Kleiner Hinweis: KUNST

Mit dem Beginn der Lockerungen sind auch zahlreiche Galerien wieder mit zeitgemäßen und kritischen Künstler*Innen vertreten. Allerdings by appointment only.

seit diesem Monat öffnet sich auch die Kulturszene in Deutschland wieder ein Stück weit und genau jetzt ist der perfekte Zeitpunkt in entschleunigter Atmosphäre ein paar Ausstellungen zu besuchen! Letzten Freitag hatte ich die Ehre die Previews zweier junger Künstler*innen in der Eigenart Gallery + LAB besuchen zu dürfen. Nach online Voranmeldung ist es nun möglich im kleinen Rahmen die beiden Künstler*innen Cornelia Baltes mit ihrer ersten Solo Austellung „Eigenbrötler“ und Stef Heidhues „Backstage with Modern Dancers“ zu besuchen.

Cornelia Baltes: Eigenbrötler

Beide Ausstellungen beschäftigen sich mit der Exklusivität, welche die Kunstwelt und die Betrachter*innen sozusagen durch einen gläsernen Vorhang voneinander trennt. Bei Baltes ist es ein spielerischer Ansatz, den sich die Künstler*in durch ihre Produktivität und einem Studium in London angeeignet hat.

Die Betrachter*innen erahnen den Humor der Künstler*in in ihren abstrakten und teilweise grobschlächtigen Körperformen, welche sie im farbenfrohen Raum erkennen lässt. Laut eigner Aussage der Künstler*in ist es gerade dieser Ansatz, der oftmals von einer eher männerdominierten Kunstszene als unseriös oder verpönt gilt und genau deshalb die Betrachter*innen auf besondere Art und Weise abzuholen vermag.

„Vielleicht war es die Distanz zu Deutschland und seinen Mythenmalern, die ihr die Freiheit gegeben hat, auf ihre ganz eigene Art auf die Welt zu reagieren – losgelöst von den Erwartungen, die man hierzulande immer noch so gern auf Maler*innen projiziert, die immer irgendwie in der Kaputtheit des Menschen herumstochern müssen, um als ernsthafte KünstlerInnen anerkannt zu werden.“

Cornelia Baltes

Baltes Ausstellung ist noch bis zum 10. April diesen Jahres als Teil des EIGENART LAB’s in der Torstraße 220 zu sehen.

Stef Heidhues: Backstage with the Modern Dancers

Stef Heidhues, CR EIGENART/ Stef Heidhues

Der zweite Teil meiner Privataudienz in Sachen Kunst fand um die Ecke in der Auguststraße 26 statt, wo ich durch die sehr abstrakten und eher technischen Elemente der Künstler*in Stef Heidhues geführt wurde, welche sich den Backstage Bereich professioneller Tänzer*innen zum Leitfaden machte. Auch schon vor dem Ausbruch der weltweiten Pandemie hat sich Heidhues zur Aufgabe gemacht, mit der privaten Atmosphäre des Backstage Bereichs zu spielen, welche normalerweise einem Publikum vorenthalten bleibt. Ihre teils unaufdringlichen Arbeiten nehmen auf technische Art und Weise, die komplexen Bewegungsabläufe der Körperkünstler*innen auf und verleiht durch die starre Komplexität der Werke, der (un)gewünschten Illusion einen besonderen Ausdruck.

Die Ausstellung „Backstage with Modern Dancers“ von Stef Heidhues ist für Kunstinteressierte noch bis zum 20. März in der Augustraße 26 zu sehen. Info’s und Voranmeldung findet ihr hier.

„Wir haben keine Illusion nötig, um Sie zu desillusionieren zu können. Wir spielen keine Schicksale. Wir spielen keine Träume. Wir spielen Ihnen keine Handlung vor.“

Peter Handke, 1966

Martha Cooper: Taking Pictures

Martha Cooper, CR Urban Nation/ Nika Kramer

Noch nicht gesehen habe ich allerdings die Ausstellung der Street Art Künstler*in Martha Cooper, welche seit kurzem in der Urban Nation läuft. Auch diese neu kuratierte Sammlung ihrer Arbeiten aus über 60 Jahren der Street Art Bewegung, ist Anlass für einen ausgedehnten Spaziergang nach Schöneberg. Mit Voranmeldung ist die multimediale und durch bisher ungezeigte Fotografie unterstütze Soloausstellung, „Taking Pictures“ für jeden bis zu 60 Minuten zugänglich.

Mehr zur Künstler*in, ihrer der Ausstellung und zur Online Anmeldung auf Urban Nation.

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