Ukraine im Kontext: Dnipro

Historiker:Innen blicken auf die jüdische Geschichte von Dnipro und die Heraus­forderungen, mit denen die Menschen dort im Krieg konfron­tiert sind.

Dnipro, eine Millionen­stadt im Osten des Landes, galt im Volks­mund als „die jüdische Hauptstadt der Ukraine“. Gegründet im 18. Jahrhundert als Katerynoslav zählte Dnipro vor dem Zweiten Weltkrieg ca. 80.000 Jüdinnen:Juden, etwa ein Zehntel der städtischen Bevöl­kerung. Im sowje­tischen Dnipropetrovsk, das von Antisemi­tismus und Anti­zionismus geprägt war, schien das jüdische Leben zum Erliegen zu kommen. Erst mit der Prokla­mation von Glasnost und Perestrojka begann langsam eine Renaissance jüdischen Lebens in der Stadt. Heute weist Dnipro mit Kultur­zentren, Synagogen, Schulen, Museen und wissen­schaftlichen Einrich­tungen eine breitge­fächerte Infrastruktur auf, die durch den Krieg Russlands erneut bedroht ist.

Die Geschichte von Dnipro

Die Histori­kerin Tetiana Portnova erkundet die jüdische Geschichte von Dnipro seit dem 18. Jahrhundert. Die Wissen­schaftlerin Anna Medvedovska widmet sich dem Blick der sowje­tischen und ukra­inischen Geschichts­schreibung auf die Schoa. Der Journalist und Vorsteher der Dniprover Gemeinde Oleg Rostovtsev berichtet über die Entwicklung des jüdischen Lebens in der unab­hängigen Ukraine und die Heraus­forderungen, mit denen Menschen im Krieg konfrontiert sind (aus Dnipro digital zugeschaltet).

Anna Medvedovska: sie trägt langes braunes Haar über die Schulter fallend, blaue Augen und ein feines Gesicht.
Anna Medvedovska; Foto: privat

Ukraine Im Kontext


Jüdische Perspektiven auf Gegenwart und Geschichte der Ukraine

Donnerstag, 2. März 2023, 19 Uhr

Eine Gesprächs­reihe der Bundes­zentrale für politische Bildung, des Jüdischen Museums Berlin und OFEK e.V.

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