POP-Kultur Festival: THE ROUND-UP

POP-Kultur Festival: THE ROUND-UP

Es war eine strahlende Nacht während des POP-Kultur Festival in der Kulturbrauerei. Doch wie immer begeisterten am meisten die handverlesenen Live-Acts.

Highlights sind im Jahr zwei der Pandemie besonders selten und waren besonders im August heiß begehrt. Es war eine strahlende Nacht während des POP-Kultur Festival in der Kulturbrauerei. Doch wie immer begeisterten am meisten die handverlesenen Live-Acts.

Lieber Leser*innen,

Begonnen hatte das Festival jedoch bereits am Mittwoch mit der Vorstellung des Nachwuchses, sowie jeder Menge Konzerte, Dance Performances und Side Talks. Freitag und Samstag schließlich gipfelte das Festival in einem Feuerwerk aus Afrobeats, Deutsch-Rap, Pop, inklusiven Künstler*innen und einer bunten Mischung aus emotionsgeladener Live Gigs mit gewichtigen Messages. Hier sind die Highlights des diesjährigen Samstagsprogramms.

LIE NING

Unverhofft landete ich nach ein bisschen herumwandern auf dem Gelände schließlich am Pavillon, um den Klängen von Lie Ning zu lauschen. Nach seiner Show war ich völlig verzaubert von den emotionsgeladenen Balladen, die gekonnt minimalistische Ansätze mit lyrischen Texten kombinierte und dabei förmlich eine Soul Explosion bei mir auslösten. Vor allem gegen Ende der halbstündigen Performance, durfte ich mir ein paar Tränchen aus dem Auge wischen. Viele sanfte Zwischentöne hat Ning in seinen Powerballaden vereint und dabei garantiert auch das Gedankenspiel der Zuhörer*innen gefördert. Das aktuelle Album des – sich selbst als non-binären beschriebenen – Künstlers heißt übrigens „traffic songs for the inbetweens“. Es beschreibt die überwältigende Reise nach einer Identität, die nicht von der „Norm“ geprägt ist, sondern Raum für völlig neue Erfahrungen schafft.

NAUTEN

Eine neue Erfahrung war übrigens auch die Performance des Künstlerkollektivs Nauten, welches aus den Künstler*innen Jonas Sippel und Juliana Götze sowie die Leipziger Musiker*innen Lisa Zwinzscher und Philipp Rohmer besteht. Zwischen vertrauten Klängen und einer Vision von Heimat ich mich bei der Performance im RambaZamba tief in der Seele Theater berührt. Das Ensemble hatte sich besonders durch die sphärische Tanzeinlage und die mystisch anmutenden Klänge in mein Gedächtnis gebrannt. Großes Bravo an die Kurator*innen des Festivals für die weltoffene und inklusive Auswahl des diesjährigen Programms. Die etwa 40-minütigen Performance breite ihre volle Strahlkraft im Verlauf weiter aus. Danach gab’s erstmal ein Bier.

EUNIQUE – VISIONS

Besonders gespannt, aber auch überrascht war ich über Eunique, welche mich besonders mit ihrer explosiven Engergie auf der Bühne fast aus den Sneakern geworfen hatte. Die Hamburgerin aus der Kategorie des Festivals „African & Diasporic Connection“ überzeugte mich vor allem aus ihrem gekonnten Mix aus Deutsch-Rap und Afrobeats, die auf besondere Art und Weise verschiedene tanzbare Musikströmungen und epochale Bullets miteinander verbindet.

Zugegebenermaßen hatte ich bislang immer ein persönliches Probleme mit deutschem Rap, da dieser sich vor allem auf Seiten der männlichen Rapper, all zu gern im Ton vergriff, vor allem wenn es um die Vision einer inklusive Community geht. „Vision“ heißt übrigens auch Eniques neuestes Album. Mit ihren tiefsinnigen und authentischen Texten ging die Künstlerin auf den verbalen Konfrontationskurs und brachte den knapp über die coronakonforme Kapazität gefüllten Saal zum Kochen. Selten habe ich solch einen hoffnungsgeladenen Vibe erlebt, welcher sogar die „Waldorf & Statler’s“ aus der Reihe hinter mir in Wallung brachte.

MORE IMPRESSIONS

Übrigens, 2020 mussten sich die Künstler*innen und Organisator*innen noch etwas einfallen lassen und beschlossen kurzer Hand online zu gehen. Das Resultat findet ihr online in der Mediathek des Pop-Kultur Festivals. In diesem Jahr durfte allerdings wieder gefeiert und getanzt werden. In etwas sporadischerem Rahmen jedoch und natürlich unter Einhaltung der 3G Regelung, sowie dem einhalten von gebührlichem Abstand. Nach fast anderthalb Jahren sozialem, wie gesellschaftlichem Lockdown stand auch beim Festival so einiges an Vorbereitungen wie der inzwischen übliche COVID-Test an. Den kann ich übrigens auch weiterhin allen nur ans Herz legen die gerne feiern gehen, da wir aus der Sache noch nicht ganz raus sind – ob geimpft oder eben nicht.


#Dialogue

3 Antworten zu „POP-Kultur Festival: THE ROUND-UP“

  1. […] Zum Festivalabschluss lag ein großes Augenmerk auf den Commissioned Works. Das Berliner Avantgarde-Trio GEWALT lud mit »Du bist Gewalt« zu einer voyeuristischen Grenzerfahrung ein; im Gegensatz dazu erschuf K.ZIA mit »K.ZIAs Living Room Experience« einen Raum voller menschlicher Wärme und Zuneigung. Und Fotokünstlerin Sanni Est führte in »Photophobia« das Publikum in eine gleichsam heilsame wie beängstigende Welt in welcher die individuelle Transformation stattfand. […]

  2. […] Missed it? Here is the the Round-Up! […]