Das Berliner Ensemble hat den neuen Spielplan für April 2023 vorgestellt. Neben Premieren wird zum letzten Mal Michael Thalheimers Inszenierung von Tennessee Williams Beziehungsdrama “Endstation Sehnsucht” im Großen Haus zu sehen sein. Ab sofort sind die Tickets für alle Vorstellungen von April bis Anfang Mai verfügbar. Der reguläre Vorverkauf für alle Vorstellungen beginnt am 3. März um 10.00 Uhr. Abonnent:Innen, Inhaber:Innen einer BE-Card und Mitglieder des Freundeskreises erhalten bereits am 2. März ab 10.00 Uhr ihre Karten exklusiv vorab über den Spezial-Login im Webshop. Der Vorverkauf für die Ostervorstellungen im Großen Haus läuft bereits.
APRIL-Mai SPIELPLAN:
Premiere im Großen Haus:
Am 22. April hat Christina Tscharyiskis Inszenierung von Brechts Komödie “Herr Puntila und sein Knecht Matti” Premiere im Großen Haus. Darin wird der vergebliche Glaube an die Reformfähigkeit des “guten Kapitalisten” vor Augen geführt.
Auszug:
Der Gutshofbesitzer Puntila leidet an sich selbst, denn seine Macht und sein Besitz lassen ihn allein zurück. Darum betrinkt er sich und überhäuft seine Angestellten im Rausch mit Zuneigungen und dem Versprechen besserer Arbeitsbedingungen; sein Knecht Matti, ein “guter Mensch”, solle seine Tochter Eva heiraten, nicht irgendein einflussreicher Attaché. Doch dann: immer wieder der nächste Morgen, Nüchternheit, vergessen alles Gelobte – es regiert das Kapital und die Herrschsucht seiner Klasse.
Bertolt Brechts Komödie “Herr Puntila und sein Knecht Matti” führt den vergeblichen Glauben an die Reformfähigkeit des „gütigen Kapitalisten“ vor Augen. Wie lange soll man auf eine bessere Welt durch die Güte der Mächtigen hoffen? Ab wann sind diejenigen, die das System mit ihrer Hände Arbeit aufrechterhalten, selbst verantwortlich dafür, auch für sich einzustehen? “Wer wen?”, fragt Brecht am Ende: Wer bekämpft wen, wer nutzt wen aus – und vor allem: Wer stürzt wen?
Buchpremiere im Neuen Haus:
Am 11. April präsentiert Hans-Dieter Schütt sein neues Buch über den Autor und Regisseur B. K. Tragelehn, Mitarbeiter bei Bertolt Brecht und langjähriger Mitarbeiter von Heiner Müller. Im Gespräch mit Hans-Dieter Schütt wandert Tragelehn durch sein Leben, flankiert von Texten von Josef Bierbichler und Friedrich Dieckmann.
Zum letzten Mal:
Am 29. und 30. April wird zum letzten Mal Michael Thalheimers Inszenierung von Tennessee Williams Beziehungsdrama “Endstation Sehnsucht” im Großen Haus zu sehen sein.
Excerpt:
Längst vorbei ist das Leben in vererbtem Wohlstand, als sich Blanche bei ihrer Schwester Stella einquartiert. Diese lebt mit ihrem Mann, dem polnischen Einwanderer und Fabrikarbeiter Stanley auf engstem Raum in einem heruntergekommenen Viertel. Blanches Selbstbild kultureller Überlegenheit, die Attitüden ihrer besseren Herkunft wie auch ihre kapriziöse Verklärtheit, Intimitätssucht und Hilflosigkeit provozieren Stanleys Angriffslust bis zum Äußersten.
In einer Welt, die den Traum vom individuell machbaren Erfolg unabhängig aller Umstände nachhaltig schürt, stört Blanche wider Willen als Zeugin eines unaufhaltsamen Verfalls. Dass dieser Traum längst geplatzt ist und man sich schon seit einiger Zeit in einer sozialen Sackgasse befindet, lassen beide nur für den jeweils andern gelten, den sie genau deswegen fürchten, hassen und bekriegen. Nach seiner Eröffnungsinszenierung mit Brechts “Kreidekreis” inszeniert Michael Thalheimer nun den Sturzflug zweier Menschen aus einer Gesellschaft ohne Haftung.
Spielzeit-Matinée:
mit anschließendem Hoffest
Intendant Oliver Reese stellt am 7. Mai zusammen mit Mitgliedern des Ensembles und Gäst:Innen wie Regisseur Ersan Mondtag die kommende Spielzeit 2023/24 vor. Anschließend lädt das Berliner Ensemble zum Hoffest mit Musik, Führungen u.v.m. unter freien Himmel ein. Der Eintritt zur Spielzeit-Matinée sowie zum Hoffest ist frei!
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