Berliner Kulturkataster: Zwischen Krise und Zukunft

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Am 28. November 2024 fand im Silent Green Kulturquartier die erste Konferenz zum Berliner Kulturkataster statt. Im Fokus stand die Zukunft der Berliner Kulturlandschaft – besonders angesichts der kurz zuvor veröffentlichten Kürzungspläne im Kulturhaushalt. Vertreter*innen von Kulturorganisationen, Politik und Verwaltung diskutierten, wie das Kulturkataster helfen kann, die kulturelle Vielfalt Berlins zu sichern und eine nachhaltige Stadtentwicklung zu fördern.

Kultur in der Krise

Die angekündigten Budgetkürzungen treffen Berlins Kultursektor hart. Dirk Förster von der Kulturraum Berlin gGmbH betonte: „Mehr als 3.000 Künstler*innen aller Sparten sind durch den Wegfall von Arbeitsräumen bedroht.“ Auch die Schaubühne sieht sich laut Paulina Frank gezwungen, ihr künstlerisches Programm drastisch zu reduzieren.

Ein besonderes Problem betrifft Projekte für kulturelle Teilhabe. Sabine Kroner von Berlin Mondiale erklärte: „Die vollständige Streichung der Förderung gefährdet den Zugang zu Kultur für viele Menschen in Berlin.“

Das Kulturkataster als Lösung

In diesem Kontext wurde das Kulturkataster als essenzielles Instrument zur Sicherung der kulturellen Infrastruktur hervorgehoben. Laut Lynhan Balatbat-Helbock von Savvy Contemporary kann es helfen, „die wirtschaftlichen und sozialen Auswirkungen von Kultur sichtbar zu machen und für ihren Erhalt zu argumentieren.“

Kai Sachse von der Clubcommission betonte zudem, dass es helfen könne, Kulturorte vor Verdrängung zu schützen: „Sowohl etablierte Institutionen als auch nicht-institutionell geförderte Orte wie Clubs profitieren von der Sichtbarkeit, die das Kulturkataster schafft.“

Handlungsempfehlungen für Politik und Verwaltung

Die Konferenz erarbeitete konkrete Forderungen:

  • Mehr Transparenz und Kommunikation: Viele Teilnehmer*innen kritisierten Defizite im Umgang mit den Kürzungen. Eine frühzeitige und offene Kommunikation sei nötig.
  • Ein Kulturfördergesetz: Laut Paulina Frank ist es unerlässlich, „damit die Finanzierung von Kultur langfristig gesichert wird.“
  • Gezielte Förderung benachteiligter Stadtteile: Das Kulturkataster soll genutzt werden, um kulturelle Unterversorgung in bestimmten Bezirken aufzudecken und gezielt zu fördern.
  • Schutz des Kulturkatasters vor Instrumentalisierung: Die Daten müssen objektiv und transparent bleiben und ausschließlich der Kulturförderung dienen.

Fazit und Ausblick

Die Konferenz zeigte deutlich, dass das Berliner Kulturkataster ein unverzichtbares Instrument zur Stadtentwicklung ist. Gleichzeitig wurde gewarnt, dass die aktuellen Kürzungen das gesamte kulturelle Ökosystem gefährden. Langfristig droht eine Homogenisierung der Kulturlandschaft, die soziale Teilhabe erschwert.

Das Kulturkataster kann dazu beitragen, dem entgegenzuwirken. Es bietet „eine Datengrundlage, die in dieser Vollständigkeit weder auf Bezirks-, Landes- noch Spartenebene vorliegt“ und schafft so die Basis für evidenzbasierte Kulturpolitik.

Der Appell der Konferenz ist klar: Das Kulturkataster muss weiterentwickelt und verstetigt werden – als zentrales Instrument für die Zukunft der Berliner Kultur. #berlinistkultur

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