i8i: Tanz Performance & Art Exhibition

Eine dystopische Zukunftsvision mit der Frage, wie es mit Kunst und Klima nach der Pandemie weiter gehen soll? Der Recap.

Glücklicherweise durften alle Besucher*innen dank der 3G Politik der Trauma Bar und Kino einen unvergesslichen Abend erleben. Nach genereller negativ-Testkontrolle, schlenderten die Kunstbegeisterten in schillernderen Outfits in den Innenhof der Location um direkt von einer mystischen Skulptur – welche über einem schwarz eingefärbten Wasserbassin thronte – begrüßt zu werden.

Zwischen weiteren Skulpturen und Videoinstallationen wanderten die Betrachter in einer Welt, die an apokalyptische Zustände und Orwellsche Verhältnisse erinnert. Eine Zukunftsvision, die angesichts der vermehrt extremeren Klimakrise nicht zu weit hergeholt scheint. Ausgangspunkt für die Betrachtung der Kunstwerke waren die Zeitachsen der aktuellen Wirtschaftsmotoren wie Öl, Kohle und Atomenergie. Zudem spielt – typisch für die Gen Z – auch das Internet und dessen Nutzung, sowie der ständige Informationsfluss eine tragende Rolle für das Verständnis des Exhibition.

Umweltkritik oder Flash back into the 90?

Mit der Repetitive der Tanzperformances, die musikalische an die späten 1980er und 90er Jahre erinnerte, wurden durch „Pogo-Elemente“ die Kollisionen der aktuellen Wirtschaftspolitik auf die Umwelt verdeutlicht. Neben dem klimakritischen Kontext, stand hierbei auch ein sozialer Konsens im Fokus. Denn de Facto hob das i8i Kollektiv mit der körpernahen Tanzperformance im Kontrast zu den Steampunk Referenzen, die aktuelle Kontaktbeschränkungen und AHA-Regelungen der Regierung aus den Angeln.

Besonders durch die Symbolik, die ein Ende der aktuellen Zeitrechnung ausrief, schien der Moment an dem alles zusammenrückt selbstverständlich. Dabei spielte die Schlange als tragendes Motiv für die kontinuierliche Erneuerung der Gesellschaft und des Ökosystems eine große Rolle für das Zusammenspiel aus Performance Art und Industrial Techno. Die ganze Installation wirft wiederum die Frage auf, wie wir in diesen postpandenmischen Zeiten das Konzept von Good and Evil bewerten, jetzt da dieses unbekannte Wesen neugeboren wurde? Mit der Symbolik stützte sich das Kollektiv sicherlich auch auf die Hoffnung einer neuen Gesellschaft, die solidarisch ist, anstatt sich zu bekämpfen.

Hoffnung auf ein Ende der Pandemie in Sicht?

Die im Raum platzierten Skulpturen und Installationen aus Plastik und Metal wurden ausschließlich aus verschiedenen Abfallprodukten der Industrienationen gefertigt und ergeben in Verbindung mit den natürlichen Materialien wie Sand, Holz und Wasser und der Steampunk Referenz –also der Beziehung von Mensch und Maschine– eine besondere Kritik an dem Konsumverhalten der vorhergehenden Generationen. Erst als sich der Raum füllt wird klar, der Körper braucht Nähe. Manchmal auch mit voller Wucht.

Die Abschlussperformance begleitet von zerstörerischen Elektroklängen verband das Konzept der spirituellen Wiedergeburt mit der Tatsache, dass viele der anwesenden Menschen zum ersten Mal seit Covid-19, Kunst und Kultur in diesem Rahmen erleben durften. Als absolutes Highlight empfand ich den nahtlosen Übergang in eine weitere Phase des neugeborenen Nachtleben in den post-pandemischen Herbst. Doch wie es aussehen wird, sobald die Zahlen wieder steigen hängt jetzt von der Ampel ab.

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