Wie die female Avantgarde abstrakte Themen wie Familie oder fiktive Portraits in zeitgemäße Bilder verarbeitet zeigt die Berliner Künstlerin Simone Haak. Aktuell ist sie in der Ausstellung “Andere Ufer” mit neuen Arbeiten in der KÖPPE CONTEMPORARY Galerie vertreten.
Ideen, Klischees und Utopien
„Bei meinen Landschaften handelt es sich um konstruierte Orte, die nicht nur als Bühne für mein ‘Bildpersonal’ fungieren, sondern zunehmend auch ein Eigenleben entwickeln. Sie bilden, genau wie meine Figuren, die ‘fiktionalen Porträts’, keine real existierenden Vorbilder im zeitlichen oder örtlichen Sinne ab, sondern formulieren fiktive innere Räume.
Es geht dabei eher um Ideen, Klischees oder auch Utopien von Landschaften und auch um innere Räume. Teils nehmen sie hybride Formen an, teils führen sie ein Eigenleben. In ihnen wird Figürliches wesenhaft. Meine fiktiven Landschaften bewegen sich im Grenzbereich zu klassischen Genre-Zuordnungen – zum Figürlichen, dem Stillleben, der klassischen Landschaftsmalerei oder zum Porträt beispielsweise“, so die Künstlerin.
Malerische Elemente, wie die suggestive Inszenierung ihrer Porträts durch Beleuchtungseffekte, die oft ein hartes Licht und starke Schlagschatten werfen, oder das Changieren zwischen konkreter Wirklichkeit und imaginären Szenarien oder dem Traum sind geradezu bildbestimmend für das Œuvre der Künstlerin. Paradoxien sowie wundersame Metamorphosen und Transformationen oder auch ins Unbekannte führendes sind wiederkehrende Elemente in ihren Motiven.
Das Nicht greifbare
Dabei sind Simone Haacks Werke nie reale Abbilder unserer Alltagswirklichkeit. Der Außenwelt stellt die Künstlerin fantastische Szenerien gegenüber – Gegenwelten, Welten des Entrücktseins, darunter Motive des Schlafs und des Traums sowie des Schwebens beispielsweise.
„Dem Unheimlichen und nicht Greifbarem gebe ich in meiner Bildwelt genauso viel Raum wie auch dem Absurden, der Ironie, dem Humor und der Schönheit. Mir ist eine Ambivalenz im Bildausdruck und der ‘Lesbarkeit’ meiner Bilder wichtig. Zwar deuten sich auch Grauen und Unheil in meinen Bildern an. Doch das zeigt sich nie direkt, sondern ausschließlich in Ahnungen“, erläutert die Künstlerin.
„Ich male fiktive, suggestive Bildnisse. Ich hatte schon immer die Vision einer Bildsprache, die zwar mit den Mitteln des Realismus arbeitet, aber dennoch nicht die Realität abbildet, sondern eine Art Parallelspur dazu bildet“, beschrieb Simone Haack ihr Bildkonzept in einem Interview von 2012.
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