölzer aus regionalem, zertifiziertem Anbau ergeben mit schadstofffreien, veganen Ölen individuelle Entwürfe und Maßanfertigungen. Seit 2018 entwickelt und baut die Manufaktur in einem alten Fabrikgebäude im Norden Leipzigs Tische, Stühle, Betten und Objektmöbel zwischen traditionellem Handwerk und zeitgemäßem Design.
Jakob Schenk – Ideenschmiede und Marke für funktionale Designprodukte
Als studierter Innenarchitekt absolvierte Jakob Schenk ein Masterprogramm für Möbeldesign an der Aalto University in Helsinki. Zurück in Deutschland, gründete er 2010 in der Nähe von Augsburg sein gleichnamiges Label. Seitdem entstehen mit kindlicher Neugier, viel Humor und Experimentierfreude Produkte, die Freiheit zum Spielen bieten sowie Entwürfe für namhafte Hersteller.
Gern willkommen: Herausforderungen, auf die zumeist unkonventionelle Antworten folgen – und das hinsichtlich der Formgebung sowie der Entwicklung von Konzepten, die das moderne Leben mit ästhetischen und funktionalen Produkten erleichtern. Das Resultat: Produkte, die mutige Grenzgänger sind, wie „Wolperding“ – weder Tisch noch Leuchte, weder Garderobe noch Pflanzenständer, sondern ein neu gedachter Allrounder. Vielfältige Funktionselemente, die flexibel an einem Stab angebracht werden können, machen „Wolperding“ zu einem individuell nutzbaren Möbel. Mit „Drei“ ist ein Stuhl entstanden, der drinnen und draußen, am Esstisch oder Arbeitstisch sowie auf der Terrasse seinen Platz findet – immer wieder neu und leicht an einen neuen Ort mitzunehmen.
Lotre Studio – Slow Fashion at its best
Das Slow-Fashion-Label LOTRE aus Berlin verbindet individuelles Design mit nachhaltiger Herstellung. Designerin Luisa Lauber fertigt ihre Modestücke ausschließlich aus Naturfasern (meist Merinowolle), sodass beim Waschen kein Mikroplastik freigesetzt wird und alle Kleidungsstücke vollständig biologisch abbaubar sind.
Die Produkte werden nur „on demand“, also auf Bestellung und lokal in Berlin produziert. Bei ihrer täglichen Arbeit steht Zero Waste im Vordergrund. Möglich macht das die Fully-Fashioned-Stricktechnologie, wodurch Garnabfälle während des Herstellungsprozesses vollständig vermieden werden.
Alle Einzelteile des Kleidungsstücks werden direkt in seiner endgültigen Form gestrickt, sodass kein Zuschnitt erforderlich ist.
Die BLICKFANG in Kürze
Die BLICKFANG ist das größte Design Shopping Event in Deutschland, Österreich und der Schweiz.
Seit 30 Jahren findet sie im jährlichen Rhythmus an sechs europäischen Standorten statt: Basel, Wien, Zürich, Stuttgart, Hamburg und Berlin. Jährlich beteiligen sich rund 1.000 Designer:Innen an der BLICKFANG
In den Bereichen Möbel, Produkte, Mode und Schmuck tätig, besuchten über 70.000 Menschen die BLICKFANG pro Jahr.
Für die BLICKFANG müssen die Teilnehmer:Innen sich bewerben; eine Fachjury wählt aus allen Einreichungen rund ein Drittel als Aussteller aus.
2022 lancierte die Designmesse außerdem das neue Messeformat Fashion + Food by BLICKFANG. Im Jahr 2021 überraschte die Designmesse mit einem neuen Markenauftritt, der von Studio Besau-Marguerre verantwortet wird.
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